Unsere letzte Fahrt zum Mittelpunkt der Welt

Donnerstag 5/7
106 km

Der Wecker klingelte viel zu früh. Gleich darauf kam die Durchsage im Lautsprecher, daß wir in einer Stunde die Kabine verlassen müßten. Wir schleppten uns dann mit Sack und Pack auf den Flur. Gut, daß wir wieder unsere Campingstühle dabei hatten. Rainer ging nur kurz an Deck. Es war ungemütlich, aber gerade glitt „unser“ Leuchtturm Dalatangi für ein paar Fotos vorbei. Bald hatte die Fähre angelegt, und wir konnten unser Gespann rückwärts hinaus in den Regen rangieren. Die Zollkontrolle verlief problemlos, wir bekamen nur den üblichen Aufkleber. Im Touristenbüro des Terminals kauften wir noch die Campingkarte, dann fuhren wir bei Regen, etwas Nebel und 5° über den Berg nach Egilstaðir. Hier holten wir isländische Kronen, eine Karte für den Internetstift und kauften ein. Es gab sogar Hafermilch und Haferjoghurt, importiert aus Schweden. Sowohl bei Netto als auch bei Bonus füllten wir unsere Vorräte auf.
Es regnete immer wieder, als wir auf der neuen N 1, der ehemaligen 92 in Richtung Süden fuhren. Unser Ziel war Neskaupstaður. Zuerst ging die Fahrt durch das hübsche Fagridalur. Dann machte die Straße einen Knick auf Reyðarfjörður zu. Vorher bog die neue N 1 ab und verschwand im Tunnel. Wir fuhren durch den Ort und an der häßlichen Aluminiumfabrik vorbei in Richtung Eskifjörður. Bevor wir den Ort erreichten, wies uns ein Schild auf einen neuen Tunnel hin in Richtung Neskaupstaður. Als wir ihn verließen, fuhren wir eine Weile durch ein flaches Tal auf den Fjord zu. Nach einem Schwenk durch den Ort fuhren wir auf den Campingplatz unterhalb der Lawinenverbauung. Das Wetter wurde etwas besser, dafür nahm der Wind tüchtig zu. Gegen Abend hatten wir richtig Sturm. Der Wowa wackelte, obwohl er aufgebockt war und mit der Schmalseite im Wind stand. Das hielt Christa aber nicht ab, uns ein tolles Ísland-Begrüßungs-Middag zu kochen, Lammfleisch mit Brokkoli und Kartoffeln, lecker!