Den Mutigen gehört die Welt !

Reisezeit: September 2008 - August 2009  |  von Annette G.

Australien: Sydney II

19.05.2009 - 28.05.2009 > 248.Tag - 257. Tag > zunaechst Storm und Regen, dann besser und herrliches Sonnenwetter, spaeter wieder Regen, Regen, Regen, kontinuierlich bei etwa 20 Grad.

Morgens startete ich also meine Greyhound Tagesfahrt nach Sydney, zurueck zu der Stadt, in der ich vor 2,5 Monaten meine Reise durch Australien gestartet habe.

Ich freute mich regelrecht auf diese Busfahrt, denn ich liebe es einfach, im Bus zu sitzen, zu entspannen, Musik zu hoeren und bei vorbeifliegender Landschaft den Gedanken freien Lauf zu lassen.

Man muss sich einfach stundenlang keine Gedanken um irgendetwas machen, nicht schauen, wie man von einem Besichtigungspunkt zum naechsten kommt, nicht, wo man als naechstes ist und dieses Mal musste ich mir nicht einmal Gedanken ueber meine naechste Unterkunft machen.

Fuer gewoehnlich gehen mir bei den Fahrten von einem Ort zum naechsten immer Gedanken, wie "hoffentlich ist mein naechstes Hostel sauber", "hoffentlich ist das Bett einigermassen gemuetlich", "mal schauen, ob ich neue Leute kennenlerne",etc. durch den Kopf. Das klingt jetzt zwar nicht nach harter Arbeit, aber fuer die Seele ist es immer wieder eine Probe, staendig in einem anderen Hostel und in einem anderen Bett zu uebernachten.
Doch dieses Mal war ich voellig frei davon, denn - das hatte ich ja bereits im vorherigen Kapitel geschrieben - ich konnte in Sydney wieder bei Mark und Jo naechtigen.

Meine Tagesfahrt, bei der es uebrigens die ganze Zeit lang nur geregnet hat, ging u.a. vorbei an Port Macquarie und Newcastle, beides Orte, in denen einige Backpacker einen Zwischenstopp einlegten, doch ich wollte jetzt unbedingt nach Sydney.

Und ich war froh, diese Entscheidung getroffen zu haben, denn ich hatte nicht das "Gefuehl", dass es in den Orten etwas spannendes zu erleben gab.

Gott sei Dank konnte ich nun dieses doch oftmals sehr langweilige Leben der Australier hier an der Ostkueste hinter mich bringen.

Es gibt ja nichts schlimmeres als an einem Ort zu naechtigen, in dem es absolut nichts, aber wirklich auch nichts zu entdecken gibt.

Nach meiner erholsamen Fahrt erreichte ich nun also gegen 23 Uhr mit dem Greyhound Bus Sydney Central Station.
Von hier aus sollten mich Mark und Jo abholen.
Leider waren sie zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht da.
Und ich sage leider, weil es hier an der Central Station nachts um diese Uhrzeit naemlich ziemlich unheimlich war.
Mein Greyhoundbusfahrer meinte noch, ob alles in Ordnung waere und ich sagte, dass ich hier eben auf meine Freunde warten wollte.
Leider war der Akku meines Handys alle und ich konnte die zwei telefonisch nicht mehr kontaktieren.
Also musste ich jetzt warten, ich hatte keine Wahl.

Und nachdem ich hier erst einige Minuten sass und schon dachte, dass es hier nicht gerade ein sicherer Ort ist, um mit seinem gesamten Hab und Gut hier herumzusitzen, da kam auch schon ein Polizist auf mich zu und meinte, ich sollte doch lieber vor der Polizeistation warten, dort wuerde eine Kamera installiert sein und wenn ich Hilfe braeuchte, wuerde dort auch ein Polizist im Office sitzen.
Naja, war wohl wirklich nicht so sicher dort!

Jo und Mark kamen dann allerdings bald und so war alles in Ordnung

Es hatte schon auf der gesamten Fahrt von Byron Bay nach Sydney nur geregnet und dies fuehrte sich auch waehrend der ersten zwei Tage in Sydney fort.

Es hat nur geregnet und gar nicht mehr wieder aufgehoert.
Es war absolutes Mistwetter.

Doch mich hat es ueberhaupt nicht gestoert. Ich habe mich so wohlgefuehlt in meinem alten, neuen zu Hause.
Ich war an einem Ort, an dem ich auf dieser Reise schon einmal war, ich hattte einen TV, gratis Internet und mein eigenes Zimmer sowie ein eigenes Badezimmer.
Was kann da ein Backpacker mehr wollen?

Besser geht es einfach nicht.

Ich war so froh, dass ich an diesen Tagen nicht in einem Backpacker Hostel untergebracht war.

Es gibt ja nichts schlimmeres als in einem Backpacker Hostel zu sein, wenn das Wetter schlecht ist und man dadurch quasi im Hostel eingesperrt ist.

Nach zwei Tagen herumhaengen, habe ich dann allerdings beschlossen mich mal wieder nach Sydney Zentrum zu begeben.

Ich hatte mir vorher einmal herausgesucht, wo ich hinwollte und war eigentlich der Meinung gewesen, dass ich dort bei meinem letzten Besuch noch nicht gewesen war, aber da hatte ich wohl falsch gedacht.
Naja, bin ich eben einfach noch ein bisschen durch die Shopping Malls Sydneys gelaufen, denn es hat immer noch in Stroemen gegossen.
Im Supermarkt bin ich dann spaeter noch zufaellig Rachel begegnet, die mit mir in Byron Bay im Lake Hut gewesen ist.

In Sydney stand fuer mich dieses Mal nicht mehr soviel das Anschauen von Sehenswuerdigkeiten auf dem Plan.
Ich hatte beim ersten Besuch schon soviel gesehen, dass ich mich dieses Mal hauptsaechlich in "meinem" zu Hause ausruhen wollte und dieses Mal standen sehr viele Wiedersehenstreffen mit bekannten Gesichtern auf dem Plan.

Zunaechst traf ich mich in Sydney auf einen Kaffee mit Jana, die ich seit vielen Jahren durch unser gemeinsames Hobby, dem Reiten, kenne (leider haben wir vergessen, ein Foto aufzunehmen).

Jana war z.Z. in Sydney um fuer ihr Studium (Veterinaermedizin) ein Praktikum abzulegen.
Sie arbeitete hier in Sydney mit den Rennpferden.
Das war natuerlich super interessant fuer mich, denn ich war ja bei meinem letzten Sydneybesuch bei einem Pferderennen dabei gewesen.
Jana war uebrigens auch einmal Zuschauer bei einem der Rennen und da sie ja wusste, welches Pferd gesund ist, welches Pferd nur gesund gespritzt wurde, etc., konnte sie auf das richtige Pferd wetten und hat dann gleich mal gewonnen.
Das ist doch auch mal eine Methode, oder?

Nachmittags stand dann nun heute noch ein Treffen mit Andre, mit dem ich zusammen zur Schule gegangen bin, an.
Er wohnt in Panmure, einem Nachbarstadtteil von Guilford, wo ich bei Jo und Mark wohnte.
Andre studiert fuer ein Jahr in Australien. Ich haette auch bei ihm einige Naechte uebernachten koennen, da ich aber ja schon ein zu Hause bei Mark und Jo hatte, stand zumindest jetzt ein Besuch von Andre an (und schon wieder habe ich jemanden besucht, der im Ausland studiert: Mathias, Annika, Kati und jetzt Andre ).

Annette trifft Andre in Sydney

Annette trifft Andre in Sydney

Mittlerweile war das Wetter zumindest ein wenig trockener geworden und bei einem weiteren Besuch Sydneys...

mal ein anderer Blick auf Sydney

mal ein anderer Blick auf Sydney

... fand ich meinen Lieblingsplatz hier in dieser Stadt:
am Hyde Park gelegen, direkt an der St. Maries Cathedral! Hier spielte ein Mann mit wunderschoener spanischer Melodie Gitarre,...

Sydney Central

Sydney Central

die Australier spielten hier in ihrer Mittagspause Schacht,...

Schachspielen in der Mittagspause

Schachspielen in der Mittagspause

...die Kathedrale strahlte Anmut aus ...

... und die gesamte Atmosphaere hier hat mir einfach sehr gut getan.

Ich fuehlte mich gar nicht mehr in Australien, sondern mehr in Sevilla, Spanien.

Und als ich hier gerade so entspannte, kam auf einmal Iris, mit der ich eine Fahrradtour in Adelaide (siehe Kapitel: Adelaide) unternommen hatte, an mir vorbei.
Sie schaute mich an und und wir mussten beider sehr grinsen.
So eine grosse Stadt und doch trifft man sich hier zufaellig.

Nachmittags habe ich dann doch noch etwas Neues in Sydney entdeckt und zwar das Queen Victoria Building, ein schoenes altes Shoppingzentrum.
Ich war richtig verwundert, dass ich hier bei meinem ersten Sydneybesuch noch gar nicht vorbeigeschaut hatte.

Queen Victoria Building

Queen Victoria Building

Am naechsten Tag stand dann wieder ein Treffen mit einem bekannten Gesicht an und zwar mit Alex, mit der ich zusammen meine Zeit auf der Great Ocean Road Tour verbracht hatte.

Alex hatte bereits in Melbourne bei Telstra gearbeitet (von Melbourne aus hat sie ja dann die Great Ocean Road Tour unternommen) und war jetzt zu Telstra nach Sydney umgesiedelt.

Annette trifft Alex in Sydney

Annette trifft Alex in Sydney

Alex hatte mir den Tipp gegeben doch einmal ueber die Harbour Bridge zu laufen und von dort aus einen Blick auf Sydney zu werfen.
Ich dachte eigentlich die Ueberquerung der Bruecke wuerde Geld kosten, aber das stimmte gar nicht.
Und so hatte ich an diesem Tag mit grandiosem Wetter noch einmal einen Sightseeingtag in Sydney.

die Sonne blendete  Annette auf dem Weg zur Harbour Bridge, im Hintergrund die Oper

die Sonne blendete Annette auf dem Weg zur Harbour Bridge, im Hintergrund die Oper

und noch einmal

und noch einmal

auf der Harbour Bridge

auf der Harbour Bridge

Blick auf Sydney von der Harbour Bridge aus gesehen

Blick auf Sydney von der Harbour Bridge aus gesehen

Ich bin ueber die Harbourbridge gelaufen und auf der anderen Seite Sydneys habe ich die Faehre wieder zurueck zum Zentrum genommen.
Derweil ging die Sonne gerade unter und so konnte ich diese perfekte Atmosphaere in Sydney noch einmal in mich aufsaugen und mich so langsam von dieser Stadt verabschieden.

die Harbour Bridge im Sonnenuntergang

die Harbour Bridge im Sonnenuntergang

und weil es so schoen ist, hier noch einmal: die Harbour Bridge im Sonnenuntergang

und weil es so schoen ist, hier noch einmal: die Harbour Bridge im Sonnenuntergang

Mittlerweile hatte ich auch von Hanna, die aus Chile kommt und die ich zusammen mit ihrem Freund auf dem Tripp von Vietnam durch das Mekong Delta nach Kambotscha kennengelernt hatte (Hey, Michael, erinnerst Du Dich noch?), etwas gehoert.
Sie studiert fuer einige Jahre in Sydney und so stand natuerlich auch noch ein Treffen mit ihr an.
Ihre WG lag in Bondi Junction, einem Stadtteil Sydneys, den ich bisher auch noch nicht kannte. Leider war das Wetter wieder umgeschlagen und es regnete und regnete mal wieder

Annette trifft Hanna aus Chile (ihre Eltern sind Belgier)

Annette trifft Hanna aus Chile (ihre Eltern sind Belgier)

Und so habe ich nach diesem Treffen auf jeden Fall schon mal eine Einladung nach Chile bekommen.
Na, mein naechster Tripp geht dann wohl nach Suedamerika


Ich war schneller durch Australien gereist, als ich eigentlich eingeplant hatte (2,5 Monate statt 3 Monate, naja, ein grosser Unterschied ist das nicht wirklich ) und war jetzt gerade dabei meine weiteren Flugdaten zu planen.
Leider hatte ich erfahren, dass meine Fluege zu und von den Suedseeinselns aus nicht so einfach einzubuchen waeren, weil es zum Beispiel von den Cook Inseln nach Los Angeles nur einen Flug pro Woche gibt.
Also hiess es nun: planen, planen, planen.

Mein Flug Sydney nach Auckland verschob ich zwei Wochen nach vorne und da ich hierfuer Umbuchungsgebuehr bezahlen musste, bucht ich alle anderen Fluege jetzt auch ein, damit ich nur einmal Gebuehr bezahlen musste.

Mein Reiseberater zu Hause buchte mich dann erst Mal fuer 20! Tage Samoa ein.
Also ich mag ja Inseln und Sonne moegen, aber das ist dann ja doch nen bisschen zu lange

Ich blieb dann von der Plaung her bei meinen angedachten 7 Wochen Neuseeland und werden nun also 13 Tage in Samoa und 11 Tage auf den Cook Inseln verbringen und dann am 08.08.2009 nach Los Angeles fliegen.

Und so erhielt ich nun dann auch endlich ein OK fuer meinen Flug von Sydney nach Auckland.


Ich verabschiedete mich von meinen super gastfreundlichen Australiern Mark und Jo sowie meinem zu Hause in Sydney, in dem ich mich so wohl gefuehlt habe.

Tschuess Australien...


Am Flughafen in Sydeny hatte ich Glueck, dass ich hier frueh genug angekommen bin, dann ich musste ja noch mein gesamtes RTW-Ticket umbuchen lassen und das dauerte und dauerte.

Ehrlich gesagt, habe ich ja vorher gar nicht gewusst, dass das soviel Zeit in Anspruch nehmen wuerde, aber gut, nun bin ich schlauer.

Derweil kamen noch 7 andere Touristen an (Hollaender uebrigens ), die alle ihr Ticket umbuchen wollten.
Eigentlich arbeitete hier am Umbuchungsschalter aber nur ein Mann und der war dann natuerlich ein bisschen ueberfordert, zumal nur alleine meine Ticketumbuchung fast eine Std. gedauert hat.

Mit Hilfe aller weiteren Mitarbeiter wurden wir dann aber tatsaechlich alle noch vor unserem Flugantritt umgebucht.
Bei diesem ganzen Hin- und Her bin ich dann natuerlich mit einem der Hollaender ins Gespraech gekommen und erfuhr so die absolut verrueckteste Reisegeschichte, die ich bisher gehoert habe:

die Guten unternahmen eine Weltreise in einem! Monat.
Sie flogen von einer Stadt zur naechsten, hielten sich dort einige Tage auf und flogen dann weiter.
Sie waren schon in Singapur gewesen, hielten sich bereits ein wenig in Bali auf, da doert ein Paerchen von ihnen heiratete, waren jetzt gerade einige Tage in Sydney gewesen und hatten jetzt ihren Flug nach Auckland um einen! Tag nach vorne verschoben (dafuer der ganze Umbuchungsaufwand - oh, ha, oh, ha).
Sie wollten fuenf! Tage in Neuseeland verbringen und liehen sich dafuer einen Campervan aus (na, wie weit sie wohl hiermit gekommen sind?).
Als naechstes Stand dann noch Los Angeles fuer einige Tage an.

Tja und das Beste war, dass sie sich beschwerten, in Sydney keine Kaengeruhs gesehen zu haben (naja, bei uns laufen ja auch keine Rehe durch Hamburg oder Amsterdam) und dass in Sydney ja so schlechtes Wetter war (naja, es war ja auch Winteranfang, da gibt es eben auch in Sydney nicht nur Sonnenschein).

Also diese Reisenden waren echt der absolute Knueller!!!

Tschuess, Australien...

Tschuess, Australien...

Annette im Flieger in Richtung Neuseeland

Annette im Flieger in Richtung Neuseeland

...ueber den Wolken

...ueber den Wolken

© Annette G., 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Round-the-world-Trip 2008/2009: Annette und ihr Rucksack gehen für ein Jahr auf Weltreise: Südafrika, Südostasien, Australien, Neuseeland, Südsee, USA...und wer weiß, wo es mich sonst noch so hintreibt? Ganz im Sinne von: "Freiheit ich komme..."
Details:
Aufbruch: 14.09.2008
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 23.08.2009
Reiseziele: Südafrika
Swasiland
Mosambik
Singapur
Malaysia
Thailand
Laos
Vietnam
Kambodscha
Indonesien
Australien
Neuseeland
Samoa
Cookinseln
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Annette G. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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