Italien - Slowenien - Österreich - 2015

Reisezeit: August - Oktober 2015  |  von Uschi Agboka

Teil 2 - Umbrien - Monti Sibillini - Marken: 17. Tag - 15.09.2015

Überall Burgen oder Türme auf den Hügeln

Überall Burgen oder Türme auf den Hügeln

Schöner Kreisverkehr

Schöner Kreisverkehr

Terni

Terni

Brunnen in Terni

Brunnen in Terni

17. Tag - 15.09.2015

15. September 2015 – Dienstag 17. Tag
Borgo Cerreto / Piedipaterno / Vallo di Nera / Scheggino /Cascate delle Marmore / Terni – Duomo Santa Maria Assunta – Rovine romane di Carsulae / Lago Piediluco / Leonessa / Monteleone di Spoleto / Poggiodomo / Monte Maggio / Rocchetta / Ponte / Borgo Cerreto / Triponzo / San Lazzaro / Pontechiusita / Corone / Castelvecchio
Fahrzeit: 7 ½ Stunden – 129 Meilen – 208 km

Auch heute Morgen ärgern wir uns über das nicht funktionierende Internet. Das Wetter ist schön, warm. Wir werden heute nach Terni fahren wegen unserer Fernsehanlage und dann geht es auf Besichtigungstour.

Abfahrt um 9.30 Uhr nach dem Frühstück.

SP 476, SP 209, SS 685 Piedipaterno, Vallo di Nera, SP 209 Scheggino. Es ist wieder eine wunderschöne Gegend, die wir durchfahren. Immer wieder sieht man kleine Burgen, Türme auf den grünen Bergen liegen.

Bald erreichen wir die Cascate delle Marmore, mit 165 m Fallhöhe einer der höchsten Wasserfälle Italiens.

Der Cascata delle Marmore (Marmorfall) ist ein dreiteiliger, künstlich geschaffener Wasserfall nahe Termin in der Region Umbrien. Der Wasserfall liegt am Ende des Flusses Velino. Dieser tritt mit den Wasserfällen als linker Nebenfluss in den Nera ein. Mit seinen insgesamt 165 m Höhe ist er nicht nur einer der höchsten Wasserfälle Italiens, sondern auch der höchste welt-weit, der von Menschen geschaffen wurde. Als besonderer Aussichtspunkt gilt der Balcone degli Innamorati (Balkon der Ver-liebten), der nur über einen ca. 50 m langen Tunnel zu erreichen ist und auf halber Wegstrecke liegt. Der Aussichtspunkt Speco-la entstand 1781 durch Papst Pius VI. Der Wasserdurchfluss ist nicht durchgängig. Die Schleusen werden je nach Jahreszeit nur zwei- bis dreimal täglich geöffnet.

Erste Arbeiten für die Wasserfälle, Cavo Curiano genannt, fanden im Jahr 271 v. Chr. durch den römischen Konsul Manius Curius Dentatus statt. Dieser veränderte den Flussverlauf des Velino, der vorher in Sümpfe bei Rieti mündete. Der Konsul ließ den Fluss Velino durch einen Kanal umleiten, um das Sumpfgebiet trocken zu legen. Der Kanal wurde insbesondere im Spätmit-telalter mehrfach modifiziert und wird seit den 1950er-Jahren zur Stromgewinnung im Wasserkraftwerk Galleto verwendet. Aber nicht immer.

Zum Wohle des Tourismus wird der Fluss Velino zeitweise nach ausgetüfteltem Stundenplan freigelassen. Dann brausen die gewaltigen Wassermassen den grünen Berg hinab. Selbst untenstehend spürt man die Gischt im Gesicht. Mit Sicherheit ist dies einer der schönsten Wasserfälle Europas. Wir haben ihn beide schon vor Jahren gesehen, doch es ist immer wieder beeindru-ckend. So machen wir einen kurzen Fotostopp.

Und es geht weiter, Richtung Terni. Was uns in diesem Jahr auffällt, sind einige neue schön gestaltete Kreisverkehre. Natürlich versuche ich, ein Bild zu machen. Gegen 12.30 Uhr kommen wir nach Terni. Wir suchen ein Geschäft ähnlich Media World. Rolf mit seiner Spürnase findet den großen Laden in einer Art Mall auch auf Anhieb. Doch in dem Geschäft hat man das ge-wünschte Teil nicht. Eine freundliche Mitarbeiterin sucht uns den Namen eines kleinen Elektroladens heraus, der das Ge-wünschte wohl führen würde. Na, das wird eine Sucherei werden.

Doch da sind ja die freundlichen hilfsbereiten Italiener. Ich frage mich durch, bei älteren Damen, älteren Männern und zum Schluss bei jüngeren Männern. An einer Tankstelle kennt einer den Laden und weist uns endlich den richtigen Weg. Und wir haben Glück, das Geschäft ist noch offen. Eigentlich ist ja Mittagszeit, d. h., alles ist zu.

Im Geschäft sind zwei Männer vor uns dran, die reden und reden und erzählen von Gott und die Welt. Rolf nervt die Warterei, doch dann sind wir endlich an der Reihe und der Inhaber findet auch auf Anhieb das gewünschte Teil.

So ist Rolf zufrieden und wir können ins Zentrum fahren. Wir suchen eine Bar, um etwas zu trinken. 1 kleine Flasche Wasser, 1 Glas Wein 5,20 Euro. Das ist teuer, solche Preise sind wir nicht gewohnt. Es ist 13 Uhr und sehr warm.

Nachdem wir uns gestärkt haben, besichtigen wir den Dom und das Amphitheater.

Der barocke Dom Santa Maria Assunta aus dem 17. Jh. (entstand über einem Bau aus dem 6. Jh., der im 11. Jh. erweitert wurde) ist leider geschlossen – eben Mittagszeit.

Ganz in der Nähe sind die Reste des römischen Amphitheaters zu sehen. Hier finden manchmal Konzerte und Theaterauffüh-rungen statt.

Uns gefällt der Spaziergang durch die Altstadt von Terni sehr, ich würde mir nur wünschen, es wäre nicht so heiß. Langsam laufen wir zum Motorrad zurück.

Terni, ca. 115.000 Einwohner, ist eine Stadt im Süden der mittelitalienischen Region Umbrien. Terni ist Hauptstadt der Provinz Terni. Der Ort liegt auf 130 m Höhe, in einer Ebene am Fluss Nera, 100 km nordöstlich von Rom.

Die Stadt wurde vermutlich im 7. Jahrhundert v. Chr. von den Umbrern gegründet. Zur Römerzeit war sie wichtige Station an der Via Flaminia. Das nahe Carsulae (heute San Gemini) war für seine Mineralquellen berühmt.

Im 19. Jh. entwickelte sich Terni zum zentralen Industriestandort Umbriens und erlebte besonders durch seine Stahlwerke einen bedeutenden Wirtschaftsaufschwung. In Terni entstand das erste Stahlwerk Italiens überhaupt. Dadurch bekam die Stadt den Beinamen Manchester italiana.

Mussolini sah in Terni seine Waffenschmiede. Wegen der zahlreichen Stahlwerke und der damit verbundenen strategischen Bedeutung für die Rüstungsindustrie wurde die Stadt im Zweiten Weltkrieg durch Bombenangriffe stark zerstört.
Nach dem Krieg erlebte die örtliche Schwerindustrie einen massiven Niedergang, und zahlreiche Fabriken wurden geschlossen.
Viele Menschen verloren ihre Arbeit, doch die Einwohner Ternis erfreuen sich seither an gesunder frischer Luft.

Zwar ist Terni weiterhin traditionell die wichtigste Industriestadt Umbriens, hat aber besonders in den letzten zwei Jahrzehnten eine erhebliche wirtschaftliche und städtebauliche Transformation erlebt. So wurden etwa auf dem ehemaligen Areal der SIRI (Società Italiana Ricerche Industriali) ein neues Wohngebiet und ein archäologisches Museum errichtet.

Nach 14 Uhr verlassen wir Terni, SR 79 vorbei am Lago di Piediluco. SS 521 Leonessa. SR 471 bis Monteleone di Spoleto. Dort kurzer Halt um 15.30 Uhr. Es ist so heiß, da muss eine kleine Pause sein. Rolf macht einige Bilder und wir planen, demnächst nochmals hierher zu kommen, um den Bergort ausführlich zu besichtigen.

Weiter SP 470, über Poggiodomo.

Die Landschaft, die wir durchfahren und die kleinen Bergorte sind so schön, dass ich am liebsten dauernd halten möchte, was Rolf mir aber verweigert, weil wir sonst nicht vorwärts kommen.

Über Monte Maggio, 1.416 m, Rocchetta, Ponte, Borgo Cerreto, SS 685 und weiter SP 209 über Triponzo. Dort stinkt es ganz fürchterlich nach Schwefel.

Triponzo, 45 Einwohner, ist Teil der Gemeinde Cerreto di Spoleto, am Zusammenfluss der Flüsse Corno und Nera. Der Ort liegt auf 420 m Höhe. Der Name des Ortes stammt ursprünglich von den Römern. An der Außenwand eines Straßentunnels findet man eine in den Fels gehauene lateinische Inschrift, die darüber informiert, dass hier eine Römerstraße von Spoletium nach Nursia vom römischen Senat in Auftrag gegeben wurde.

Schon die Römer nutzen auch die hier vorhandenen, 30 Grad warmen Schwefelquellen für therapeutische Zwecke. Im 20. Jh. wurden daher ein Thermalbad und ein Wasserkraftwerk gebaut. Die „Antichi Bagni di Triponzo“ werden zurzeit renoviert und sollen im Frühjahr 2016 wieder eröffnet werden.

Und wir fahren weiter, San Lazzaro, Pontechiusita, SP 476 Corone, Preci, Castelvecchio und zum Campingplatz. Ankunft um 17 Uhr, nach 129 Meilen = 208 km. Wir haben 34 Grad.

Heute sind wir sehr viele schöne kleine Bergstraßen gefahren, Dörfer, die auf den Hügeln thronen, eine wunderbare Gegend ist das hier.

Auch heute bleibt die Küche kalt – div. Sorten Schinken, Käse, Artischoken, Pfirsiche, Salat, Brot und Wein. Leider ist die Stimmung heute Abend nicht gut. Ich hoffe, dass das Morgen wieder besser wird.

Bilder auf der Homepage meines Mannes, www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebook Seite - www.facebook.com/Uschi.Rolf.Italien.Schweiz.Slowenien

Terni - Dom Santa Maria Assunta aus dem 17. Jh

Terni - Dom Santa Maria Assunta aus dem 17. Jh

Unterwegs in Umbrien

Unterwegs in Umbrien

Monteleone di Spolto

Monteleone di Spolto

© Uschi Agboka, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
7 Wochen unterwegs - Kultur und Landschaft - Italien (Friaul, Monti Sibillini, Marken, Umbrien, Toskana) - Slowenien - Österreich
Details:
Aufbruch: 30.08.2015
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 17.10.2015
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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