Ein lang gehegter Traum wird wahr!

Reisezeit: Januar - April 2008  |  von Tanja, Manfred und Paul durch das Land des Lächelns

Thailand: Busfahrt nach Chiang Rai, 28.01.2008

Nachdem sich Paul ausgiebig von David, dem 15-jaehrigen Familienmitglied des Hauses The 3 Sis verabschiedet hat, bringt uns ein Taxi zur Bus-Station 50 Baht-1 EUR. Wir erkundigen uns, wann der naechste Bus nach Chiang Rai, ca. 170 km noch weiter noerdlich, fahert. 11:30 Uhr fuer 100 Baht - 2 EUR , bzw. 50 Baht fuer Paul. Wir haben noch eine Stunde Zeit, gehen Nescafe trinken und Paul isst sein zweites Fruehstueck: Reiss und Huehnchen, wir kaufen Obst und Wasser fuer die Fahrt ein.

Als wir unsere Koffer aus der Aufbewahrungsstation holen und zum Bus laufen, ist der bereits voll. Unsere reservierten Plaetze sind belegt, aber der Platzanweiser zeigt den Leuten ihre richtigen Plaetze. Inzwischen hat es zu regnen begonnen. Puenktlich um 11:30 Uhr setzt sich der Bus in Bewegung. Die Busstation liegt verkehrsguenstig und wir sind schon auf der Schnellstrasse. Wir haben 4 Std. vor uns. Zimmer in Chiang Rai sind frei, vorhin habe ich drei moegliche Gaestehaeuser abtelefoniert.

So langsam tauchen wir ein, in wolkenverhangene Berghaenge, bergab nimmt der Fahrer Schwung fuer den naechsten.

Paul ist Dauerunterhalter fuer den Beifahrer, tauscht Mandarinen gegen Geldmuenzen und kommt an, um sich deutsches ins englische uebersetzen zu lassen.

Wir ziehen an Reisfeldern vorbei, an bluehenden Blumenbeeten, an Gemuese- und Kraeuterfeldern, kratzend-scharenden Gockeln, an wuchernden Bananenstauden mit dazwischen versteckten Holzhaeusern auf Pfaehlen und das Koenigreich Thailand sorgt fuer neue Strassen. Inzwischen ist meine Schrift im TB nur noch Kritzelkratzel und fast unleserlich. Aufgerissener Asphalt, Schlagloecher und riessige Seen von braun-roter Bruehe saeumen die Strasse.

Hoffentlich ist die Bausstelle bald zu Ende, denn mein Mageninhalt wird ordentlich durchgeshaked. Endlich, wir haben befestigte Strasse erreicht, dennoch kaempfe ich mit dem Fenster, um mir frische Luft zu goennen. Mir ist zum Kotzen!!! Paar Minuten spaeter eine kurze Pause. Gott sei es gedankt!! Meine Rettung!!!

Reisen ist schoen, aber mittendrin anhalten ist auch schoen

Allerdings verbessert sich mein Zustand nicht, als ich die Sanitaeren Anlagen aufsuche. Inzwischen, muss ich sagen, habe ich meine 50 - 60 Muskeln schon soweit im Griff, um das beschriebene Desaster zu vermeiden. Zudem versucht man sich mit der einen Hand seine Nase zuzuhalten und mit der anderen versucht man, alles was einem wichtig ist festzuhalten. @Papa: weisst du noch in Italien als ihr beim Motorradrennen ward!!!

Es geht weiter, auf befestigter Strasse und ich mache es, wie bei unseren Segelturns, welche schon einige Jahre zurueckliegen: Essen, immer Essen und kauen!!! Manfred schaelt mir Mandarinen und es geht mir schon besser.

Nach einigen Runden UNO bergauf und bergab, passieren wir den letzten Huegel, wir erreichen wieder flachere Landschaft.

Mein Blick im Bus bleibt haengen. Ich betrachte die beiden in schwarz und mit Hut gekleideten alten Damen bei uns nebenan. Ihre huebschen, mit Runzeln uerbersaeten liebevollen Gesichter, haben bestimmt einiges zu erzaehlen. Gerne wuerde ich mich mit ihnen unterhalten, um mehr von ihnen zu erfahren. Was sie bisher erlebten, was sie tun, wie sie leben... Doch ploetzlich scheppert irgend ein Handy, eine nervige Melodie ertoent. Eine der Alten zieht ein Handy aus der Tasche! Wir, total verwundert merken und muessen uns eingestehen, dass sogar in diesen Regionen und Altersklassen man vor einem Handy nicht verschont bleibt.

So langsam wird der Verkehr dichter, wir naehern uns wohl der Stadt Chiang Rai. Es regnet zwar nicht mehr, aber es haengen immer noch dicke Regenwolken am Himmel. Von Sonne keine Spur. Auf einen Bungalow mit Pool koennen wir getrost verzichten! (Ich hoffe du verzeihst uns Paul!)

15:05 Uhr erreichen wir Chiang Rai. Wir entscheiden uns fuer Bens Guesthouse, welches sogar Abholservice vom Bus-Terminal anbietet.

Wir wohnen im 1. Stock des Teakhauses. Unser Zimmer hat zwei Betten, ein Doppelbett und eins extra fuer Paul. Endlich mal ne Nacht, bei welcher man keine zwatzeligen Beine im Bauch hat

Paul spielt auf der Veranda mit seinem neuen Thai-Fussball und wir werden erfinderisch im aufbewahren unser Utensilien, denn an Ablagemoeglichkeiten haben sie bisschen gespart. Zum Glueck haben die Tonziegel an den Wandecken Loecher und mittels zweier Buntstifte von Paul sind unsere Fleecjacken schnell aus dem Weg.

Das Zimmer ist einfach, kein Vergleich zum Luxuszimmer in Chiang Mai, aber wir wollen es ja so! Ich sitze auf dem Bett und schaue zur offenen Zimmertuere hinaus. Es regnet immer noch, oder schon wieder? Die Luft ist deutlich kuehler geworden und dein duenne Weste koennte man schon vertragen, ausserdem knurrt mir der Magen. Die Nudelsuppe fehlt mir!

Kurze Zeit spaeter treffen vier weitere Deutsche bei uns im Guesthouse ein, welche mit uns im Bus waren. Sie haben sich drei weitere in der Stadt angeschaut, waeren aber ziemlich schaebig gewesen. Wir haben uns gleich richtig entschieden.

Wir kommen ins Gespraech und sie fragen sich, wie man drei Monate Urlaub haben kann. Schoen, mal wieder Deutsch sprechen zu koennen.

Die Suche nach einem guten Thai-food-Restaurant zeigt sich hier etwas beschwerlich. Der Nachtmarkt-Food-Center kommt ueberhaupt nicht in Frage, so machen wir uns mit knurrenden Maegen und mit einem quaengelnden Kind an der Hand auf die Suche. Naja, thaitypisch am Tisch und auf Plastikstuehlen sitzen wir zwar nicht, dafuer in einem kleinen gemuetlichen Restaurant (verkehrte Welt!) Los ist nichts und auf unser Essen warten wir laenger als auf einem Essensstand im Freien! Dort geht alles zack-zack und das hat keineswegs was mit der Qualitaet der Speisen zu tun. In Thailand kann man billig oder teuer essen gehen, es schmeckt meistens gleich gut.

Unser Essen war lecker! Paul hatte alle seine Nudeln weggehauen, solchen Hunger hatte er.

Auf dem Rueckweg finden wir schliesslich noch dieses Internetcafe. Es ist inzwischen 20:35 Uhr, mein Kreuz tut vom vielen Sitzen schon weh. Sobald ich diesen Reisebericht schliesse, erkundigen wir uns noch ueber unseren Ausflug fuer morgen. Wir moechten nach Thraton, um die Bergvoelker zu besuchen und von dort fahren wir mit dem Boot zurueck nach Chiang Rai.

Es gruesst euch herzlich aus dem hohen Norden von Thailand, sitzend mit langer Hose, ner Fleecjacke und Socken in den Latschen. Einen Schoenheitspreis wuerde ich garantiert nicht gewinnen und ein Foto davon stelle ich euch auch nicht rein! Aetsch!!!

TANJA, MANFRED und PAUL

Paul unterhaelt den Beifahrer, draussen regnet es in Stroemen

Paul unterhaelt den Beifahrer, draussen regnet es in Stroemen

Damit ihr mal eine Vorstellung bekommt: in diesem Stil koennt ihr euch eine Toilettenanlage auf einer Bus-Station vorstellen. Was hinter der Tuer liegt, ihr wollt es nicht sehen. Glaubt mir!

Damit ihr mal eine Vorstellung bekommt: in diesem Stil koennt ihr euch eine Toilettenanlage auf einer Bus-Station vorstellen. Was hinter der Tuer liegt, ihr wollt es nicht sehen. Glaubt mir!

Paul spielt Thai-Fussball auf der Veranda von Bens Guesthouse

Paul spielt Thai-Fussball auf der Veranda von Bens Guesthouse

Chiang Rai, Bens Guesthouse. Unser Zimmer! Seht ihr die Fleecjacken? Befestigt mit zwei Buntstiften in den Backsteinloechern. Erfinderisch muss man sein!!!

Chiang Rai, Bens Guesthouse. Unser Zimmer! Seht ihr die Fleecjacken? Befestigt mit zwei Buntstiften in den Backsteinloechern. Erfinderisch muss man sein!!!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein lang gehegter Traum wird wahr! Schon bei unserem ersten Thailand Urlaub 2004 wussten wir, das ist unser Urlaubsland. Land, Leute, das leckere Essen und das magische Lächeln der Menschen ziehen uns immer wieder magisch an. Was uns erwartet weiss keiner, aber wir sind sehr gespannt, was uns erwartet!
Details:
Aufbruch: 14.01.2008
Dauer: 13 Wochen
Heimkehr: 13.04.2008
Reiseziele: Thailand
Laos
Kambodscha
Vietnam
Der Autor