Leben im nördlichenTeil Lateinamerikas kennenlernen ;)

Reisezeit: August 2006 - Januar 2007  |  von Mary A.

Wochenende in Placencia: Cockscomb Wildlife Reserve

Am Sonntag ging es dann also frueh los.
Wir trafen Doyle, unseren Guide fuer die Tour zum Cockscomb Park. Er war sehr lustig.
Wir fuhren also wieder ueber diese steinige Strecke - diesmal in dem Tour-Van und wir flogen darin nur so herum. Irgendwann hielten wir bei einer Bananen-Plantage an und er erzaehlte uns ein bisschen ueber Belizes groesstes Exportprodukt.

Cockscomb ist also das einzige Gebiet in der Welt, in dem der Jaguar geschuetzt ist und nicht gejagt werden darf. Unsere Wanderung durch den Dschungel startete bei ein paar ausgestellten Kaefigvariationen, mit denen Jaeger versucht haben, Jaguare einzufangen.
Dann ging es weiter auf eine groessere Art Ameisenhuegel. Die Loecher darin erschienen schon etwas furchterregend und waehrend Doyle redete, begann er auf die Erde zu stampfen, um die "Soldatinnen" hervor zu locken. Die Soldatinnen liessen nicht lange auf sich warten. Ich muss sagen, ihnen wollte ich nicht unbedingt mit meinem Fuss in die Quere kommen. Doyle nahm eine hoch und zeigte sie uns. Die Haelfte ihrer Koerpergroesse bestand aus dem Kopf und ihren "Zangen". Doyle zeigte uns, wie die verhältnismäßig kleine Ameise einen Ast in der Luft festhalten kann ... So wurden diese Ameisen also frueher bei Operationen als Zangen benutzt, als sie kein OP Besteck hatten: Die Ameise beisst zu, ihr Koerper wird abgeschnitten und der Kopf haengt fest ... **
Die Ameisen, vor denen man sich aber noch eher in Acht nehmen muss, sind die blinden Schwarzen Ameisen, die breite Strasse bauen und sich ausschliesslich darauf bewegen. Man muss also schon aufpassen, wo man hintritt, das duerfte schmerzhaft sein ...
Auf unserem medizinischen Lehrpfad erfuhren wir viel ueber Belizes Pflanzenwelt und wozu man verschiedenste Blaetter benutzen kann. Es gibt Blaetter, aus denen man richtige Farbe gewinnt, Blaetter, die man als Sandpapier nutzen kann, Blaetter, die fuer die Hautpflege verwandt werden ("Tourist Tree"), Blaetter zum probieren, Blaetter aus denen man Entspannungstee machen kann, Blaetter, die die Symptome von Malaria lindern ("Tres Puntas") und viel mehr. 85% der Pflanzen in Belize haben einen (medizinischen) Nutzen. Wir fuehlten, rochen, sahen und schmeckten. Unter anderem probierten wir die "Gingerflower", die erstaunlich gut schmeckt und erstaunlich giftig aussieht ...

Hm, einen Jaguar sahen wir natuerlich nicht. Wir erfuhren, dass der Jaguar seine Beute immer sofort im Genick toetet und dass er nicht lange jagt, sondern aus dem Dickicht seiner Beute auflauert. Das ist im Dschungel kein Problem, da er ja ein einziges Dickicht ist.
Statt also einen Jaguar zu sehen, sahen wir seine Spuren und auch die Spuren eines Tapirs (ein anderes der nationalen Tiere in Belize) und wir hoerten Bruellaffen.

Jaguarspuren

Jaguarspuren

Diese Tarantel hat sogar einen Namen, weil Doyle sie schon kennt ... ** Taranteln gehören übrigens nicht zu der Familie der Spinnen, da sie keine Netze bauen, sondern in Höhlen wohnen; außerdem haben sie keine Zangen, sondern Klauen, mit denen sie ihr Opfer von oben packen.

Diese Tarantel hat sogar einen Namen, weil Doyle sie schon kennt ... ** Taranteln gehören übrigens nicht zu der Familie der Spinnen, da sie keine Netze bauen, sondern in Höhlen wohnen; außerdem haben sie keine Zangen, sondern Klauen, mit denen sie ihr Opfer von oben packen.

Das Highlight der Wanderung durch den Dschungel war definitiv das Waten durch einen Sumpf, in dem wir fast unsere Schuhe verloren und in dem wir nicht sehen konnten, wo wir hintraten. Das Ganze war ziemlich aufregend, so dass ich nicht wirklich aufpassen konnte, was Doyle uns erzaehlte. Die Baeume, die aus dem Sumpf ragten hatten zumindest hohle Staemme, da sie sonst absacken wuerden.

ab durch den Sumpf!

ab durch den Sumpf!

Doyle war ein sehr lustiger Guide. Er erzaehlte uns die erstaunlichsten Sachen, drehte sich auf der Stelle um und ging weiter. - Waehrend wir noch da standen und uns amuesierten. Zum Beispiel zeigte er uns Termiten, die er ueber seinen Finger laufen liess, erklaerte uns etwas und sagte dann: "You may find this disgusting but ...", ass die Termiten auf und ging weiter.

Es hat geregenet und die Sonne geschienen, wir waren voller Matsch und einfach nur schoen dreckig. Ein tolles Erlebnis!!
Zum Schluss hat Doyle uns zu einem einsamen Wasserfall gebracht und dann sind wir flussabwaerts geschwommen und einige Felsrutschen runtergerutscht. Er hat uns immer gezeigt, wie wir es machen sollten und es hat wirklich Spass gemacht!

Spaeter als geplant nahmen wir den Bus Richtung Belmopan ueber Dangriga. Erfreulich war, dass wir fuer die Rueckfahrt nur 4 Stunden brauchten und wir kamen gegen sieben bei Cornerstone an.

© Mary A., 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
teilweise kompliziert umzusetzende Reisevorstellungen ... aber der Plan ist, knapp 5 Monate weg zu sein: Urlaub, Freiwilligendienst, eigenes 'Trekking' und wieder Urlaub :-) - mal schauen, was so passiert!
Details:
Aufbruch: 18.08.2006
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 09.01.2007
Reiseziele: Mexiko
Guatemala
Belize
Der Autor
 
Mary A. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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