Simone und Urs 6 Monate in Mexiko und Zentralamerika

Reisezeit: Januar - Juni 2008  |  von Simone Steffen & Urs Bucher

Mexiko: San Cristobal de las Casas 24.1.08 - 31.1.08

Die 10stuendige Busfahrt nach San Cristobal stellte sich dann schlussendlich als 12stuendig heraus. Trotzdem haben wir das Ganze gut ueberstanden und sind wohlbehalten angekommen.
Waehrend wir in Campeche auf den Bus warteten, durften wir noch einen wunderschoenen Sonnenuntergang bestaunen.

Es gibt schlechtere Orte um auf den Bus zu warten

Es gibt schlechtere Orte um auf den Bus zu warten

San Cristobal liegt im Bergland vom Bundesstaat Chiapas. Die Stadt erlangte vor allem weltberuehmtheit als 1994 die zapatistische Freiheitsarmee San Cristobal fuer einige Tage besetzt hielt, ehe sie freiweillig abzog um den Kampf aus den Waeldern fortzusetzen. Noch immer ist el Subcommandante Marcos hier sehr populaer.

San Cristobal ist eine Kolonialstadt mit unglaublichem indianischem Flair. Es gibt hier ueberall schoene Kirchen und Plazas, aber auch wunderschoene Maerkte wo man von Fruechten und Gemuesen bis hin zu sehr kunstvollen Artesanias eigentlich alles kaufen kann.
Uns hat es hier super gefallen. So schnell ist die Zeit vergangen, dass wir noch zwei Naechte verlaengern "mussten". San Cristobal hat einfach viel zu bieten: man kann superschoene Ausfluege in die naehere Umgebung machen, aber auch die Stadt selbst ist wunderschoen. Ausserdem kann man hier supergut und guenstig essen (Simone ist hier im siebten Vegihimmel). Auch das Nightlife hat viel zu bieten: ueberall gibt es Livemusic und es hat viele kleine Bars und Clubs.

San Cristobal hat aber auch eine andere Seite: Die Indigenas hier sind die aermste Bevoelkerungsschicht im ganzen Land (deswegen wehren sich die Zapatisten auch immer wieder gegen die Ausbeutung und Unterdrueckung der Indigenas). Noch nirgends haben wir so viele Bettler und Strassenverkaeufer gesehen wie hier. Darunter leider auch sehr viele (kleine) Kinder. Es zerreisst uns jedesmal fast das Herz, wenn wir diese abweisen muessen, aber wir wollen den Kindern ja kein Geld geben.

Ein Tagesausflug hat uns nach San Juan Chamula gefuehrt, eines von vielen Indigenadoerfern rund um San Cristobal. Dieses Dorf ist im Sinne einer Kommune organisiert und autonom, die mexikanische Polizei und das Militaer haben dort nichts zu sagen. In San Juan Chamula werden die alten Mayabraeuche nach wie vor zelebriert. Am besten war das in der Kirche zu spueren. Unglaublich was sich in dieser Kirche alles abspielt. Leider (oder eigentlich zum Glueck) herrscht dort striktes Fotoverbot. Die Mayas beten dort am Boden kniend (es stehen keine Baenke in der Kirche) und jeder hat so ungefaehr 30 Kerzen vor sich an den Boden "geklebt". Dann wird in Tsotsil (eine der ungefaehr 100 Indigena Sprachen) um Gesundheit, gegen Neid, gute Ernte oder auch dem Nachbarn eine schlechte Ernte, gebetet. Je nachdem was man will, braucht es andersfarbige Kerzen. Auch Huehner kommen zum Einsatz: Mit ihnen wird um den kranken Koerper herumgekreist, so uebergeht die Krankheit vom Mensch ins Huhn. Zur Sicherheit wird danach dem Huhn der Hals umgedreht, das Boese kann nicht mehr hinaus (das Huhn wird dann aber zuhause gegessen ). Auch viel Schnaps (Posh) und Coca Cola wird in der Kirche konsumiert. Durch die dadurch provozierten Ruelpser koennen die boesen Winde entweichen.

San Cristobal liegt wunderschoen eingebettet in den Bergen

San Cristobal liegt wunderschoen eingebettet in den Bergen

Uns gehts uebrigens nach wie vor sehr gut. Wir haben noch keine Sekunde den Entschluss bereut diese Reise anzutreten und jeden Tag staunen wir wieder aufs Neue ab diesem wunderbaren Land. Der Reisealltag ist auch schon lange eingetreten, wir haben uns daran gewoehnt aus dem Rucksack zu leben, einzupacken, auszupacken und immer wieder zu improvisieren.
Naechste Station ist dann Puerto Escondido an der Pazifikkueste, eine 13h Busfahrt liegt vor uns. Das nehmen wir aber gerne auf uns, da wir endlich, nach all diesen Staedten, wieder an einen Strand wollen.

Leider, leider koennen wir euch nicht mehr Bilder von San Cristobal zeigen, da unser Memorystick der Kamera eben den Geist aufgegeben hat und kein PC ihn mehr lesen kann. MIST!!!
Beim naechsten Bericht werden wir aber wieder Bilder veroeffentlichen, versprochen

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Start in Mexiko und Rückflug von Panama. Dies ist bis jetzt der Plan. Wohin es uns dann überall verschlägt und wo wir wie lange verweilen werden, wird dann glücklicherweise von unterwegs entschieden. Die Vorfreude jedenfalls ist gross und von uns aus könnte es schon heute losgehen. Leider, leider müssen wir uns noch ein paar Wochen gedulden.
Details:
Aufbruch: 02.01.2008
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 25.06.2008
Reiseziele: Mexiko
Isla Mujeres
Guatemala
Honduras
Nicaragua
Costa Rica
Panama
Der Autor