Frankreich - Spanien 2013

Reisezeit: August - Oktober 2013  |  von Uschi Agboka

Aragon (Spanien) - Streckenverlauf: Naval - Valle de Fueva - Congosto de L'Entremon

28.09.2013 - 30. Tag - Naval - Valle de Fueva - Congosto de l'Entremon

28. September 2013 – Samstag – 30. Tag
Campingplatz Boltana, Aragon – Spanien
Boltana – Embalse Mediano – Abizanda – Puerto del Pino – Naval – Iglesia San Sebastian - Colegiata Santa Maria - Valle de Fueva - Congosto de L’Entremon -
Fahrzeit: 4 Stunden, 67 Meilen – 108 km

Unsere Katzen haben den Käse, den ich unter einen Baum gelegt habe, gefressen. Doch den auf unserem Tisch haben sie nicht angerührt. Interessant. So mussten wir heute Morgen erst einmal den Tisch säubern, ehe wir frühstücken konnten.

In der Nacht hat es stark geblitzt, gedonnert und geregnet. Doch heute Morgen ist alles abgetrocknet und die Sonne scheint beim Frühstück. Rolf hat heute einen Großeinkauf bei seinem Bäcker getätigt, schon Vorrat für Morgen, dazu jede Menge Obst und Gemüse.

Außerdem schüttelt er unseren Nussbaum. Eine große Schüssel voller Walnüsse wird gesammelt, getrocknet. Wir nehmen die Nüsse mit nach Hause.

Um 11 Uhr starten wir, N 260 bis Ainsa, A 138 vorbei am Embalse Mediano, bis Abizanda.

Herrlich ist dort die Kirche auf dem Berg anzusehen. Abizanda, das ist ein mittelalterliches Dorf (11. Jh.) mit einer Burg und einem Turm am höchsten Punkt des Tales, erbaut von Sancho Garces III. von Navarra, um das Tal des Rio Cinca zu überwachen.

Wir folgen der A 2210, eine landschaftlich traumhafte Strecke, über den Puerto del Pino, 875 m. Man hat auf der gesamten Strecke einen herrlichen Ausblick über die Landschaft bis hin zum Embalse de Grado.

In Naval (ca. 300 Einwohner) halten wir am Plaza Mayor. Ein Mercedes mit Klebeband repariert muss natürlich von mir fotografiert werden. Unglaublich manchmal, was man so sieht.

Wir machen uns auf, den Ort zu erkunden. Vor einem Metzgerladen liegt ein großer Hund, er scheint wohl den Eingang zu bewachsen. Wir schauen uns die Iglesia San Sebastian und die Colegiata Santa Maria, hoch oben auf dem Berg liegend, an.

Diese Kirche wurde auf den Überresten einer alten Moschee im 16. Jh. errichtet. Die ersten schriftlichen Berichte über den Ort finden sich von 1084, als das Dorf von den Christen zurückerobert wurde. Es gibt jedoch archäologische Funde, die aus der Bronzezeit stammen.

Wir entdecken bei unserem Spaziergang auch die Überreste eines muslimischen Castellos.

Die Gassen in dem Ort sind eng, doch die Bewohner haben sie überall mit prächtigen Blumen geschmückt. Die Menschen sitzen vor ihren Häusern und staunen, wer da durch ihre Gassen tappt. Hierher scheinen sich selten Motorradfahrer zu verirren.

Naval ist bekannt für seine Keramikarbeiten, leider finde ich keinen offenen Laden. Keramik für Zuhause gehört zu meinen Lieblingsmitbringseln.

Am Rathaus entdecke ich eine Bekanntmachung über einige Frauen, die 100 Jahre alt geworden sind in diesen Tagen. Überhaupt, in all den kleinen Orten, die wir besuchen, sieht man sehr alte Menschen, die zwar mit Stock unterwegs, aber gut zu Fuß sind in den steilen Gassen. Hier sind die Familienbande noch intakt und Generationen wohnen zusammen, bestimmt eine bessere Alternative als ein Altersheim.

Unsere Tour geht weiter, A 2210 bis El Grado. In diesen Ort fahren wir jedoch nicht mehr. Der liegt so steil verwinkelt auf einem Berg, dass wir im letzten Jahr nur mit Mühe wieder hinunter gekommen sind.

Nun fahren wir in flotter Fahrt auf A 138 bis Liguerre de Cinca, von dort über die schöne HU V 6442, die auf einigen Karten gar nicht eingezeichnet ist.

Wir fahren ins wilde Valle de la Fueva, welches aufgrund seiner Lage bis ins 20. Jh. sehr isoliert war. Es ist nur dünn besiedelt, weist aber einige kleine alte Orte auf, mit schönen Häusern, Burgresten und Kapellen.

Die gigantische Schlucht „Congosto de L’Entremon“, eine natürliche Engstelle zwischen zwei Fel-ssen, geschaffen durch den Rio Cinca, begeistert uns. Auch in diesem Jahr machen wir hier einen Fotostopp.

Im Vorbeifahren sehen wir die Ermita de Sta. Brigida. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick über die gesamte Region. Doch heute will Rolf hier nicht anhalten.

Wir müssen weiter, über Palo, Morillo de Monclus, Tierrantona bis zur N 260, vor Fosada. Dunkle Wolken ziehen auf. In Ainsa halten wir daher nur kurz. Einige Leckereien für Rolf muss ich noch einkaufen.

Dann geht es in flotter Fahrt zurück auf den Campingplatz, wo wir um 15 Uhr, nach 4 Stunden, 67 Meilen (108 km) eintreffen. Ein paar Regentropfen fallen. Doch es bleibt trocken und sonnig und so kann Rolf gut das Motorrad auf den Hänger fahren, ohne zu rutschen.

Morgen wollen wir Boltana verlassen. Es gibt Cappuccino und ein süßes Teilchen. Das Wetter hat gehalten, warm, 24 Grad. Rolf sammelt noch einige Walnüsse, doch wir stellen fest, dass sie nicht so gut sind wie im letzen Jahr.

Heute Abend gibt es Lamm, Zucchini, Tomatensalat, Baguette und Rotwein. Am späten Abend kommen noch einige spanische Dauercamper. Das Bellen der Hundemeuten der Jäger ist bis in die Nacht zu hören. Der Himmel sieht bedrohlich aus, doch das Wetter hält.

© Uschi Agboka, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Von Niederbayern nach Frankreich, 50 Tage mit dem Campingbus und dem Motorrad durch die Auvergne, die Midi-Pyrenees, durch Spanien mit Stützpunkt in Boltana bzw. Mendigorria.
Details:
Aufbruch: 30.08.2013
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 19.10.2013
Reiseziele: Frankreich
Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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