Frankreich - Spanien 2013

Reisezeit: August - Oktober 2013  |  von Uschi Agboka

Mendigorria - Teil 2 - Streckenverlauf (Spanien): Los Arcos - Logrono - Villamayor de Monjardin

9.10.2013 - 41. Tag - Los Arcos - Logrono - Villamayor de Monjardin

Reisetagebuch September / Oktober 2013
Autor: Uschi Agboka – Figline@gmx.de
Quellen: Recherche vor Ort, Michelin-Reiseführer, Wikipedia etc.

V. Teil
Mendigorria – Teil 2 - Navarra (Baskenland) – Spanien
09.10. – 19.10.2013

9. Oktober 2013 – Mittwoch – 41. Tag
Campingplatz Errota-El Molino, Mendigorria, Navarra – Spanien
Mendigorria –Larraga – Lerin – Los Arcos – Portal de Castilla - Iglesia Santa Maria mit Kreuzgang – Logrono – Kathedrale Santa Maria de la Redonda – Iglesia Santiago el Real - Pilgerbrunnen - Parlament von La Rioja – Iglesia Santa Maria de Palacio - Iglesia San Bartolome – Puerta del Revellin - Villamayor de Monjardin – Iglesia de San Andres Apostol - Castillo de Monjardin - Monastario de Santa Maria la Real de Irache – Fuente de Irache - Mendigorria
Fahrzeit: 5 ½ Stunden, 98 Meilen (158 km)

Heute Morgen ist es zwar einige Grad wärmer, aber durch den Wind und die Wolken empfinden wir es doch als recht kühl. Auf dem Campingplatz sind einige Engländer, Franzosen und Holländer eingetroffen, die hier aber nur übernachten auf ihrem Weg in den Süden. Nach dem Frühstück müssen wir kurz ins Internet, immer noch wegen des Todes meiner Mutter.

Gegen 11 Uhr starten wir dann zu unserer Tour, NA 601 Larraga, Lerin, weiter NA 122 Allo, NA 666 Sema, NA 129 bis Los Arcos.

Dort machen wir uns auf zur Besichtigung. Am Eingang der Calle Mayor befindet sich das Portal de Castilla (17. Jh.), es zeigt die Waffen Philipps V. Wir schauen uns die prächtige Kirche Santa Maria an, die geöffnet ist. U. a. finden sich dort schöne Wandmalereien. Los Arcos, ca. 1.200 Einwohner, ist eine Station auf dem spanischen Jakobsweg.

Los Arcos ist ein Ort am Camino in der Region Navarra. Los Arcos entstand aus einem kleinen Viertel nahe einer Burg. Aus "Santa Olalla" wurde im 11. Jh. der heutige Ort. Sancho IV. Garces von besiedelte den Ort wieder nach der Schlacht der drei Sanchos.

Bei der Schlacht in Valdegon im Jahr 1067 standen navarresische und aragonesische Truppen kastilischen Truppen gegenüber. Nachdem Kastilien vernichtend geschlagen worden war, soll der König einen gespannten Bogen (spanisch Arco) gestiftet und die Wiederbesiedlung des Ortes angeordnet haben. 1274 erlebte die Bevölkerung wieder eine kriegerische Auseinandersetzung und deren Folgen, als kastilische Truppen unter Don Fernando de la Cerda die Burg angriffen.

Im 15. Jh. litt Los Arcos wieder unter Kriegsfolgen. Navarra spaltete sich zwischen Agramonteses, Parteigänger Johann II. (Aragon), und Beamonteses, Parteigänger des navarrischen Kronprinzen Carlos de Viana, der auf die Unterstützung Kastiliens zählen konnte. Los Arcos schlug sich auf die Seite der Agramonteses. Nachdem die Beamontes gesiegt hatten, kam am 7. Juli 1463 eine Delegation von Heinrich IV. von Kastilien nach Los Arcos und forderte Anerkennung und Treueid auf den König.

1512 kam der Ort wie auch ganz Navarra zu Kastilien, als Ferdinand II. es seinem Herrschaftsbereich einverleibte.

1521 leistete Viana energischen Widerstand gegen die Franzosen und gab so den spanischen Truppen Zeit, sich bei Logroño wieder neu aufzustellen. Der Preis für den Widerstand war die Freigabe zur Plünderung durch die Franzosen nach Einnahme des Ortes. Als Dank für das Auflehnen gegen die französische Invasion erhielt Los Arcos nach dem Krieg das Recht, jeden Mittwoch einen Freimarkt abzuhalten.

1592 übernachtete Philipp II. in Los Arcos und ratifizierte das Fuero, das er 1571 zugestanden hatte. Bis ins 19. Jh. widmete sich Los Arcos nun erfolgreich dem Weinbau und unterhielt gute Beziehungen zu Kastilien und Navarra.

Am 19. Dezember 1809 musste der napoleonische Coronell Belloc, der mit 800 Mann in Los Arcos übernachtet hatte, die Hügel vor dem Ort einnehmen, nachdem er von dort aus durch spanische Widerständler bekämpft wurde. Versorgt wurden die spanischen Kämpfer durch die Bürger von Los Arcos, aus deren Mitte sich auch Freiwillige den Widerstandsgruppen anschlossen. Vor diesem Hintergrund bescheinigte der navarrische Vizekönig dem Ort nach dem Krieg, eines der unbotmäßigsten und widerständigsten Dörfer gegen Napoleon gewesen zu sein.

Der zuvor gezahlte Preis für diese Auszeichnung war unter anderem, dass 32 von 104 Freiwilligen den Tod im Unabhängigkeitskrieg gefunden hatten. Am 11. Oktober 1833 trafen nahe Los Arcos, bei der Ermita de Santa Bárbara, erstmals die verfeindeten Truppen des ersten Carlistenkriegs aufeinander. Befehlshaber waren der Carlist Ladrón de Cegama und für das liberale Lager Lorenzo.

Auf dem Gemeindegebiet wurden Zeugnisse der römischen Epoche gefunden, über der Stadt befinden sich noch Reste der mittelalterlichen Burg. In der Calle Mayor gibt es mehrere Häuser, die mit erhaben gearbeiteten Familienwappen geschmückt sind. Am Eingang zur Plaza Mayor befindet sich das Portal de Castilla, es wurde im 17. Jh. errichtet und zeigt die Waffen Philipp V.

Wichtigste Sehenswürdigkeit ist die Iglesia Santa María. Ausgangspunkt für die Kirche war eine romanische Kirche aus dem 12. Jh., die im Lauf der Jahrhunderte gotische, Renaissance-, barocke und neoklassizistische Um- und Anbauten erfahren hat. Die Kirche ist einschiffig, seitlich, in die Zwischenräume der Strebebögen, wurden Kapellen eingebaut. In der Nordfassade gibt es ein Portal im Platereskenstil, das 1591 errichtet und wie ein Altar gearbeitet wurde. Der Glockenturm zeigt gotische und Renaissanceelemente und wurde ebenfalls im 16. Jh. fertig gestellt. An die Südfassade angeschlossen liegt der Kreuzgang, der im spätgotischen Flamboyantstil gestaltet wurde.

Nachdem wir uns alles angeschaut haben fahren wir weiter, NA 1110 bis Logrono. Dort kommen wir gegen 13 Uhr an. Wir finden schnell einen guten Parkplatz und machen auf zur Stadtbesichtigung.

Zunächst geht es zum Plaza del Mercado. Hier steht die schöne Kathedrale Santa María de la Redonda, die jedoch geschlossen ist. Vor der Kathedrale haben sich einige müder Pilger niedergelassen. Rolf schlägt vor, dass wir über die Hauptstraße erst einmal zur Touristeninformation gehen, um uns dort einen Stadtplan und Infos zu besorgen. Gesagt getan.

Logrono besitzt viele schöne alte Häuser. Mich interessieren natürlich auch die Geschäfte mit z. T. witzigen Dekorationen. Durch den Arco Carlos V. – Puerta de Revellin wandern wir durch die alten Gassen, vorbei am Parlament von Rioja. Wir schauen uns den Pilgerbrunnen an und die Iglesia Santiago el Real. Hier ist der Heilige Jakobus als Pilger und Krieger dargestellt.

Auch die Iglesia Santa Maria de Palacio mit ihrem 45 m hohen Turm wird von uns bestaunt. Die älteste Kirche der Stadt, San Bartolomé (Ende 13. Jh.), mit einem prächtigen romanisch-gotischen Portal ist geöffnet und so können wir auch in das Innere schauen.

Auch die Kneipengassen stehen auf unserem Programm und da es Mittagszeit ist, nutzen wir die Gelegenheit, um etwas zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen. Paella muss es sein, sie wird frisch zubereitet und ist sehr lecker, dafür nehmen wir die Wartezeit gerne in Kauf. Und weiter geht unser Weg durch die schöne Stadt, vorbei an alten Häusern, kleinen Brunnen und prächtigen Denkmälern.

Logroño (ca. 150.000 Einwohner) ist die Hauptstadt der Provinz und der Autonomen Gemeinschaft La Rioja.

Logroño liegt an der Nordgrenze der Region La Rioja im Tal des Ebro auf 368 m Höhe und befindet sich somit in unmittelbarer Nähe des Baskenlandes. Die Stadt liegt nur 150 km vom Atlantischen Ozean entfernt, dazwischen liegt das Kantabrische Gebirge. Dies sorgt dafür, dass das Klima der Stadt dem zentralspanischen ähnelt und von geringen Niederschlägen und heißen Sommern gekennzeichnet ist.

Logroño entstand an einer Furt des Flusses Ebro und wurde im 1. Jahrhundert unter dem Namen Vareia Hauptort des Keltenstammes der Beronen. Die Römer nannten es Varelus und später Lucrosus. Neben der erwähnten Furt bauten die Römer im Rahmen der Straßenverbindung Tarragona–Asturien neben der Furt eine erste Brücke.

Im 6. Jh. wurde Logroño von den Westgoten unter König Leovigild zerstört. Im 8. Jh. eroberten die Mauren Logroño und nannten es Albaida, ‚die Weiße“. Sancho Garcés von Navarra eroberte es vereint mit König Ordoño II. von León, danach blieb es eine bedeutungslose landwirtschaftliche Siedlung und wurde 1092 durch El Cid, der zu dieser Zeit auf Seiten der Mauren kämpfte, abermals zerstört.

Auf Verfügung Alfons VI. wiederaufgebaut, stattete dieser 1095 Logroño mit Stadtrechten und Fueros aus und erteilte 1099 mit dem Neubau der Brücke das Privileg des Flussübergangs. Mit der Brücke wurde die Stadt zur wichtigen Pilgerstation am Jakobsweg.

Damals entstand das Motto „la ciudad como el camino“ – „die Stadt richtet sich nach dem Wege“. Den Brückenbauern Domingo García und San Juan de Ortega wird der Neubau der Brücke über den Ebro nachgesagt, Belege finden sich jedoch nur für Reparaturen.

Seit dem 11. Jh. führt der Jakobsweg, der wichtigste Kommunikationsweg im mittelalterlichen Europa, über Logroño nach Santiago de Compostela. Dadurch blühten Wirtschaft und Kultur auf. Durch die geographische Situation, aber auch durch die Lage am Ebro, wurde Logroño zu einer privilegierten Stadt. Bis zum 19. Jh. blieb Logroño auf das Gebiet innerhalb der Stadtmauern begrenzt.

Das Stadtbild ist geprägt von den Pilgern, die über eine alte Steinbrücke über den Ebro in die Stadt kommen. Sie folgen der Jakobsmuschel, dem Symbol der Pilger durch die Rua Vieja, eine der ältesten Straßen der Stadt, um in der Pilgerherberge Obdach zu finden. Ihr Weg führt sie weiter, vorbei an der Kirche Santiago el Real (Portal mit Hl. Jakob als Pilger und Krieger), dem Pilgerbrunnen, dem Parlament von La Rioja, einem ehemaligen Kloster, um schließlich das alte Stadttor Puerta del Revellín (Puerta de Carlos V.) zu passieren.

Sehenswert in Logroño sind auch die älteste Kirche der Stadt San Bartolomé (Ende 13. Jh.) mit einem romanisch-gotischen Portal, sowie die Kathedrale Santa María de la Redonda am Marktplatz mit ihren barocken Zwillingstürmen, die in ihrem Innern sehenswerte Kunstwerke beherbergt.

Ein Wahrzeichen der Stadt ist die Kirche Santa Maria de Palacio mit ihrem einzigartigen gotischen pyramidenförmigen 45 m hohen Turm. Alfons VII. stiftete die Palastkirche Santa Maria del Palacio. Sie wurde auf einem ehemaligen romanischen Tempel aus dem 12. Jh. errichtet. Den Namen erhielt sie von seinem vieleckigen Zentralbau. 1453, als sie mit der Kirche San Martin de Albelda fusionierte, wurde sie zur Stiftskirche geweiht.

Auch ein Abstecher in die Kneipenstraße Calle Laurel zum Tapas (spanische Appetithäppchen) essen und Wein trinken darf nicht fehlen. Genießen doch die Gastronomie und der Wein, das bekannteste Produkt des weltberühmten Weinbaugebiets La Rioja, einen ganz besonderen Stellenwert.

Die Tradition des Kunsthandwerks wird in Logroño hoch gehalten. An erster Stelle steht hier die Keramik, es gibt aber auch zahlreiche Werkstätten für Lederwaren und Holzschnitzereien.

Das moderne Rathaus wurde 1980 von dem bekannten Architekten Rafael Moneo erbaut.

Der Schutzpatron der Stadt, San Bernabé, wird am 11. Juni traditionell geehrt. Dann wird der heldenhaften Verteidigung von Logroño vor den französischen Truppen 1521 gedacht und Brot, Fisch und Wein an die Bevölkerung verteilt.

Das populärste Fest in Logroño ist jedoch das Fest San Mateo, das Weinlesefest, das vom 20. bis 26. September mit Traubenstampfen, Paraden, Stierkämpfen, Feuerwerk, Pelotaspielen und natürlich mit reichlich Wein gefeiert wird.

In Logrono sind viele Pilger unterwegs, einige machen einen total fertigen Eindruck. Sie finden in Logrono günstige Pilgerherbergen oder Hotels.

Unsere Tour führt uns weiter, NA 1110 Viana bis hoch hinauf zu dem kleinen Ort Villamayor de Monjardin. Schon von weitem erblicken wir die Überreste der Burg Castillo de San Esteban de Deyo (Castillo de Monjardin).

Die Festungsanlage auf dem Monjardin befindet sich auf 890 m Höhe und ist seit dem 10. Jh. belegt. Sancho I. Garcés eroberte die Burg 908 von den Mauren und soll hier begraben liegen. Heute existieren hier leider nur noch einige Sandsteinmauern und die alte Zisterne in einem Haus mit Kuppelgewölbe.

Auch in Villamayor de Monjardin sind viele Jakobspilger unterwegs. An einer Haltestelle wartet eine Pilgerin auf den Bus. Wir haben mal wieder Glück. Die Iglesia de San Andres Apostol (12. Jh.) ist geöffnet und so können wir einige Bilder machen. Es ist eine spätromanische Kirche mit einem Schiff. Der barocke Kirchturm wurde im 18. Jh. angebaut.

Der überlieferte Name des Ortes ist allein Villamayor. Weil der Name so bis ins 13. Jh. nicht erwähnt wird, nimmt man an, dass er bei Gründung oder Wiederbesiedlung vergeben wurde, möglicherweise durch König Sancho den Starken gegen Ende des 12. Jh..

Villamayor de Monjardin ist seines Namens wegen auch als Dorf der vier Lügen bekannt: Ein scherzhaftes Sprichwort führt an, dass es weder Stadt (villa) noch groß (mayor) sei, weder Nonnen (monja) noch Park (jardin) hätte (spanisch: Ni es villa, ni es mayor, ni tiene monjas ni tampoco jardín).

Die Burg auf dem Monjardín wird als Mons Garcini erwähnt anlässlich der Einnahme durch Karl den Großen im Jahr 778. Dabei soll ein Graf Furio, Bruder des Burgherrn, als Geisel genommen worden sein. Chroniken über die ersten Jahre des Kalifats von Córdoba sprechen dagegen davon, dass der erste Kalif die Burg schleifen ließ, nachdem er gegen seine Gegner aus Saragossa und der Ebro-Region vorgegangen war.

Die Geschichte des Ortes ist fest mit der über dem Ort gelegenen Burg verbunden. Sie war ein wichtiges Bollwerk gegen die maurische Invasion und wurde im Rahmen der Reconquista durch König Sancho I. Garcés im Jahr 908 zurückerobert. Als Zentrum und Stütze maurischer Machtausübung in dieser Gegend gelang dies nicht ohne harte Kämpfe.

Sancho II. (Navarra) schenkte die Burg dem Kloster Irache, später wechselte sie auf Veranlassung von Sancho Mayors in den Besitz des Domkapitels von Pamplona. Im 16. Jh. befindet es sich unter den Gütern des Herzogs von Alba, der es möglicherweise für den Einfall in Navarra von 1512 erhalten hat. Während der Carlistenkriege wurde es wechselweise durch liberale und carlistische Truppen besetzt.

Wir folgen weiter der NA 1110 und biegen ab zum Monastario de Santa Maria la Real de Irache.

Dieser Etappenort auf dem Pilgerweg (Camino Frances) nach Santiago de Compostela war bereits im 10. Jh. ein Benediktinerkloster, das später die Ordensregel der Zisterzienser annahm. Natürlich statten wir auch dem Weinbrunnen einen Besuch ab. Dieser wurde inzwischen mit einem Gitter versehen. Der Zutritt zu dem Brunnen ist nur noch von 8 bis 20 Uhr möglich. Rolf genehmigt sich einen Schluck Wein und dann fahren wir weiter, Richtung Heimat.

Das Kloster Irache gehört zu den ältesten Navarras und war ursprünglich eine westgotische Mönchsgemeinschaft. Nach der Rückeroberung des Gebietes im Jahr 914 durch Sancho I. Garces, König von Navarra, wurde es zum geistigen und geistlichen Bollwerk der Reconquista geformt. 958 wurde es erstmals als Abtei der Benediktiner erwähnt.

1054 wurde auf Anordnung Garcia III. Ramirez von Najera hier ein Pilgerhospiz eingerichtet. Das Kloster spielte eine wichtige Rolle für die zahlreichen Pilger, die wiederum eine wichtige Grundlage für das Aufblühen und das wirtschaftliche Wohlergehen der Abtei bildeten.

In diese Zeit fiel die Amtszeit des später heilig gesprochenen Abtes San Veremundo. Er führte das Kloster von 1056 bis 1093, das in dieser Zeit seine Glanzzeit erreichte und mit der Pilgerherberge zum unverzichtbaren Etappenziel aller Jakobspilger wurde.

Die romanische Klosterkirche stammt aus dem 12./13. Jh.. Im 14. Jh. setzte ein Niedergang ein, der 1522 durch den Anschluss an das Benediktinerkloster von Valladolid aufgehalten wurde. Von 1534 bis 1823 gab es eine Universität, die die Aufgabe hatte, die unbefleckte Empfängnis Marias zu verteidigen. Mit der Schließung des Klosters 1833 wurde sie nach Sahagun verlegt.

Das ehemalige Kloster ist heute als Baudenkmal eingestuft. In einem Teil der Gebäude wurde das navarrische Volkskunde Museum eingerichtet. Andere Bereiche der Klostergebäude sollen zu einem Parador-Hotel umgebaut werden.

Die Weinkellerei Bodegas Irache befindet sich neben dem Kloster. Das ehemalige Klosterweingut hat mit Verweis auf die Tradition benediktinischer Gastfreundschaft, die es fortführen will, hier einen „Fuente del Vino“ (Weinbrunnen) installiert.

Dieser Brunnen ist unter dem Namen Fuente de Irache bekannt. Bei dem Weinbrunnen handelt es sich um zwei über einem Becken angebrachte Hähne, ein Wasserhahn und ein Hahn für Rotwein, an denen sich die traditionellen Pilger zu Fuß, zu Pferd oder Fahrrad kostenlos mit Trinkwasser und/oder einem Schluck Wein aus Irache stärken und erfrischen können.

Die Weinkellerei stellte für diesen Zweck täglich 70 Liter Rotwein zur Verfügung und bittet um moderaten Genus. Das Unternehmen Bodegas Irache wurde durch ihren „Weinbrunnen“ sehr bekannt, der jenseits der freundlichen Geste wohl eines der wirksamsten Marketinginstrumente entlang des spanischen Jakobsweges darstellt.

Es ist mittlerweile ein schöner sonniger Tag geworden, aber sehr windig. Gegen 16.30 Uhr sind wir zurück auf dem Campingplatz, nach 5 ½ Stunden, 98 Meilen (158 km).

Zum Abendessen haben wir Hühnchen, Pilze, Salat, Baguette und Rotwein. Es war wieder ein sehr geschichtsträchtiger Tag.

© Uschi Agboka, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Von Niederbayern nach Frankreich, 50 Tage mit dem Campingbus und dem Motorrad durch die Auvergne, die Midi-Pyrenees, durch Spanien mit Stützpunkt in Boltana bzw. Mendigorria.
Details:
Aufbruch: 30.08.2013
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 19.10.2013
Reiseziele: Frankreich
Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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