Italien - Slowenien - Österreich - 2015

Reisezeit: August - Oktober 2015  |  von Uschi Agboka

Teil 2 - Umbrien - Monti Sibillini - Marken: 18. Tag - 16.09.2015

Norcia

Norcia

Norcia - Basilika di San Benedetto

Norcia - Basilika di San Benedetto

Norcia - Palazzo Comunale

Norcia - Palazzo Comunale

Norcia - La Castellina

Norcia - La Castellina

Norcia - La Castellina -  Museo Civico-Diocesano

Norcia - La Castellina - Museo Civico-Diocesano

18. Tag - 16.09.2015

16. September 2015 – Mittwoch 18. Tag
Grande Via del Parco Monti Sibillini / Valle Castorina: Preci / Campi / Pie’ del Colle / Sant Angelo /
Norcia: Stadtmauer mit Toren - Piazza San Benedetto – Basilika San Benedetto – Loggia dei Mercanti - Palazzo Comunale (Municipio - Rathaus) – Castellina mit Museo Civico-Diocesano – Concattedrale Santa Maria Argentea
Fahrzeit: 4 Stunden – 27 Meilen – 44 km

Heute Morgen ist wieder herrliches Wetter. Nach wie vor funktioniert das Internet nicht, das nervt ein wenig. Rolf schaut immer die Wetterkarte an, um die Touren zu planen.

Nach dem Frühstück starten wir, 9.30 Uhr. Wir fahren die SP 476 nach Norcia. Dies ist eine kleine Stadt, die wir vor Jahren schon besucht haben und die uns sehr gut gefallen hat. Die Straße nennt sich auch Grande Via del Parco Monti Sibillini. Es ist eine wunderschöne Gegend, die wir erleben.

Gegen 10.30 Uhr sind wir in Norcia. Wir treffen dort das nette Biker-Ehepaar aus Karlsruhe, die auch auf unserem Camping-platz wohnen, wieder. Während Rolf mit ihnen erst einmal ein Schwätzchen hält, laufe ich durch die kleinen Gassen. Einige Kleinigkeiten kaufe ich: für meine Freundin Giovanna in Figline Valdarno einige Heiligenbilder, die sie so schätzt, für unseren neugeborenen Enkel ein Lätzchen. Dabei stelle ich fest, dass die Handtücher, die ich 2008 erstanden habe, heute mehr als das Doppelte kosten. Ein Wahnsinn, da verzichte ich.

Rolf stattet nun dem Museum des Castello einen Besuch ab. Für Behinderte ist der Eintritt kostenlos, doch sie knöpft ihm 4,90 Euro ab. Das ist ein Euro mehr als der normale Eintrittspreis. Klar, dass ich da hingehe und reklamiere. Sie erstattet mir das Geld zurück. Da Rolf kein Italienisch spricht, war er einfach ein Opfer von Abzocke von Touristen.

Ich kann das gar nicht leiden. Wenn irgendwo der Eintritt frei ist, machen wir immer eine Spende, aber nicht bei solchen Me-thoden.

Norcia (lateinisch Nursia) ist eine Stadt in der umbrischen Provinz Perugia in Italien. Sie liegt 154 km nordöstlich von Rom, 95 km südöstlich von Perugia sowie 83 km westlich der Adriatischen Küste bei Porto d'Ascoli. Norcia hat ca. 5.000 Einwohner, die Nursini genannt werden.

Norcia - 604 m hoch gelegen, am Rand der Marken, am Fuße der Sibillinischen Berge. Das weitläufige Gebiet erstreckt sich vom Tal des Nera bis zum Cima Del Redentore (2.448 m) im Massiv des Monte Vettore, der die höchste Erhebung Umbriens darstellt. Ein großer Teil von Norcia gehört zum Nationalpark Monti Sibillini.

Neben der Stadtmauer, 14. Jahrhundert, sind vor allem die Gebäude um die Piazza San Benedetto von besonderer Bedeutung.

Hier stehen die Basilika San Benedetto, das Rathaus (um 1300) und die im 16. Jahrhundert nach einem Entwurf von Vignola erbaute Castellina, ein festungsartiger Stadtpalast.

Basilika di San Benedetto
Der Überlieferung nach wurde im 6. Jh. eine Kirche über dem Elternhaus der Heiligen San Benedetto und Santa Scolastica er-richtet, die heutige Krypta.

Zwischen 1290 und 1338 über der zuvor bestehenden Krypta erbaut, erfuhr die Kirche nach wenigen Jahren den ersten Ausbau seitens der Mönche von Sant'Eutizio in Valcastoriana. Im 14. Jh. wurde der Glockenturm errichtet, jedoch zerstörte das Erdbe-ben von 1703 den oberen Teil, der in bescheideneren Abmessungen erneuert wurde. Im Anschluss an das Erdbeben von 1859 wurde die Fassade in deren oberen Teil einem Restaurierungseingriff unterzogen.

In der Mitte der aus hellem Stein errichteten Fassade ist das fein ausgearbeitete Portal – Madonna mit Kind und Engeln – mit zwei seitlichen Nischen zu sehen, in denen Figuren des Hl. Benedikt und der Hl. Scholastika stehen.
Im oberen 1859 erneuerten Fassadenteil sitzt die prächtige Fensterrosette, die von den vier Evangelistensymbolen gerahmt wird.

In der Krypta haben sich die als Verblendmauerwerk ausgeführten Reste eines römischen Bauwerks erhalten.

1966 wurde die Kirche von Papst Paul VI. in den Stand einer Basilika Minor erhoben.

An der rechten Seite der Basilika ist die Loggia dei Mercanti – Loggia der Kaufleute, 1570 – angebaut. Die schweren Steinfäs-ser dienten zur Festsetzung der mittelalterlichen Maße.

Palazzo Comunale
Die offene Halle im Erdgeschoß ist ein Relikt des mittelalterlichen Baus, dem 1876 eine geschlossene Loggia im palladiani-schen Stils aufgesetzt wurde. Zu dem schönen Turm (1713) führte eine Freitreppe.

Neben der dort ebenfalls befindlichen Co-Kathedrale Santa Maria Argentea gehört die Kirche des heiligen Franziskus (14. Jahrhundert) zu den herausragenden Kirchenbauten der Stadt. Hier befindet sich ebenfalls die städtische Bibliothek.

Castellina
Die von trutzigen Ecktürmen flankierte Castellina wurde 1554 bis 1563 nach Plänen des berühmten Renaissance-Architekten Vignola als Residenz des „Prefetto della Montagna“ errichtet. Auftrag erteilte Papst Julius III.

Heute befindet sich im Obergeschoss das Museo Civico-Diocesano. Das Museum zeigt sakrale Kunstwerke aus den Kirchen und Klöstern der Umgebung.

Concattedrale Santa Maria Argentea der Erzdiözese Spoleto-Norcia

Die Kirche hat eine lange Geschichte. Zu Zeiten des römischen Reiches war an der Stelle, wo heute das Castellina steht, ein Tempel für die Göttin Fortuna Argentea. Dieser wurde im 3. Jh. in ein christliches Gotteshaus umgewandelt. Die Erinnerung an dieses Gebäude findet sich im Namen der Co-Kathedrale wider. Die Überreste des Tempels bzw. der alten Kirche befinden sich im Keller der Castellina.
Die heutige Kirche wurde 1556 bis 1570 im Renaissance-Stil errichtet. Die Kirche hat eine schlichte Fassade und ein elegantes Portal mit Holztüren (1576). Der Glockenturm stammt aus dem 18. Jh.
Leider wurde die Kirche durch div. Erdbeben beschädigt und daher im 18. Jh. im neoklassizistischem Stil restauriert. Im Innern befinden sich viele Kunstwerke, u. a. ein hölzernes Kreuz von Giovanni Tedesco, 1494.

Auf der linken Seite der Kathedrale befindet sich ein gotisches Portal, von hohem künstlerischem Wert. Es stammt noch von der alten Kirche.

Die Ursprünge der Stadt gehen auf die Zeit der Sabiner zurück. Norcia wurde im 3. Jh. v. Chr.. von den Römern erobert und bekam 268 v. Chr. römisches Bürgerrecht.

480 wurde der Heilige Benedikt, der Gründer des Benediktinerordens, in Norcia geboren.

572 n. Chr. wurde Norcia von den Langobarden, deren Zentrum sich im nahen Spoleto befand, zerstört. Ihnen folgten Goten und Sarazenen, so dass Norcia 890 verlassen war.

Erst langsam entwickelte sich wieder das bürgerliche Leben, bis sich Norcia um 1200 als Freie Kommune konstituierte.

Es entwickelte sich zu einem regionalen Zentrum und Handelsplatz. Gleichzeitig wurde die heute noch erhaltene Stadtmauer errichtet. 1484 kam die Stadt nach heftigem Widerstand unter die Regierung des Heiligen Stuhls, unter der es blieb, bis sich am 18. September 1860 in einer Volksabstimmung eine große Mehrheit der Nursini für den Beitritt zum Königreich Italien aus-sprach.

Weit über Italien hinaus ist Norcia bekannt für seine schwarzen Trüffel und die hier in Handarbeit gefertigten Schweinewürste.

Bis nach 13 Uhr bleiben wir in Norcia, schauen uns alles an, denn heute haben wir mehr als genug Zeit. Wir machen in einer Einheimischenkneipe Pause, Wasser 0,50 Euro und Wein 1,50 Euro. Das sind gute Preise. Hier funktioniert auch das Internet, so kann Rolf Nachrichten und Wetter schauen und ich einige Fotos für die Facebook Freunde hochladen.

Bevor wir zurück fahren, kaufen wir noch ein. Hartwürste vom Wildschwein, Parmesan, Ricotta leicht gesalzen, Fontina, Salat, Pfirsiche, getrocknete Steinpilze und Brot. Nicht zu vergessen einige kleine Meringe für Rolf.

Gegen 14 Uhr sind wir zurück auf dem Campingplatz, nach 27 Meilen = 44 km. Es ist sehr schwül und warm.

Rolf hält ein Schwätzchen mit dem netten Holländer, der ihm Tipps gibt für die Satellitenanlagen. Endlich funktioniert unser Fernsehen. Die Frau des netten Holländers musste ins Krankenhaus nach Norcia wegen Nierensteinen. Doch es geht ihr wieder einigermaßen gut. Ihr Ehemann erzählt, dass sie sich nicht immer an die Ärztevorschriften hält und damit Mitschuld an ihren Beschwerden habe. Er aber nimmt es mit Gelassenheit.

Das andere holländische Paar auf der linken Seite ist das totale Gegenteil, sehr unfreundlich. Na ja, vielleicht mögen sie keine Motorradfahrer. Ich habe festgestellt, dass wir häufig auf Motorrad-Gegner auf Campingplätzen treffen. Dabei sind wir mehr als ruhige Gäste.

Bilder auf der Homepage meines Mannes, www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebook Seite - www.facebook.com/Uschi.Rolf.Italien.Schweiz.Slowenien

Norcia - Concattedrale Santa Maria Argentea der Erzdiözese Spoleto-Norcia

Norcia - Concattedrale Santa Maria Argentea der Erzdiözese Spoleto-Norcia

© Uschi Agboka, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
7 Wochen unterwegs - Kultur und Landschaft - Italien (Friaul, Monti Sibillini, Marken, Umbrien, Toskana) - Slowenien - Österreich
Details:
Aufbruch: 30.08.2015
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 17.10.2015
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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