Italien - Slowenien - Österreich - 2015

Reisezeit: August - Oktober 2015  |  von Uschi Agboka

Teil 3/4 - Umbrien - Lago Trasimeno - Toskana: Informationen über Arezzo

Arezzo - Piazza Grande - Palazzo Tribunale links, daneben Palazzo della Fraternita dei Laici mit Uhrturm

Arezzo - Piazza Grande - Palazzo Tribunale links, daneben Palazzo della Fraternita dei Laici mit Uhrturm

Arezzo

Arezzo

Arezzo - Piazza della Liberta - links Palazzo Comunale mit Turm (Palazzo dei Priori)

Arezzo - Piazza della Liberta - links Palazzo Comunale mit Turm (Palazzo dei Priori)

Informationen über Arezzo

Arezzo ist eine Stadt mit ca. 100.000 Einwohnern, in der mittelitalienischen Provinz Toskana. Sie ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und viertgrößte Stadt der Toskana, nach Florenz, Livorno und Prato. Mit seinen Kaufherrenpalästen, Patrizierhäusern und Sakralbauten ist Arezzo ein Juwel mittelalterlicher Architektur und Kultur.

Arezzo ist die Heimat des Dichters Petrarca und des Architekten Vasari.

Berühmt ist der Ort auch durch den Freskenzyklus, der zwischen 1452 und 1466 an den Wänden der Apsis der Chiesa di San Francesco entstand. Dies ist eines der Hauptwerke Piero della Francescas. Es zählt zu den bedeutendsten der Kunstgeschichte. Die Chiesa di San Francesco wurde im 14. Jh. im Stil der Gotik für die Franziskaner errichtet und im 17. und 18. Jh. umgestaltet.

Arezzo ist etruskischen Ursprungs (sie gehörte zu den zwölf mächtigsten etruskischen Städten und zum Zwölfstädtebund) und liegt an der antiken Via Cassia.

Die Etrusker waren politisch in Stadtstaaten organisiert. Zwölf von ihnen schlossen sich um 600 v. Chr. zu einem Städtebund, dem Zwölfstädtebund zusammen, der eher religiös orientiert und nach außen selten aktiv war. Nach dem Einfall der Kelten in die Poebene um 380 erholte sich Etrurien nicht und wurde sukzessive von Rom assimiliert.

Die Via Cassia ist eine von der gens Cassia (Cassier) angelegte römische Straße, die von Rom in die Toskana führt. Die Cassier waren eine der ältesten plebejischen Familien (einfaches Volk, keine Adeligen) des römischen Reiches.

Mit der Anlage der Via Cassia wurde nicht vor dem Jahr 241 v. Chr. begonnen. Obwohl sie in der Antike erbaut worden war, behielt sie bis ins Mittelalter eine gewisse Bedeutung. Sie galt, weil sie noch verhältnismäßig gut erhalten war, als eine der wichtigsten Verbindungen von Norditalien nach Rom. Vor allem mit ihrer Breite, die bis zu 3 m betragen konnte, ließen sich schnell größere Truppen bewegen. In der Annahme, dass Karl der Große zu seiner Zeit die Straße benutzt haben könnte, wurde sie zeitweise als Teil der Via Francigena (Frankenstraße) benannt.

In spätaugustischer Zeit befanden sich in Arezzo bedeutende Manufakturen zur Herstellung italienischer Terra Sigillata (Tafelgeschirr aus Keramik).

Seit dem 4. Jh. nach Christi war Arezzo Bischofssitz, und in langobardischer und karolingischer Zeit Grafensitz; in nachkarolingischer Zeit dem Markgrafen der Toskana unterstellt. Die adlige und bischöfliche Verwaltung wurde im frühen 12. Jh. durch die in Italien üblich werdende Konsularverfassung ersetzt.

Zu Beginn des 13. Jh. ersetzte die kommunale Bewegung die alte Regierung, die nun ganz vom Konsul gestellt wurde. Die damit verbundenen Kämpfe zwischen dem Volk (popolo) und den Adelsgeschlechtern dauerten jedoch fort, wie es generell zu dieser Zeit zu sozialen Unruhen in den meisten Kommunen Ober- und Mittelitaliens kam.

Die Stadt galt als ghibellinisch und somit als kaisertreu. Neben Pisa hielt sie als einzige Kommune der Toskana auch im frühen 14. Jh. daran fest. So weilte Kaiser Heinrich VII. einige Zeit in Arezzo und erließ dort mehrere Gesetze. Die Kommune fiel bald darauf an Florenz. Es kam zu Aufständen, doch verblieb sie, von einigen Episoden abgesehen, unter florentinischer Herrschaft. Unter den Medici verfiel die Stadt, deren Blütezeit im 13. Jh. längst überschritten war.

Zu Beginn des 13. Jh. kam es zur Gründung einer Universität durch abgewanderte Studenten aus Bologna. Schwerpunkt war in Arezzo ebenfalls die Jurisprudenz, außerdem die Medizin. Im 14. Jh. verfiel die Universität jedoch und ging bald darauf unter. Heute befindet sich in Arezzo die Philosophische Fakultät der Universität Siena.

Ihr Kunsthandwerk machte die Stadt reich, vor allem die berühmten Vasen und die lebendig gebliebene Tradition der Schmuckherstellung. Weit über die Grenzen der Region hinaus ist Arezzo seither bekannt für seine Schmuckindustrie. Viele Hunderte von Handwerks- und Industriebetrieben tragen dazu bei, dass Arezzo als wohlhabend gilt. Pro Monat werden in der Stadt mehr als zehn Tonnen Gold verarbeitet.

Außerdem kommen viele Besucher wegen des Antiquitäten-Markts und vieler Antiquitäten-Geschäfte.

In jüngster Zeit ist Arezzo Filmstadt geworden. Auf der Piazza Grande und dem Corso Italia wurden einige Szenen aus Roberto Benignis preisgekröntem Film – Das Leben ist schön – gedreht.

Bilder auf der Homepage meines Mannes, www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebook Seite - www.facebook.com/Uschi.Rolf.Italien.Schweiz.Slowenien

Arezzo - Chiesa Santa Maria della Pieve

Arezzo - Chiesa Santa Maria della Pieve

Arezzo - Chiesa Santa Maria della Pieve

Arezzo - Chiesa Santa Maria della Pieve

Arezzo - Caffe Pasticceria Stefano

Arezzo - Caffe Pasticceria Stefano

© Uschi Agboka, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
7 Wochen unterwegs - Kultur und Landschaft - Italien (Friaul, Monti Sibillini, Marken, Umbrien, Toskana) - Slowenien - Österreich
Details:
Aufbruch: 30.08.2015
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 17.10.2015
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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