Italien - Slowenien - Österreich - 2015

Reisezeit: August - Oktober 2015  |  von Uschi Agboka

Teil 3/4 - Umbrien - Lago Trasimeno - Toskana: 35. Tag - 03.10.2015 - Teil 1

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Basilica Santa Maria degli Angeli

Basilica Santa Maria degli Angeli

Basilica Santa Maria degli Angeli

Basilica Santa Maria degli Angeli

Basilica Santa Maria degli Angeli

Basilica Santa Maria degli Angeli

35. Tag - 03.10.2015 - 1. Teil

3. Oktober 2015 – Samstag 35. Tag
Basilica Santa Maria degli Angeli
Assisi – Catedrale San Rufino – Geburtshaus der Santa Chiara – Piazza Comune – Fontana tre leoni – Torre del Popolo – Palazzo del Capitano del Popolo - Palazzo dei Priori - Santa Maria sopra Minerva – Foro Romano – Basilica San Fran-cesco (Ober- und Unterkirche) – Palazzo Monte di Frumentario - Chiesa Santa Chiara – Porta Nuova
Fahrzeit: 6 Stunden – 63 Meilen – 101 km

Heute Morgen liegt Nebel über dem Lago di Trasimeno. Doch noch während des Frühstücks verschwindet er, die Sonne kommt zum Vorschein.

Um 10 Uhr machen wir uns auf den Weg. Unser Ziel heute ist Assisi. Zwar haben wir den Ort schon diverse Male besucht, doch man entdeckt immer etwas Neues und uns gefällt der Ort einfach sehr gut.

Unser erster Halt ist an der Basilica di Santa Maria degli Angeli. Hier ist weiträumig alles abgesperrt, doch Rolf findet ein kleines Fleckchen, wo wir unser Motorrad parken und dann über den großen Platz zur Kirche laufen können. Viele Menschen sind unterwegs. Wir sehen verschiedene Gruppen, die draußen vor der Basilika Aufstellung genommen haben. Heute ist der Todestag des Hl. Franziskus von Assisi. Zu seinen Ehren finden hier heute verschiedene Umzüge statt. Und auf dem großen Platz vor der Kirche sind einige Verkaufsbuden aufgebaut.

Wir schaffen es, trotz der vielen anderen Menschen, die Kirche und die Capella della Porziuncola anzuschauen. Dann setzen wir uns abseits in eine Bank und schauen dem Einzug der verschiedenen Gruppen zu. Das alles ist sehr feierlich und beeindruckend.

Die Basilica Santa Maria degli Angeli ist eine der größten der Welt, 116 Meter lang und bis zu 65 Meter breit, dreischiffig mit 12 Seitenkapellen.

Das großartige Gebäude in klassischem Stil, von einer Kuppel gekrönt und von weitem sichtbar gemacht, beherrscht die gesamte umgebende Ebene unterhalb von Assisi.

In dieser Kirche fand zweimal, 1986 und 2002, das Weltgebetstreffen vieler Führer der großen Religionen statt.

Erbaut wurde die Kirche auf Geheiß des Papstes Pius V., zwischen 1569 und 1679, nach einem Entwurf des Architekten Galeazzo Alessi aus Perugia um die kleine Capella della Porziuncola herum. Die Kapelle war nämlich für den Besuch der Tau-sende von Ordensmitgliedern und für die unzähligen Pilger viel zu klein geworden.

Die Kapelle wurde erstmals im Jahre 1045 in einem Dokument erwähnt. Ursprünglich soll sie von Eremiten unter Papst Liberius (352-366) errichtet worden sein, die darin Reliquien der Jungfrau Maria verwahrten. Die Legende berichtet, die Kapelle sei im Jahre 516 in den Besitz des Hl. Benedikt von Norcia übergegangen. Die Kapelle lag später verlassen als Ruine in einem Steinei-chenwald. Franz von Assisi stellte diese und zwei andere Kapellen mit eigenen Händen wieder her, nachdem er Jesus vom Kreuz von San Damiano her sprechen gehört hatte: „Siehst du nicht, dass mein Haus verfällt? Stelle es wieder her!“ Deshalb baute Franz die Portiuncula wieder auf und entschloss sich, Jesus gemäß dem Evangelium nach Matthäus in Armut nachzufolgen.

1208 wollte der Abt von Monte Subasio, dem Berg oberhalb von Assisi, dem Hl. Franziskus die Kapelle schenken, unter der Bedingung, dass dieser es zum Zentrum seiner Gemeinschaft mache. Da es jedoch Franziskus Grundsätzen widersprochen hätte, Eigentum zu besitzen, bestand er darauf, die Portiuncula nur zu mieten, als Jahreszins wurde ein Korb Fische vereinbart. Franziskus ließ gleich darauf diese Schuld im Voraus begleichen und dem Abt einen Korb Fische bringen. In der Capella della Por-ziuncola gründete der Hl. Franziskus im Jahr 1208 die franziskanische Bewegung.

Am Palmsonntag des Jahres 1214 erhielt in dieser Kirche die Hl. Klara von Assisi, eine Cousine des Rufino, eines frühen Ge-fährten von Franz von Assisi, von Franz einen Habit, um von da an als Nonne zu leben. Klara gründete später mit ihren Gefährtinnen in San Damiano die Klarissen.

In der Kapelle befindet sich ein Fresko (1393) mit Episoden aus der Geschichte der Franziskaner. In den Feldern der Kuppel sieht man vier Wandgemälde von F. Appiani (1757): Einkleidung der heiligen Klara, dem heiligen Franziskus wird die Portiunkulakapelle geschenkt. Der heilige Franziskus hört in Portiunkula das Evangelium vom vollkommenen Verzicht. Der heilige Bonaventura gerät in Verzückung, als er das Leben des heiligen Franziskus schreibt.

Auf Bitten des Hl. Franziskus gewährte Papst Honorius III. für den gläubigen Besuch der Portiuncula, wenn er mit dem Emp-fang des Bußsakraments verbunden wird, einen vollkommenen Ablass. Seitdem wurde die Kapelle zu einem der wichtigsten Wallfahrtsorte. Papst Sixtus IV. dehnte dieses Ablassprivileg 1480 auf alle Franziskanerkirchen aus. Daraufhin wurden an viele dieser Kirchen eigene Portiunkulakapellen als freie Nachschöpfungen des Originals angebaut. Der Portiuncula-Ablass kann am 2. August jedes Jahres erworben werden.

Von Papst Pius X. wurde die Kirche 1909 zur Patriarchalbasilika mit Papstkapelle (Capella Papalis) erhoben und ihr Titel bestätigt: Haupt und Mutter aller Kirchen des ganzen Ordens der Minderbrüder.

Die Minoriten oder Franziskaner-Minoriten sind eine Ordensgemeinschaft der römisch-katholischen Kirche. Sie werden auch Franziskaner-Konventualen oder, nach der Farbe ihres Habits, „Schwarze Franziskaner“ genannt.

In der benachbarten Capella del Transito verstarb der Hl. Franziskus am 3.10. 1226.

Die Vorhalle, angefügt an die Fassade von L. Poletti, stammt von C. Bazzani (1924–1930).

Die Bronzestatue der Madonna an der Spitze der Fassade ist 7,15 Meter hoch, sie wurde von G. Colasanti 1930 geschaffen

Die Kuppel, nach einem Entwurf von Galeazzo Alessis 1568 genau über der kleinen Kirche der Portiuncula errichtet, ist 75 Meter hoch; sie wurde 1832 erneuert.

An der linken Seite des Santuarios ist der Brunnen der 26 Wasserhähne, der von den Medici errichtet wurde um den Durst der Pilger zu löschen.

Der der Basilika gegenüberliegende mit Bäumen bepflanzte große Platz ist nach einem Plan von G. Nicolosi geschaffen und will an den alten Eichenwald erinnern, der Portiunkula einst umgab.

Unweit der Kirche steht ein Rosenstock, der seine Dornen an jenem Tag verlor, als der Hl. Franziskus sich in ihn warf, um der Versuchung zu entgehen. Im Gang auf dem Weg zum Rosengarten fällt eine Statue des Heiligen mit einem Nest in der Hand auf, auf dem sich wirkliche Tauben niederlassen.

Der Innenraum der Basilika gliedert sich in drei geräumige Schiffe von harmonischer Schönheit in rein dorischem Stil. Nach dem Einsturz infolge des Erdbebens von 1832 wurde die Kirche größtenteils in den Jahren 1836–1840 von L. Poletti wieder aufgebaut; das Erdbeben ließ die Kuppel und die Portiunkulakapelle unbeschädigt.

Bedeutende archäologische Reste sind kürzlich aufgefunden worden: der ursprüngliche Chor hinter der Portiunkula (sichtbar unter dem Fußboden); Fußböden, die wahrscheinlich zum ersten gemauerten Kloster gehörten, das in der Nähe der Portiunkula entstanden war (eingelassen in die neue Krypta).

Das neue Presbyterium ist das Werk des Architekten B. Apollonj-Ghetti. Die Statuen in Goldbronze, die den Papstaltar schmücken, stammen von E. Manfrini.

Die Sakramentskapelle mit dem Eingang von dem linken Querschiff der Portiunkula her liegt etwas abseits, um zur inneren Sammlung und dem Gebet einzuladen. In den Kapellen sind Dekorationen und Gemälde aus dem 17. Jh. von Pomarancio, von Sermei und Giorgetti (beide aus Assisi), von Salimbeni, Appiani, Maggesi und den Brüdern Zuccari.

Weiter mit Teil 2

Bilder auf der Homepage meines Mannes, www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebookseite - www.facebook.com/Uschi.Rolf.Italien.Schweiz.Slowenien

Mal wieder einen super Parkplatz gefunden

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© Uschi Agboka, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
7 Wochen unterwegs - Kultur und Landschaft - Italien (Friaul, Monti Sibillini, Marken, Umbrien, Toskana) - Slowenien - Österreich
Details:
Aufbruch: 30.08.2015
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 17.10.2015
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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