Frankreich - Spanien 2013

Reisezeit: August - Oktober 2013  |  von Uschi Agboka

Auvergne (Frankreich) - Streckenverlauf: Chatillon en Michaille - Dallet, Auvergne

31.0.2013 - 2. Tag - Chatillon en Michaille - Dallet, Auvergne

31. August 2013 - Samstag - 2. Tag
Chatillon en Michaille - Dallet, Auvergne (Frankreich) - Campingplatz Les Ombrages, Platz Nr. 13
Fahrzeit: 6 Stunden - 320 km

Um 7 Uhr werden wir durch das Glockengeläut der Kirche wach. Wir haben beide wie Tote geschlafen. Rolf macht sich auf zu "seinem" Bäcker, um Baguette und Meringe einzukaufen. Ihr müsst wissen, das gute französische Baguette ist mit ein Grund, dass wir nach Frankreich fahren. Doch unser Bäcker hat noch Ferien und so gibt es nur ein Baguette vom Nachbarladen. Wir frühstücken im Bus und starten um 8.30 Uhr, D 1084. Obwohl mindestens 15 Parkplätze frei waren, hat uns jemand von hinten so zugeparkt, dass Rolf nicht hätte wegfahren können, hätte er nicht vorne Platz zu Rangieren gehabt. Das war meiner Meinung nach böse Absicht. Gleich mache ich ein "Beweisfoto". Es ist ein herrlicher Morgen, ca. 18 Grad. Unser Thermometer gibt den Geist auf, eine neue Batterie muss her.

Die Gegend, die wir nun durchfahren, ist landschaftlich sehr schön, mit Wäldern bedeckte Hügel, Berge, kleine nette Orte mit viel Blumenschmuck, ein wildromantisches Tal. Gestern habe ich unterwegs einen bunt lackierten Zaun gesehen, in rot, blau, grün, gelb angestrichen, sah sehr freundlich aus. Heute am Samstag sind kaum Leute unterwegs.

Immer wieder sehen wir schön bemalte Häuser und hässliche Betonbauten, die durch Spraykunstwerke verschönt wurden. Das sieht toll aus und verhindert Verunstaltungen durch wildes Sprayen. Wir passieren den Lac de Sylans, kommen dann gegen 9 Uhr nach Nantua, auch hier gibt einen herrlichen See mit einer schattigen Promenade. Leider versperrt ein vor uns fahrender Bus die Aussicht auf schön bemalte Häuser. Es ist Markttag und wir machen Halt. Während ich in einer Apotheke Duschgel kaufe, macht Rolf einen kleinen Spaziergang und fotografiert. Und weiter geht es. Leider sind die Gämsen in diesem Jahr nicht nahe der Straße zu sehen. In einem kleinen Ort steht vor einem Haus ein großer bunter Strauß. Es sind Bleistifte aus Holz, sieht toll aus, leider kann ich es nicht fotografieren. Mit dem Bus und dem Anhänger kann man leider nicht so gut immer mal geschwind halten wie es mit dem Motorrad möglich ist.

Und weiter geht die Reise, vorbei am Resistance-Denkmal (9.40 Uhr), durch eine herrliche Landschaft, gelbe Felsen des Jura, zum Teil bedeckt mit grünem Wald - S 14/D 1075/D 1084 - Richtung Lyon. Es gibt hier schöne Baumalleen und witzige Entfernungsschilder - 1x sind es 57, dann 46, dann 53 km bis Lyon. Ein riesiger Holztransporter versperrt allen den Weg, obwohl er gut rechts ausweichen könnte. So bildet sich eine riesige Schlange hinter ihm und es gibt einige gefährliche Überholmanöver, zumal heute Morgen viele rasende Motorradfahrer unterwegs sind. Es gibt hier Gemüse- und Tabakanbau, Rinderherden - hauptsächlich die schönen Charolais-Rinder.

Diese Rasse wird überwiegend zur Fleischproduktion eingesetzt. Die Rinder sind einfarbig weiß bis cremefarben, ohne Pigmentflecken. Schön, dass die Tiere hier frei weiden können und nicht in dunklen Ställen stehen. Mich begeistern auf unserem Weg vor allem die herrlichen schattigen Baumalleen. Entlang der Straße sehen wir auch Gen-Maisfelder, Monsanto lässt grüßen! Endlich biegt der unfreundliche Holztransporterfahrer ab und die Autoschlange löst sich auf, wir können wieder normal fahren. Die D 1084 führt uns weiter durch hübsche kleine Dörfer. Selbst die Ortsschilder sind mit prächtigen Blumenampeln geschmückt, und das, obwohl die Blumen in Frankreich sehr teuer sind.

Wir fahren nun über die AB A 42, Richtung Lyon, St. Etienne - eine Autobahn, die nicht mautpflichtig ist. 10.50 Uhr - wir passieren den Canal Miribel. Unser blöder Navigator - ich traue ihm eh nicht - hat uns mal wieder falsch geleitet. Man sollte einfach immer auch auf die Straßenschilder achten. So machen wir eine kleine Irrfahrt um Lyon herum. Dann findet Rolf selbst wieder die richtige Straße nach St. Etienne, D 383 (11.10 Uhr) und weiter AB 7. Bei Givors biegen wir ab auf AB A 47. Unser Navigator ist fix und alle - er rechnet und rechnet ... - inzwischen fahren wir! Eine nette junge Französin winkt uns zu, sie ist begeistert vom Motorrad und macht Fotos im Vorbeifahren (11.30 Uhr). Am Fluss Le Gier sitzen einige Angler und warten auf Beute. Es ist herrliches Wetter, 27 Grad. Nachdem wir den Stau um Lyon hinter uns gelassen haben, gibt es freie Fahrt für uns. Bei St. Etienne biegen wir ab auf A 72, auch hier ist die Autobahn kostenlos. Wir verlassen die AB, Ausfahrt 9a/b - Richtung Montbrison, D 498. Bei Bonson nehmen wir die D 8, Route de Basalt. Auf kleinen Hügeln liegen schöne Kirchen. Es ist 12.30 Uhr, viel Verkehr. Die Franzosen fahren zum Essen. Durch das Zentrum von Montbrison geht es dann weiter auf D 8, Richtung Boen. 13.00 Uhr sind wir in Boen-sur-Lignon, weiter D 1089 Thiers noch 52 km. Vor Varenne sehen wir einen kleinen Erdrutsch, doch die Straße ist frei und wir können passieren. Es ist Mittagszeit, die Straßen sind nun menschenleer. Die Straße führt uns steil bergan, der Bus muss sich arg anstrengen. St. Julien la Vetre, über Col du Sagnes, 1.182 m nach Noiretable. 13.30 Uhr - Departement de Pays de Dome. Mittlerweile haben wir 28 Grad. Um 13.45 Uhr sind wir in Thiers, Stadt der Messer. Weiter über D 2089, Umleitung D 12, über Billom. D 997 Richtung Pont de Chateau. Wir kommen nach Chignat, D 1, dort sind wieder am Ortseingang die schönen bunten Pyramiden aus Metall zu sehen.

Um 14.30 Uhr sind wir auf dem uns bekannten Campingplatz "Les Ombrages" in Dallet, Auvergne. Wir sind 320 km gefahren in 6 Stunden. Unerhörterweise hat sich auf "unserem" Platz Nr. 8 ein anderer Camper niedergelassen, doch Rolf entdeckt einen anderen Platz, Nr. 13, der Lichtschutz bietet und so bauen wir dort unsere Wagenburg auf. Leider sind weder die Reiher noch die Enten zur Begrüßung da. Doch einige Kanu-Fahrer kommen vorbei und winken. Was mir besonders immer wieder sehr gut an diesem Campingplatz am Allier gefällt, es sind um diese Jahreszeit immer nur wenige Camper da. Dabei ist der Platz mit der ACSI Karte günstig, 12 Euro. Rolf werkelt an unserem Fernsehen herum, doch das Signal kommt nicht. So wird erst einmal Frischwasser getankt, geduscht und gegessen - Pate, Käse Comte, Frisee-Salat, Tomaten, Gurken, dazu Holzofenbaguette und Rotwein. Es ist herrliches Wetter, angenehm warm mit etwas Wind. Gegen 19 Uhr, als wir zu Abend essen, sind auch die Reiher präsent und die Enten schnattern um die Wette. Rolf hat endlich einen Satelliten gefunden, nur nicht den, den er haben wollte ... Es ist sehr ruhig auf dem Campingplatz, man hört nur das Rauschen des Flusses. Gegen 22.30 Uhr gehen wir schlafen.

© Uschi Agboka, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Von Niederbayern nach Frankreich, 50 Tage mit dem Campingbus und dem Motorrad durch die Auvergne, die Midi-Pyrenees, durch Spanien mit Stützpunkt in Boltana bzw. Mendigorria.
Details:
Aufbruch: 30.08.2013
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 19.10.2013
Reiseziele: Frankreich
Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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