Einmal über den Tellerrand und zurück

Am 1.Oktober, puenktlich um 8 Uhr schlittere ich mit Sack und Pack durch den Regen zum Bus und los geht die Kiwi Experience...

Dann geht es endlich raus aus der Stadt und rein in die Natur!

Die Bilder werden euch vielleicht etwas eintoenig vorkommen, denn es ist einfach immer wieder gruene Huegellandschaft und blauer Himmel. Aber das drueckt einfach aus, was ich hier jeden Tag habe! Ich sitze im Bus und sauge diese Natur in mich ein! Alles kommt mir so gesund und sauber vor!

Mercury Bay - hier gibt es den ersten Spaziergang an den Strand und ich sehe zum ersten Mal die exotischen Pflanzen hier. Dadurch dass NZ so abgeschieden liegt, ist die Pflanzenwelt sehr unterschiedlich zu unserer. Zum Beispiel waechst hier eine Farnart, die so gross wie Palmen ist!

Unser Busfahrer erzaehlt uns viele Maorimythen, so erfahren wir wie die Landschaft entstanden ist, dass Vulkane frueher laufen konnten und gleiche Gefuehle wie wir Menschen hatten, dass man einen Maori zum Kampf herausfordert wenn man ihn angrinst, dass der Wakatipu See Ebbe und Flut hat, weil ein Riese da rein gefallen ist nach einem Kampf mit einem Maorikrieger und der Wasserspiegel seither mit dem Herzschlag der Riesen steigt und faellt. Ich wusste vorher nicht, dass die Maorikultur in NZ so stark vertreten ist und eigentlich alle Kiwis sehr stolz darauf sind.
Nachdem die Sprache, natuerlich, lange verboten war, wird sie nun wieder sehr gefordert, in Schulen gelehrt, es gibt Schulen in denen die traditionellen Handwerke gelehrt werden wie Holzschnitzereien und Weberei. Und natuerlich die ganzen Namen! Fuer uns hoert es sich lustig an und manchmal sind sie ziemlich unaussprechlich! Wanaka, Roturua, Waitomo, Mahanapua, Kaikora,...
Weil die Maori keine geschriebene Sprache haben, wurden die Geschichten geschnitzt und auf den Koerper taetowiert. Sehr viele Leute laufen hier mit Taetowierungen herum - sie gehoeren dazu und man sieht auch Leute in Banken und anderen "wichtigen" Jobs mit Taetowierungen. Ab und zu haben sogar Leute die traditionellen Tatoos im Gesicht.

Und weil ich ja ein richtiger Tourist bin, habe ich auch am Hakaabend teilgenommen. Wir wurden abgeholt und in ein traditionelles Maoridorf gebracht, wie ein Freilichtmuseum bei uns. Dann wurde ein Begruessungsritual durchgezogen, das Dorfleben vorgefuehrt und dann die traditionellen Taenze vorgefuehrt, inklusive dem Haka, dem Kriegstanz der Maori, den sie immernoch vor Rugbyspielen (dem Lieblingssport der Kiwis) machen um damit ihre Gegner das fuerchten zu lehren.

Dafuer hab ich euch ein Beispielvideo hochgeladen:

"Maori action fuer euch!"

http://www.youtube.com/watch?v=h4Ht32s0VfQ

Tatsaechlich ist das ganzschoen beeidruckend wenn man direkt davor sitzt!
Einen Tag blieb ich dann noch in Roturua, genoss es nicht von morgens bis abends unterwegs zu sein und die ganze Gruppe um mich zu haben. Ausserdem wusste ich, dass Alex und Linda (die Schweden aus Argentinien) nur einen Bus hinter mir waren. So kamen sie also irgendwann am Nachmittag des Folgetages ins Hostel geschneit. Ein cooles Wiedersehen auf einem anderen Kontinent!

Aoteatroa - Das Land der langen weissen Wolke...

... so nennen die Maori Neuseeland.
Tatsaechlich tun sie das aber nicht, weil so schoene weisse Wolken ueber den Bergen schweben. Der Maorimythos besagt, dass als der polynesische Reisende Kupe als erster Maori nach Neuseeland kamen, er noch nie vorher Schnee gesehen hatte. Deshalb dachte er, dass die schneebedeckten Berge Berge in grosse weisse Wolken eingehuellt seien. So gab er dem Land den Namen Aoteatroa.

In den naechsten Tagen schlossen sich alle ueber 22 in unserem Bus zu einer Gruppe zusammen (das sind nicht so viele!) und so wurde ess richtig nett, inklusive Koetbullar kochen fuer alle Mann.

Hahaa ein anderer (Nonsense) Stopp:
Eine Angorahasen Farm! Der Nachteil an unserer Tour ist, dass es manchmal Aktivitaeten gibt, die ich voellig ueberfluessig finde. hier wurden uns die Hasen vorgefuehrt, alles ueber sie erzaehlt und dann vor unseren Augen einer geschohren.

In Taupo unserem naechsten Stopp huepften die meissten aus einem Flugzeug - gut, daruber musste ich mir ja keine Gedanken machen - schonmal 500 NZD (250 Euro) gespart!
Ein paar blieben auch hier laenger um den Tongaria cross mit zu machen, die Ueberquerung von ein paar Vulkankratern mit Schnee drauf und allem drum und dran, aber ich beschloss noch mit den Schweden weiter zu reisen und so fuhr der Bus am naechsten morgen weiter nach River Valley.

Das erzaehl ich euch gleich im naechsten Kapitel!