Den Mutigen gehört die Welt !

Reisezeit: September 2008 - August 2009  |  von Annette G.

Australien: Melbourne

24.03.2009 - 26.03.2009 > 192.Tag - 194. Tag > durchwachsendes Wetter, Sonne, Regen, Wind im Wechsel, kuehl bei ca. 18 bis 20 Grad.

Mit Hilfe von Mark habe ich mir einen guenstigen Flug von Sydney nach Melbourne mit Jetstar besorgt. Ich hatte von niemandem gehoert, dass es zwischen Sydney und Melbourne ausser der australischen Hauptstadt Canberra, die nicht gerade spannend sein soll, nicht wirklich etwas zu entdecken gibt und so hatte ich nicht das Gefuehl, dass ich vielleicht etwas verpassen wuerde.

Ich war bei diesem Flug gleich ein wenig verwirrt. Als Zielflughafen war Bangkok angegeben und das habe ich ja nun erst einmal gar nicht verstanden.

Ich setzte mich als in einen Flieger, der als Zielflughafen Bangkok hatte und in Melbourne nur eine Zwischenlandung einlegte. Komische Sache!

Aus diesem Grunde flog ich auch vom internationalen Terminal ab und musste dann die gesamte Prozedur durchlaufen, die mit einem durchgefuehrt wird, wenn man das Land verlaesst (Passkontrolle, etc.).
Noch komischere Sache !

Gleich im Flugzeug auf dem Weg nach Melbourne habe ich dann einen Australier kennengelernt, der neben mir sass und mir sofort einige Tipps fuer Melbourne gab (er kam aus Sydney, kannte sich aber in Melbourne gut aus).
Wir haben uns dann auch ein Taxi in die Stadt geteilt und so fing auch mein Start in Melbourne ganz gut an.

Als Unterkunft hatte ich mir die Metro YHA herausgesucht. Sie lag einigermassen zentral und wurde im Internet von anderen Reisenden als gut bewertet.
Als ich im YHA ankam und nach einem Bett fragt, wurde ich erst einmal gefragt, ob ich denn eine Reservierung gemacht haette.

Als ich daraufhin mit "Nein" antwortete, wurde ich aber erst einmal mit riesen grossen Augen angeschaut.

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass man in Australien alle Unterkuenfte vorbuchen muss und es nicht ueblich ist, einfach spontan vorbei zu kommen.

Ich war immer noch von meiner asiatischen Sichtweise aus am Reisen und machte mir ueber ausgebuchte Unterkuenfte ueberhaupt keine Gedanken.
Das war so fremd fuer mich, denn in Asien rissen sie sich um einen, damit man in ihrer Unterkunft schlaeft.


Lerneffekt:
Buche Unterkuenfte in Australien immer mindestens einen Tag im Voraus.

Ich musste dann auch gleich aufgrund der Buchungen anderer Backpacker die zwei Naechte, dic ich in der YHA buchte, in verschiedenen Zimmern naechtigen.
30 Australische Dollar kostete mich eine Nacht, das waren ca. 16 Euro...unglaublich und ich war in einem Dormzimmer und hatte fuer den Preis nichts als ein Bett, kein eigenes Badezimmer, kein Fruehstueck inklusive, einfach nicht...


Lerneffekt:
Hier in Australien ist wohl alles nicht nur ein wenig, sondern VIEL teurer als in Asien!

Am ersten Tag habe ich mal wieder einen kleinen Entdeckungstrip in die Stadt unternommen.

Formel I in Melbourne auf dem Federation Square, im Hintergrund die St. Pauls Cathedral (anglikanisch)

Formel I in Melbourne auf dem Federation Square, im Hintergrund die St. Pauls Cathedral (anglikanisch)

Mir gefiel Melbourne von der Groesse schon ein wenig besser als Sydney.

Hier gab es zumindest irgendwie einen Stadtkern und die Innenstadt war ein wenig ueberschaubarer.
Die hier lebenden Menschen waren auch irgendwie anders, nicht ganz so durchgestylt, wie in Sydney und irgendwie internationaler.
Melbourne ist eben ein wenig Europa, aber auch wirklich nur ein wenig.

Skyline von Melbourne

Skyline von Melbourne

Skyline von Melbourne

Skyline von Melbourne

Skyline von Melbourne bei Sonnenschein

Skyline von Melbourne bei Sonnenschein

In jedem Falle gab es hier auch mal aeltere Gebaeude, wie z.B. die Flinders Street Railway Station.

Flinders Street Railway Station

Flinders Street Railway Station

Flinders Street Railway Station bei Sonne

Flinders Street Railway Station bei Sonne

Leider war das YHA nicht gerade ein sozialer zort und so lernte ich irgendwie gar keine netten neuen Leute kennen.
Das war dort irgendwie total komisch.

Am naechsten Morgen habe ich dann allerdings gleich mal Deutsche "angeschnackt".
Ne, dieses Alleinesein war mir zu langweilig.

So sind wir erst gemeinsam in die Stadt und ich habe mir schonmal ein neues Backpacker Hostel fuer die naechsten zwei Naechte gesucht (Greenhouse Backpacker).

Gott sei Dank war dieses direkt im Zentrum und gefiel mir daher sowieso viel besser als das YHA.

Gemeinsam nahmen wir dann die Sightseeing Metro, die uebrigens gratis ist, um uns einen weiteren Ueberblick von Melbourne zu verschaffen.

Leider ist meine Begleitung dann abgesprungen und so vollzog ich meine weitere Melbournerkundungsfahrt alleine.

Ich stieg bei den Docklands aus und schaute mir die einmal an.

an den Docklands

an den Docklands

Docklands

Docklands

Hier wurden neue Einkaufsgeschaefte eroeffnet, alles Outlet Stores.
Das war ganz interessant, sich die mal anzuschauen.

mit der Metro unterwegs

mit der Metro unterwegs

Meinen naechsten Halt legte ich am Melbourne Museum ein.
Das Museum sah sehr interessant aus, der Eintritt waere fuer mich als Studentin sogar umsonst gewesen, doch ich hatte das Gefuehl, das Museum waere sehr gross und ich hatte an diesem Tag einfach nicht mehr die Energie hier noch meine Zeit zu verbringen.

Ich hatte ja noch ein wenig Zeit hier in Melbourne und wollte den Besuch des Museums auf einen weiteren Tag verschieben.

Ich konnte zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht wissen, dass sich am naechsten Tag mein Aufenthalt hier in Melbourne grundlegend veraendert und ich so schnell wie moeglich die Stadt verlassen musste.

So verbrachte ich noch eine letzte Nacht im YHA und zog dann am naechsten Morgen erst einmal um.

Ich war mir die ganze Zeit sicher, dass ich ueber die Great Ocean Road von Melbourne nach Adelaide fahren wollte.
Ich wollte allerdings nicht an einer Tour teilnehmen, ich haette mir gerne ein Auto oder Campervan geliehen, doch wollte ich dies natuerlich nicht alleine machen.

Folglich habe ich im Hostel erst einmal einen Aushang gemacht.

Ich wollte allerdings auch nicht Jahre hier in Melbourne verweilen bis irgendwer mit mir ueber die Great Ocean Road nach Adelaide faehrt.

Deshalb bin ich erst einmal zur Travelagency Peter Pan gegangen und habe mich dort beraten lassen.

Naja, da habe ich dann erst mal erfahren, dass in Melbourne dieses Wochenende Formel I ist (das wusste ich zwar schon, aber ich wusste nicht, welche Ausmasse das Ganze hatte) und ich deshalb wohl

1. keine Unterkunft mehr in Melbourne finde fuer die naechsten Tage;
2. kein Mietauto oder Campervan mehr bekomme, weil alle Backpacker versuchen aus Melbourne herauszukommen und

3. fast alle Touren aus dem schon zuvor genannten Grund ebenfalls ausgebucht sind.

Soviel zum Thema "Ich reise mal spontan mit meinem Backpack durch die Welt"

Da sass ich nun dort und war voellig perplex!

Von der Travelagentur wurde mir die beste und - so wie es aussah - auch einzige Moeglichkeit genannt wie ich

1. der Formel I und Melbourne entgehen kann;
2. nach Adelaide komme und zwar
3. ueber die Great Ocean Road.

Ich haette ja auch nur den Greyhound Bus nach Adelaide nehmen koennen, doch die Busse fahren nicht entlang der Great Ocean Road und die wollte ich auf keinen Fall verpassen.

Als Moeglichkeit gab es nun also sofort - also morgen - Melbourne mit einer 3-taegigen Great Ocean Road Tour zu verlassen und so nach Adelaide zu gelangen.
Dafuer musste ich mich allerdings so schnell wie moeglich entscheiden, denn es gab nur noch einen freien Platz.


Melbourne? Erinnert Euch Melbourne an etwas?
Wer meinen Bericht genau gelesen hat, der wird jetzt auf den richtigen Trichter kommen...

John! Ich wollte in Melbourne noch John treffen mit dem ich ueber zwei Wochen in Laos zusammen gereist bin und mit dem ich noch "ein Huehnchen zu rupfen hatte"

Es war mir natuerlich nicht nur daher wichtig ihn zu treffen, sondern weil wir es abgemacht hatten und ich ihn unbedingt noch einmal sehen wollte.

Dieses Treffen sollte heute Abend stattfinden, doch es stand nicht zu 100 Prozent fest und ich wollte Melbourne ohne dieses Treffen auf keinen Fall verlassen.
Es war mir einfach viel zu wichtig.

John wollte sich noch melden, aber das hatte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht getan.

Ich hatte fuer mich persoenlich nun also eine enorm wichtige Entscheidung zu treffen und ich hasse Entscheidungen zu treffen, ich bin darin einfach extrem schlecht.

Ich sass in einer absoluten Sackgasse fest.

Nachdem ich mir nun also in etwa einer Stunde den Kopf zerbrochen hatte und einfach keine Hilfe kam , traf ich eine Entscheidung.
Ich MUSSTE ja

Also buchte ich meine Great-Ocean-Road Tour, die bereits am naechsten Morgen starten sollte und buchte zudem noch meine Tour ins Outback (ich hatte von einem Maedchen, das ich ebenfalls in Laos getroffen hatte, fuer diese Outbacktour eine Empfehlung bekommen. Tja, Laos scheint fuer meinen Aufenthalt hier in Australien wohl wirklich von Bedeutung zu sein.)
Es war guenstiger fuer mich gleich beide Touren zu buchen und ich hatte ja jetzt auch gelernt, dass man hier in Australien besser alles im Voraus bucht.
Und so bekam ich dann auch noch gleich einige Naechte in Hostels mit im Preis inbegriffen.

Da ich nach dieser grossen Entscheidung, dessen genaue Ausmasse ich immer noch nicht kannte, ich nun nicht mehr so ganz wusste wo mir der Kopf stand, habe ich dann erst Mal einen grossen Spaziergang durch Melbourne angehaengt.

Laufen tut immer gut, wenn man seinen Kopf frei haben moechte und ich wusste ja nun, dass ich Melbourne definitiv morgen verlassen werde und so gab es noch ein paar Ecken dieser Stadt zu entdecken.

Als ich dann gerade so im botanischen Garten...

Botanical Garden

Botanical Garden

... herumlief, rief doch tatsaechlich John an und sagte wegen unseres Treffens zu. Unglaublich!

Und daher gibt es doch gleich mal ein Beweisfoto:

Treffen mit John

Treffen mit John

John hatte an diesem Abend erst sehr spaet Zeit und so haben wir uns lustiger Weise erst um 23.30 Uhr getroffen.

Nachdem wir in einem netten Cafe in Melbourne ueber sein neues-altes Leben gesprochen haben und ich etwas von meiner weiteren Reise erzaehlt habe und wir Neuigkeiten von Gott und der Welt ausgetaucht hatten, hat John mich sogar noch bis spaet in der Nacht mit dem Auto in Melbourne herumgefahren, um mir die Stadt zu zeigen, weil er es mir ja versprochen hatte.


John war der Mensch, den ich in Laos kennengelernt hatte.
Ein Mensch, der sich absolut fuer andere aufgibt (wer wuerde bitte einen Freund mitten in der Nacht seine Stadt zeigen?).
Es war interessant fuer mich, seine Heimatstadt zu sehen und ihn zu erleben, wenn er nicht mehr Reisender ist.

Und ueberall dies habe ich einfach mal gelernt zu akzeptieren, dass Menschen verschieden denken

Ich werde in Zukunft keinen Kontakt mit John haben.

Manche Dinge muss man einfach auf sich beruhen lassen.

Und dennoch: dieses Treffen war eines der besten Ideen, die ich je hatte

Melbourne war eine interessante Stadt, anders als Sydney, aber doch irgendwie aehnlich (die Skyline, z.B.).
Die Stadt weist einige europaeische Elemente auf, es gibt kleine Gassen mit Cafes und Galerien.
Daher herrscht hier insgesamt ein bisschen kompaktere Innenstadtatmosphaere als in Sydney, wo selbst die Innenstadt recht weitlaeufig ist.

An eine wirklich schoene europaeische Stadt, wie z.B. Florenz oder Sevilla, kommt Melbourne aber auf keinen Fall heran.

Insofern hat mich auch Melbourne nicht 100-prozentig ueberzeugt.

© Annette G., 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Round-the-world-Trip 2008/2009: Annette und ihr Rucksack gehen für ein Jahr auf Weltreise: Südafrika, Südostasien, Australien, Neuseeland, Südsee, USA...und wer weiß, wo es mich sonst noch so hintreibt? Ganz im Sinne von: "Freiheit ich komme..."
Details:
Aufbruch: 14.09.2008
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 23.08.2009
Reiseziele: Südafrika
Swasiland
Mosambik
Singapur
Malaysia
Thailand
Laos
Vietnam
Kambodscha
Indonesien
Australien
Neuseeland
Samoa
Cookinseln
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Annette G. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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