Reise durch Südostasien

Reisezeit: September 2008 - September 2009  |  von Christoph und Shanti Geissbühler

14 tägige Tour durch Rajasthan

25.9. - 8.10.08

Im Ajanta Hotel liessen wir uns von dem
sehr überzeugungskräftigen Hotelguide zu einer voll durchgeplanten Tour mit Privatchauffeur überreden.

Delhi - Mandawa 25.9.08

Für die 350km lange Strecke brauchten wir ca. 8 stunden, da etwa 100 km der Strasse von Monsunschlaglöchern geprägt waren. Die Mittagspause in einem "Englischrasen" Restaurant, in welchem ausschliesslich Weisse verkehrten und unser Fahrer nicht mal mit hinein durfte, war so gar nicht nach unserem Geschmack!
Danach waren wir gedanklich nahe dran die Reise abzubrechen, entschlossen uns aber bis zum Abend abzuwarten, um uns gut zu überlegen, wie wir ihm dies verständlich machen könnten.
Nun im kleinen, gemütlichen Hotel Harrittage angekommen, welches in seiner farbigen Pracht mehr einem Tempel glich, unterhielten wir uns lange mit einem Marionetten Puppenmacherpaar, welche uns zu ihren "Geschwistern" erklärten und gleich reich beschenkten.
Am Abend bei einem kleinen Spaziergang durch das Dorf mit Markt in Mandawa, liessen wir uns von einem jungen Inder der sogar Deutsch sprach, die Geschichte des Dorfes und seiner Künstlerfamilie bei einer Tasse Chai erzählen.
Danach hatten wir wieder eher das Gefühl, in Indien zu sein! Somit entschieden wir uns die "Touri" Reise fortzusetzen und als neue Erfahrung zu werten...

Babla, die Marionettenpuppen-macherin

Babla, die Marionettenpuppen-macherin

Mandawa - Bikaner 26.9.08

Am Morgen machten wir uns auf zu einer vierstündigen Fahrt durch die wüstennahen Gegenden nach Bikaner, wir staunten nicht schlecht als wir bemerkten dass die Strassenlaternen mit Solarpennels ausgestattet sind, und auch in den Hotels waren bis jetzt überall Stromsparlampen installiert.
Im kleinen Familienbetrieb Hotel Padmini Niwas angekommen, wurde extra für uns eingekauft und gekocht, hier schien sich auch unser Fahrer wieder wohl zu fühlen.
Hier besuchten wir den Junagarh Fort, ein eindrücklicher Palast oder besser riesige Festung des Maharadschas, welcher 52 Frauen hatte, von allen diesen Frauen bekam er 400 Töchter und 1 Sohn, man stelle sich das mal vor!!

Wüstenoase

Wüstenoase

Bahnübergang mitten in der Wüste

Bahnübergang mitten in der Wüste

Hier kann man gut sehen, wie viel Boden die Erosion schon abgetragen hat. (Baumwurzel)

Hier kann man gut sehen, wie viel Boden die Erosion schon abgetragen hat. (Baumwurzel)

Bikaner - Jaislmer 27.9.08

Auf dem Weg nach Jaislmer begegneten wir sehr vielen Armeetruppen, da wir in die Nähe der
Indisch-Pakistanischen Grenze kamen(140km).
Wir staunen immer wieder wie fortschrittlich die Inder sind, in der Khuri Wüste rund um Jaislmer sahen wir hunderte riesige Windfarmen.

Jaislmer 28.9.08

Mit dem von unserem Fahrer empfohlenen lokalen Stadtführer besichtigten wir den heiligen See, in welchem unzählige dicke Katzenfische gedeihen, weil sie ungeniessbar sind aber reichlich gefüttert werden um den Touristen zu zeigen wie sie springen können.
Weiter führte er uns an schönen Sandsteinhäusern welche fast alle mit einem Ganesh Gemälde verziert waren, daneben stand immer das Hochzeitsdatum des ersten Kindes, Märkten und unzähligen Restaurants vorbei durch den Jaislmer Fort. Hier hatte sich der Guide richtig gelohnt, er führte uns auf ein Dachterrassen Restaurant von wo aus man die ganze Stadt überblicken konnte, erst da wurde uns bewusst wie riesig sie war (90 000 Einwohner mitten in der Wüste).

Havelli in Jaislmer

Havelli in Jaislmer

Tempel im Fort

Tempel im Fort

Unsere "Kutsche"

Unsere "Kutsche"

Am Abend machten wir einen Ausflug zu den Sanddünen der Tharwüste, welche wir auf dem Kamelrücken bewunderten. Von den Einheimischen lernten wir ihre spassige Sportart, den Dünenweitsprung, wobei meine Sonnenbrille in die Brüche ging und ich das Gefühl von sandigen Augen kennenlernen durfte
Bevor es zurück zum Abendessen mit Musik und Tanz unter dem beeindruckenden Wüstenhimmel ging, genossen wir noch den traumhaften Sonnenuntergang! Die Sonne verschwindet nicht wie bei uns am Horizont, sondern ist durch den Sandstaub sehr plötzlich nicht mehr zu sehen! Das war wirklich sehr speziell!!
Spätestens dieser Trip in der Fantastischen Landschaft, machte unsere anfängliche Enttäuschung wieder wett, auch wenn Christoph noch zwei Tage "Popo-Schmerzen" vom holprigen Ritt hatte!

Jaislmer - Jodhpur 29.9.08

Heute hatten wir wieder mal ne lange lange Autofahrt auf dem Programm, interessant wie viel man mit Kamelen und Lastwagen transportieren kann, die Inder wissen wirklich wie man die ganze Nutzlast ausschöpft, ebenso zählten wir bei Autorikschas bis zu 17 Erwachsene und nochmals sicher halb so viele Kinder die ausstiegen, das Dach wird dann noch separat für Güter genutzt...
Im Gegensatz dazu, sahen wir viele Hunderte Pilger, die bei brütender Hitze, scheinbar ohne Mühe, riesige Strecken zurücklegten.

Jodhpur 30.9.08

Heute wäre eigentlich nochmals die Besichtigung eines Forts mit Hindutempel auf dem Programm gewesen, den wir aber ausliessen, denn wir fanden wir hätten für den Moment genug Forts und Tempel gesehen. So gingen wir direkt die Blue-City anschauen, als wir durch eine Nebengasse schlenderten, kam uns plötzlich eine riesige, singende Menschenmasse (ausschliesslich Männer) entgegen, anfangs dachten wir sie seien auf einer Pilgerreise. Da sahen wir dass sie eine in Leintücher, mit Blumen geschmückte Leiche auf einer Bahre mit sich trugen. Nicht wissend, wie wir reagieren sollten, standen wir andächtig, mit gesenktem Blick beiseite und liessen sie vorbeiziehen, kaum waren wir etwa 100 Meter weitergegangen, begegneten wir schon dem nächsten Trauerzug.
Dadurch nachdenklich gestimmt, schlugen wir eine andere Richtung ein.
Am Abend sahen wir dann in den Nachrichten, was der Grund für die Trauerzüge war: Es war ein grosses Hindufest mit ca.40 000 Gläubigen in dem Fort Tempel als jemand schrie es sei eine Bombe gelegt, worauf eine riesige Massenpanik ausbrach. Die traurige Bilanz 177 Tote und 250 Verletzte.
Dieses Erlebnis hat uns, wenn auch schon oft in den Nachrichten gesehen, schockiert, traurig und hilflos gestimmt...

Jodhpur - Udaipur 1.10.08

Auf dem Weg durch eine bezaubernde Berglandschaft, besuchten wir den Rankapur Tempel, welcher eine sehr schöne Gartenanlage zu bestaunen hat. Während der Fahrt sahen wir die ersten Affenfamilien, badende Wasserbüffel und riesige im Baum hängende Flughund Kolonien.
Innerhalb kurzer Distanzen wechselte die Vegetation von karger Sandlandschaft zu saftig grünen Feldern und Wiesen.
Am Abend in der "weissen Stadt" angekommen, haben wir ein gerade erst eröffnetes Hotel, direkt am See und mitten in der Stadt, wodurch wir uns ganz wunderbar alleine, zu Fuss durch die Menge wühlen konnten. Während Christoph am Seeufer einige Fotos schiessen wollte, wurde er von einer bösen, bösen Kuh seitlich angerempelt...
Vor dem Zubettgehen entledigte Christoph sich, zwecks der Hitze, seinen Haaren!

Udaipur 2.10.08

Am Morgen, während unserer ersten Einkäufe, Saree und massangefertigte Hosen, bestaunten und nach höflichem fragen betatschten die Indischen Männer interessiert Christophs neuen Carpet (Teppich).
Heute fuhren wir zum ersten Mal mit einem Tuk-Tuk das über eine Soundanlage verfügte, der Fahrer brachte uns zum Monsunpalast des Maharadschas von Udaipur.
Dieser steht auf dem höchsten Berg der Umgebung, somit genossen wir eine wirklich fürstliche Aussicht auf die Stadt mit ihren zwei Seen, auf deren vollständig zugebauten Inseln sehr hübsche Paläste stehen.
Wir blieben für den Sonnenuntergang.
Bei der rasanten Abfahrt hatte Christoph das Glück, dass einem anderen Tuk-Tuk Fahrer der Most ausging und er bei der "Spende" unseres Fahrers ausgiebig die Innereien studieren konnte.

Ein Nickerchen auf dem Elefantenrücken

Ein Nickerchen auf dem Elefantenrücken

TukTuk Petrolmotor

TukTuk Petrolmotor

Udaipur - Pushkar 3.10.08

Die ganztägige Autofahrt nach Pushkar haben wir ausgiebig verschlafen. Christoph wird zum ersten Mal von seinem Magen "geplagt".

Pushkar 4.10.08

Nach schlechtem schlaf sind wir von Pushkar und seinen "heiligen" Einwohnern, welche uns sehr aufdringlich zwingen wollen, Blumen für das Seelenheil unserer Familien, in den Heiligen See zu werfen (was ausserdem merklich kostet) nicht begeistert! Deshalb verbringen wir den Rest des Tages damit, für unsere Familien wirklich was zu tun, indem wir unseren Reisebericht auf den neusten Stand bringen.
Wir Verköstigen uns im Little Italy!

Pushkar - Jaipur 5.10.08

Nach vierstündiger fahrt, in welcher wir 250 km bewältigten sind wir im sehr schönen, grossen (das Zimmer ist in drei Räume unterteilt!) und komfortablen Familien- Hotel in Jaislmer angekommen! Die Stimmung hier ist durch die vielen Kinder die um einen herumhüpfen sehr entspannt, und da sie selbst eine alte "Herrscher" Familie sind, wird man mal nicht wie ein König, sondern wie ein Gast behandelt!

Jaipur 6.10.08

Heute haben wir ein Führer Inklusive, welcher uns die Pinke Stadt zeigt!
Es gibt hier eine grosse, reich verzierte Fassade, welche dazu da war, dass die Frauen von Maharadscha Singh, dass Treiben auf den Männer-Marktstrassen beobachten konnten, ohne selbst gesehen zu werden!
Sehr beindruckend war das Jantar Mantar, ein Park mit vielen verschiedenen Messinstrumenten, um die Sternzeichen zu bestimmen und die Zeit zu messen, das ganze stammt aus dem Jahr 1728 und ist für die Zeit beeindruckend gross und genau (die grösste Uhr ist 27m hoch und gibt die Zeit im zwei Sekunden Takt an).
Auf dem Rückweg ins Hotel war unser Weg, durch eine Horde demonstrierender Busfahrer, blockiert, sodass wir die letzten paar Meter zu Fuss gingen und damit die ganze Aufmerksamkeit vom Redner weg, auf uns lenkten!

Grosse Sonnenuhr im Jantar Mantar

Grosse Sonnenuhr im Jantar Mantar

Jaipur - Agra 7.10.08

Sobald wir die Staatsgrenze des Touristischen Bundesstaat Rajasthan verlassen haben und nun durch Uttar Pradesh cruisen, sind die Strassenverhältnisse wie ausgewechselt, Schlaglöcher führen zu einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 30 km/h darum brauchten wir etwas länger!
Da wir am nächsten Tag früh raus mussten, unternahmen wir hier ausser einem Chai zu trinken nichts mehr und legten uns stattdessen Müde in die waagrechte!

Agra 8.10.08

In der früh um 6 Uhr rappelten wir uns aus den Federn, checkten aus und fuhren los um den berühmten Taj Mahal im Sonnenaufgang zu bestaunen, was sich echt gelohnt hat!!
Nur leider war das noch etwas zu früh für Shanti, denn sie liess den Fotoapparat im Auto liegen ein Glück dass ihr alle wisst wie der Taj Mahal ausschaut!
Nach einem kurzen Besuch im Agra Fort (von hier aus hatten wir dann doch noch die Möglichkeit den Taj in der eigenen Kamera festzuhalten) machten wir uns auf den Weg zurück nach Delhi, wo wir wieder ins Hotel Ajanta eincheckten.

Auf der Dachterrasse im Hotel Ajanta in Delhi

Auf der Dachterrasse im Hotel Ajanta in Delhi

© Christoph und Shanti Geissbühler, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Indien 21.9.08 - 17.1.09 Thailand 17.1.09 - 16.3.09 Burma 16.3.09 Thailand 16.3.09 - 26.3.09 Philippinen 26.3.09 - 29.6.09 Malaysia Borneo 29.6.09 - 30.7.09 Westmalaysia 30.7.09 - 17.8.09 Thailand 17.8.09 - 31.8.09 Westmalaysia 31.8.09 - 16.9.09 Singapur 16.9.09 - 19.9.09
Details:
Aufbruch: 21.09.2008
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 19.09.2009
Reiseziele: Indien
Thailand
Myanmar
Philippinen
Malaysia
Der Autor
 
Christoph und Shanti Geissbühler berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.