4 Monate in einer anderen Welt - Indien

So romantisch der Titel klingt ist es leider gar nicht!

Selbst die Fahrt dort hin war schon grausam und schrecklich genug. Wir haben den grossen Fehler begannen und Orangensaft getrunken. Wir haben uns extra mehrfach abgesichert: 1. Im Hotel bestellt und getrunken 2. Das Hotel wird von einer Hollaenderin gefuehrt 3. Zwei Franzosen haben ihn auch getrunken

Auf jeden Fall musste Nina den Fensterplatz im Sleeper-Bus einnehmen und ich hoffe schwer, dass die hinter uns die Fenster geschlossen hielten.
Das waren auch Deutsche hinter uns, aber Sorte "Extrem Backpacker" (eine Zahnbuerste und eine Unterhose zum wechseln mehr brauch ich nicht zum Leben). Sie haben sich nicht beschwert, aber wie die aussahen waren sie auch schon einige Monate Indien gewoehnt und gruselten sich vor nichts mehr.

In Jodhpur haetten wir fast unseren Haltestelle verpasst und sprangen schnell raus, huepften in die naechste Rickshah und flitzten zum Heaven Hotel.
Schon auf der Fahrt dort hin kroch uns ein sehr uebler Urin und Kuhdung, Muell und CO Geruch in die Luft.
Die Strassen "Strassen" zu nennen waere eine Beleidigung. Jeder Feldweg waere purer Luxus gewesen gegen das was dort durch Jodhpurs Gassen fuehrt.
Ich denke der Geruch kam von verschollenen Touristen die in den Schlagloechern Jodhpurs seit Jahren festsitzen und alles was zu ihnen runter faellt anzuenden, um auf sich aufmerksam zu machen (leider faellt auch ab und zu eine Kuh, eine Rickscha oder ein Muellauto hinein).

Im Heaven Hotel angekommen (6.30 uhr frueh) bezogen wir das blaue Zimmer- wie passend (blaue Stadt + blaues Zimmer)- viel mehr blau sollten an dem Tag auch nicht mehr zu sehen bekommen. Kaum angekommen umarmte nun ich die Kloschuessel (in dem uebrigens auch blauen Badezimmer).
Keine 100 Kamele haetten uns an dem Tag vor die Tuer gebracht. Die Hitze (Gefuehlte 100 C; echte 38 C) und eine extreme Lautstaerke fuerhten dazu, dass wir mit Fieber und Kopfweh, um 19.30 uhr schlafen gingen.

Naechster Tag war besser. Aufstehen und direkt zum Bahnhof: "weg hier" dachten wir bloss "ab nach Agra".
Pech gehabt! Zug voll. Noch eine Nacht in Jodhpur.

Wir waren anschliessend am Fort, das ueber der Stadt trohnt. Von oben sieht Jodhpur wirklich blau und unglaublich friedlich aus. Rest des Tages haben wir uns geschont.

Naechster Tag (30.08.) sind wir mit dem Zug um 9.30 uhr nach Bharatpur aufgebrochen.
Diesmal erste Klasse! Lustigerweise sassen in unserem Abteil nur noch zwei Hollaender und das beste war: Er hatte eine Playstation Portabl dabei (sowas wie Game Boy). Da verflogen die Stunden nur so und kaum 12 Stunden spaeter waren wir da.