4 Monate in einer anderen Welt - Indien

Reisezeit: August - Dezember 2008  |  von Elke Sch

Karnataka und Kerala: Zu grosse Schuhe?

Zur Ueberschrift spaeter mehr.
Ich bin von Mysor mit dem Bus nach Hassan gefahren. War etwas eng, aber Platzangst hat man sich in Indien schnell abgewoehnt.

Hier in Hassan gibts eigentlich nichts besonderes. Es hat mich nur hier her gezogen, da ich Belur und Halebi sehen wollte, die mir waermstens von einem Backpacker empfohlen wurden!

Das Hotel in Hassan hat sicher auch schon bessere Zeiten erlebt, aber was solls, Verwoehntheit hab ich mir abgewoehnt. (Papa hoer auf zu lachen!) Und so ein paar Mitbewohner (Kaefer, Moskitos und Tauben im Klo), gestalten jede Nacht zum Abenteuer!

Eigentlich sollte es in der Frueh gleich nach Belur und Halenbi gehen, aber Indien waere nicht Indien wenn nicht doch noch was schief laufen wuerde. Ich wollte gleich mein Zugticket fuer den Abendzug nach Hubli (von dort gehts weiter nach Hampi) buchen. Das Computersystem hat aber gerade heute beschlossen den Geist aufzugeben und so bin ich erst um 12 uhr ohne Ticket los gekommen.

Beim ersten Tempel angelangt und aus dem Staunen nicht mehr raus gekommen.

Dieses Tier besteht aus 7 Tieren und heisst Marat oder so aehnlich!

Dieses Tier besteht aus 7 Tieren und heisst Marat oder so aehnlich!

Die riesen Kuh!
Nandu, das Reittier von Shiva!

Die riesen Kuh!
Nandu, das Reittier von Shiva!

Let`s dance!

Let`s dance!

Der Tempel ist ringsherum mit den schoensten, filigransten Steinarbeiten behauen!

Der Tempel ist ringsherum mit den schoensten, filigransten Steinarbeiten behauen!

Als ich den Tempel in Belur besichtigt hatte dachte ich so bei mir "Oh nein, nicht schon wieder in einen oeffenntlichen Bus und bei jedem Dorf halt machen" Zeit hatte ich auch nicht mehr so viel. Wollte aber unbedingt noch Belur sehen.

"Mal schauen ob jemand ein Taxi teilen will?" Gesagt getan. Schon vorher fiel mir ein aelteres Paar auf die englisch miteinander sprachen.
Als ich sie anquatschte stellte sich schnell heraus, dass Janet und John aus Amerika waren und einen privaten Taxifahrer haben. Sie luden mich herzlich ein mit ihnen nach Belur zu fahren, da es eh auch ihr Weg war.

Dankend nahm ich an.

Von wegen nettes altes Rentnerehepaar! *pah*

Nicht mal in den Ferien hat man seine Ruhe vor ihnen: Professoren!
Und gleich Zwei! Es stellte sich heraus, dass Janet Architektur Professorin ist und gerade mit einer Studiengruppe Tempelarchitektur hier in Suedindien erforscht.
Und der liebe John, der nicht Janets Mann ist, sondern sie nur hier besucht, ist Professor fuer englische Literatur.

Beide waren uebrigens wahnsinnig nett und wir hatten eine tollen Tag. Auf die Frage an welcher Uni in Amerika sie denn unterrichten, kam von Janet die Antwort "In Connecticut" und von John "In Boston".

Yale und Harvard!

Ich sass doch tatsaechlich im Taxi mit zwei Professoren von zwei der besten Universitaeten Amerikas/der Welt.

Den Rest des Tages lauschte ich Janets Erzaehlungen und Geschichten ueber Tempel, ihre Erbauer und die Architektur. Mit John machte ich mich ueber erotische Abbildungen in Stein gemeiselt lustig und versuchte krampfhaft mich an mein Schulenglisch zu erinnern!

Und da das Glueck zur Zeit bei mir gern mehrfach zuschlaegt mussten Janet und John noch am gleichen Abend zurueck nach Mysore, auf dessen Weg Hassan liegt. Also wurde ich auch noch von diesen bemerkenswerten Menschen nach Hause gebracht!

Tempeleingang in Belur!

Tempeleingang in Belur!

Im Tempel stehen zwei riesige Sandalen. Unser Fuehrer erklaehrte uns, dass dies die Schuhe von Gott Shiva seien.

Gott Shivas Sandalen

Gott Shivas Sandalen

Ausserhalb des Tempels sieht man zwei Fussabdruecke und der Fuehrer sagte stolz, dass dies die Fussabdruecke von Shiva seien und die Menschen, wenn der Tempel geschlossen ist, hier beten.

Als ich dann anmerkte, dass die Fussabdruecke ja viel kleiner sind, als die Sandalen und Shiva sich da wohl zu grosse Schlappen zugelegt hatte, erntete ich einen vernichtenden Blick des Fuehrers. John hingegen hielt sich den Bauch vor lachen!

Das war ein gelungener Tag und mein Zugticket habe ich sogar auch noch bekommen. In 2 Stunden sitze ich schon im Zug.

Lassts euch gut gehen. Ich tus auch!

PS: Alles Gute zum Geburtstag Bruderherz!

© Elke Sch, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Von Mumbai nach Delhi und zurück!
Details:
Aufbruch: 11.08.2008
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 02.12.2008
Reiseziele: Indien
Nepal
Der Autor
 
Elke Sch berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.