Thailand, Australien, und..wer weiss wo noch in Asien?

Reisezeit: Januar 2008 - Juni 2010  |  von Michail Kollewijn

Bangkok in kleinen Kapiteln

Ich war viel zu lange in Bangkok. Heute ist der 20.02.2008. Aber macht nichts, dafuer weiss ich jetzt einiges mehr.

Der Name Bangkok:

Der offizielle Name der Stadt Bangkok in Thai lautet: Krung Thep Mahanakhon Amon Rattanakosin Mahinthara Ayuthaya Mahadilok Phop Noppharat Ratchathani Burirom Udomratchaniwet Mahasathan Amon Piman Awatan Sathit Sakkathattiya Witsanukam

"Stadt der Engel, große Stadt [und] Residenz des heiligen Juwels Indras [­Smaragd-Buddha­], uneinnehmbare Stadt des Gottes, große Hauptstadt der Welt, geschmückt mit neun wertvollen Edelsteinen, reich an gewaltigen königlichen Palästen, die dem himmlischen Heim des wiedergeborenen Gottes gleichen, Stadt, die von Indra geschenkt und von Vishnukarm gebaut wurde."

Während Bangkok zur international gebräuchlichen Bezeichnung wurde, verwenden Thai gewöhnlich die Kurzform Krung Thep ("Stadt der Engel"). 1.

1. http://de.wikipedia.org/wiki/Bangkok#Der_Name_der_Stadt

Verkehr und Verkehrsmittel:

Den Verkehr hab ich ja schon mal als absolut krank beschrieben. Indien soll noch zehn mal schlimmer sein, aber trotzdem. Einem westlichen Polizisten wuerden die Haare zu Berge stehen wenn er saehe was hier gefahren wird, wie hier gefahren wird usw. Allerdings sieht man verhaeltnismaessig wenige Unfaelle weil niemand das eigene Vehikel beschaedigen will.
Nebst den Taxis gibts die Tuk Tuks. Eine eigenartige Mischung aus Auto und Motorrad. Die fahren wie verrueckt. Das nennt sich "Fast And The Furious" auf der Strasse. Gestartet wird zum Teil mit erhobenem Vorderrad. Macht aber nen riesen Spass. Und wenn man sich einigermassen auskennt, kennt man auch die Preise und wird somit nicht uebers Ohr gehauen. Motorraeder sind nochmal ein Kapitel fuer sich. Warten am Rotlicht zuvorderst und wenns gruen wird rasen sie los wie die Besessenen. Hab 2 mal ein Mofataxi genommen und werde das nur im aeussersten Notfall wiederholen. Da vertraut man denen das eigene Leben an. Die rasen mit 80 Km/h durch die Stadt auf wartende Autokolonnen zu und schlaengeln sich durch...kreuz und quer. Die waeren in jedem europaeischen Staat nach 5 min den Fuehrerschein los, wenn sie denn ueberhaupt einen haben.

Ein billiges und sicheres Transportmittel ist der Skytrain. Eine Art Open-Air-Metro die ueber der Stadt faehrt, hoch ueber dem Boden zwischen Wolkenkratzern durch, wodurch man eine Atemberaubende Aussicht ueber gewisse Teile Bangkoks bekommt. Aber man kommt nur begrenzt weit und muss somit irgendwann auf die oben genannten Transportmittel umsteigen, kann aber auch eine sehr spannende Alternative waehlen. Das Rivertaxi. Das sind Boote auf dem Fluss die abartige Abgase ausstossen und jedes mal wenn sie an einem Pier anlegen das mit solcher Wucht tun das man entweder fast umfaellt oder nahe dran ist ueber Bord zu fliegen. Und da der Kaepten nicht viel sieht steht im hinteren Teil des Boots wo man ein- und aussteigt ein Typ mit ner extrem nervigen Trillerpfeife, der Pfeiffsignale gibt die besagen ob rueckwaerts, vorwaerts, seitwaerts oder was auch immer.

Nachtleben:

Bangkok hat ein sehr pulsierendes Nachtleben, 7 Tage die Woche. Da gibts nichts wie nur am Wochenende Party. Im Lonely Planet Reisefuehrer sind nur einige wenige Clubs aufgelistet die die naechtliche Szene praegen. Hier einige weitere Infos. Khaosan hat sehr alternative Bars, die Liverock spielen, Bucketbars auf der Strasse, wo ich die Kellner langsam kenne und so gestern Promotion auf der Strasse gemacht habe. Riesenspass. Desweiteren zwei Clubs: The Club, 200BHT spielt House. Sehr reizend aber oft sehr voll. Dann natuerlich "Gullivers" die beliebteste Bar am Ende Khaosans, wo man abends fast zwangslaeufig ended. Gegen mitternacht immer gerammelt voll, die Pooltische werden zugedeckt, eine kleine Buehne wird aufgebaut zum drauf tanzen, der Laden zittert irgendwann.

Wenn auf Khaosan alles schliesst (offizielle Schliesszeiten sind 2 Uhr morgens, es gibt aber alternativen), gehen viele Leute in den Spicey club. Ca. 10min mit dem Tuk Tuk, nicht so der hammer...viele Prostituierte, Gangster, man kann es aber doch recht lustig haben.
Moechte man gehobene Party, dafuer etwas kostspieliger so bieten sich Alternativen. Der im Lonely Planet erwaehnte Bed Superclub ueber den ich in einem frueheren Bericht schon etwas geschrieben habe, oder definitiv empfehlenswert: R.C.A. Eine Strasse mit ca. 8-10 Clubs und einigen Bars, in die meisten davon kommt man gratis, sollte allerdings Schuhe anhaben und ID vorweisen koennen. Mindestalter ueberall 20. Diese Strasse kann man sich wie Fast And The Furious vorstellen. Auf beiden Seiten der Strasse in perfekten Reihen geparkt sieht man einen Mercedes nach dem anderen, Porsche, Ferrari, hin und wieder nen Lamborgini und allerlei andere aufgemotzte Schlitten. Roter Teppich vor den Clubs, und diese sind riesig. Das sind andere Dimensionen. Edel und Stilvoll eingerichtet, man kriegt etwas fuer jeden Geschmack, keine Prostitution, ca. 80% Thais, da die meisten Touris diesen Ort nicht kennen. Einfach super (aber teuer).
Dann gibt es wie in den meisten Grossstaedten verschiedene Viertel wie Chinetown, ein Araberviertel usw. Beruehmt beruechtigt ist Pat Pong, das Viertel wenn es um Mafia und Prostitution geht, und Nana District. Man kann sich nen riesen Spass draus machen (was ich gemacht habe) indem man sich in eine Bar mit gutem Blick auf die Strasse setzt und dem Treiben zuschaut. Versucht herauszufinden wer jetzt ein Ladyboy ist, wer nicht, ist manchmal fast unmoeglich zu merken ob Frau oder (ehemals) Mann, desweiteren rauszufinden wer definitiv ein Sextourist ist (oft sehr einfach = alt, FETT, reich). Ganz Nana wird von der Mafia gemanaged, einer der Strassenverkaeufer hat erzaehlt dass wenns gut laeuft verdient er vielleicht 10'000 BHT/Nacht und muss 9000BHT davon abgeben damit er sein Laedelchen behalten kann. Hin und wieder wird ein Elephant rumgefuehrt den man dann fuer 100BHT fuettern kann. Armes Tier, bringt den zurueck in die Waelder, der gehoert nicht in die Grossstadt. Blinde werden herumgefuehrt die singen, aber hoechstwahrscheinlich nichts von ihrem Ertrag behalten koennen.

Genauso die Krueppel ueberall. Das ist eine sehr traurige Geschicht die von Einheimischen bestaetigt wurde. Jaehrlich werden haufenweise Kinder, speziell Buben von ihren Familien gestohlen, denen werden Arme und Beine abgeschnitten und dann werden sie auf die Strasse gesetzt zum Betteln und Abends wieder eingesammelt. Dafuer werden sie verpflegt. Viele werden auch aus Cambodscha ruebergeholt zu dem gleichen Zweck. Gute Arbeit ist oft schwer zu kriegen fuer Jugendliche, da viele schon von klein auf arbeiten muessen um zu helfen die Familie durchzubringen, und somit nie eine rechte Schulausbildung geniessen. Viele der Frauen werden dann Prostituierte, weil sie in einem normalen Job vielleicht 8000BHT/Monat verdienen, 4000 davon fuer die Miete draufgehen und 4000BHT/Monat sind nicht viel in einer Stadt wie Bangkok vor allem dann wenn man 12h/Tag arbeitet. Darum nehmen viele junge gut aussehende Frauen Prostitution in Kauf und verdienen 35'000-40'000BHT/Monat, ein niedriges Gewerbe, das aber einen etwas besseren Lebensstandart ermoeglicht. Allerdings nimmt ihnen das auch aus kulturellen Gruenden jede moeglichkeit auf Heirat oder oft auch jede Moeglichkeit je einen Freund zu haben. Und die sind oft froh wenn die Kunden alt und fett sind, weil die dann sehr einfach zu befriedigen sind.

© Michail Kollewijn, 2008
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Worum geht's?:
Hallo und ein frohes neues Jahr an alle! Gestern bin ich in Frankfurt gestartet auf dem weg nach Bangkok. Habe nun einen kurzen Zwischenstop in Hong Kong. Es ist eigenartig..meine Reise wird mich irgendwo durch Sued-Ost-Asien fuehren. Thailand, Laos, Kamboscha usw. ich bin gespannt was auf mich zukommt und werde natuerlich immer wieder Bericht erstatten. Mit lieben Gruessen und bis bald Michail Kollewijn
Details:
Aufbruch: 02.01.2008
Dauer: 29 Monate
Heimkehr: Juni 2010
Reiseziele: Thailand
Australien
Der Autor
 
Michail Kollewijn berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.