4 Monate in einer anderen Welt - Indien

Reisezeit: August - Dezember 2008  |  von Elke Sch

Zurueck nach Indien

Leider hiess es am 6. Okt. Abschied nehmen aus Nepal, da wir rechtzeitig wieder in Delhi sein mussten und noch das ein oder andere in Indien vor hatten.

Wer haette gedacht, dass es sich als so kompliziert herrausstellt von Kathmandu nach Agra zu kommen?

In einer 36 Stunden Odyssee mit 5 mal umsteigen gelangten wir schliesslich nach Agra.

Das Starsein ist in Indien manchmal ganz schoen anstrengend.
Gibt es momente in denen man es geniesst und freut sich ueber all die laechelnden und gluecklichen Inder, weil sie einen entdeckt haben, so gibt es genauso nervige momente in denen man sich wuenscht einfach unentdeckt zu bleiben.

Das nachfolgende Bild ist NICHT gestellt!
So sieht das aus wenn wir am Bahnhof oder sonst irgendwelchen oeffentlichen Plaetzen stehen oder sitzen.
Inder sind wohl das neugierigste Volg der Welt und bleiben apprupt stehen sobalb sie uns entdecken.
Sie beobachten ganz genau jeden Handgriff. Egal ob ich einen Apfel schaele oder lese.

Unter Beobachtung am Bahnhof

Unter Beobachtung am Bahnhof

In Indien ist der persoenliche Raum viel geringer als in Europa. Sie schaemen sich nicht dafuer nur einen Meter von einem entfernt zu stehen und zu starren.

Ich moechte noch einmal erwaehnen: Das Bild ist nicht gestellt. Die Menschen gruppieren sich um einen und bleiben so lange stehen bis man geht oder jemand kommt und sie verscheucht!

Das hier ist uebriegns fast noch harmlos. In manchen Teilen von Indien sind Weisse so selten, dass die Strassen und Gassen verstopfen sobalb wir vorbei kommen.

Solang sie nur kucken ist das OK. Macht sogar irgendwie Spass. Ab und zu ist ein mutiger dabei der dann fragt aus welchen Land man kommt und was man hier tut.
Nicht so schoen ist es wenn sie 1 m vor einem ihre Handys und Kameras zuecken und ungefragt Bilder und Videos drehen.
Das es einen stoeren koennte oder unangenehm ist, dafuer haben Inder kein Feingefuehl.

Auch setzen sie sich manchmal ungefragt neben einen um ein Bild mit dir zusammen zu bekommen. Und wie bereits erwaehnt bekommt man auch schon mal Kinder in den Arm gedrueckt.

Anfassen wuerden die Maenner einen uebrigens nie. Zumindest habe ich es noch nicht erlebt. Das hoechste ist den Arm leicht um die Schulder zu legen. Frauen hingegen beruehren gerne einmal meine Haende oder Arme. Auch mein Kopf, ich denke wegen den Haaren wird ab und zu gestreichelt.
Das ist zwar merkwuerdig, aber die Freude mache ich ihnen gerne. Kinder lachen und freuen sich ganz besonders, wenn man ihnen die Hand gibt! Davon koennen sie nicht genug bekommen!

Wir mussten teilweise auf der Rueckfahrt auf jeglichen Konfort verzichten und sind dann auch schon mal fuer 70 Rs mit der untersten Klasse gefahren.
Hatten sogar einen Sitzplatz. Auf der Gepaeckablage!

Hauptsache sitzen!

Hauptsache sitzen!

Im letzten Abschnitt unserer Reise von Kanpur nach Agra war eine Familie in der zweiten Klasse so nett uns ein Stueck Platz zu machen in ihren Betten, wo wir sitzen konnten.
Wir selber hatten naemlich nur Tickets fuer... fuer was eigentlich?!
Die grosse Marion lag zusammengeknuellt in der Ecke und schlief nach einigen Minuten ein.

Letzter Abschnitt der Reise! Durchhalten!

Letzter Abschnitt der Reise! Durchhalten!

Doch mich liesen sie nicht entkommen!
Die zwei 8 und 9 jaehrigen Maedels der Familie hatten es sich zur Aufgabe gemacht alles ueber mich herauszufinden.
Sie sprachen hervorragendes Englisch.

Sie wissen nun alles ueber mich. Absolut alles!
Meine Lieblingsfarbe, mein Lieblingsfisch, was ich in meiner Freizeit mache, wie meine Eltern mit Vornamen heissen, ob ich Vegetarier bin, gerne pink trage, Fahrradfahren kann, Pizza oder Popkorn bevorzuge... alles!

Sie liesen mir keine Pause und da ihre Eltern ja so lieb waren uns einen Platz zum sitzen angeboten hatte konnte ich schlecht nein sagen. Leider begannen sie irgenwann mich mit greislichen Bonbons zu fuettern, die wenigstens den Effekt hatten, dass ich wach blieb!

In Agra angekommen (22.30 h) vielen wir nach einer Dusche ins Bett.
Die Nacht sollte kurz werden, da wir das Taj Mahal bei Sonnenaufgang besuchen wollten!

© Elke Sch, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Von Mumbai nach Delhi und zurück!
Details:
Aufbruch: 11.08.2008
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 02.12.2008
Reiseziele: Indien
Nepal
Der Autor
 
Elke Sch berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.