Ein lang gehegter Traum wird wahr!

Reisezeit: Januar - April 2008  |  von Tanja, Manfred und Paul durch das Land des Lächelns

Reisetag nach Kambodscha, 12.02.2008: Kratie, 13.02.2008

Guten Morgen Kambodscha - wir begruessen euch auf's Herzlichste.

Wir nehmen Platz in einer benachbarten Bar (mit Blick zum Tagesmark) fruehstuecken und betrachten das rege Treiben.

Wir erkundigen uns, welcher der Busse nach Siem Reap faehrt. Um 15 Uhr sollen wir ankommen.

Wir kommen mit unserem Fahrer von gestern ins Gespraech und er entschuldigt sich fuer das Chaos von gestern. Das ist schoen zu hoeren.

12:30 Uhr erreichen wir einen Abzweig ein paar Stunden vor Phnom Phen. Wir muessen ab hier den Bus wechseln und den ganzen Weg (allerdings auf ner anderen Strasse) wieder Richtung Norden zurueckfahren, ca. 300 km. Es waere so einfach, gaebe es eine quer verlaufende Verbindungsstrasse von Stung Treng nach Siem Reap, doch die einzigste Verbindung verlaeuft wie ein U.

Wir machen also ne Zwangsmittagspause und essen div. kambod. Gerichte und Manfred entdeckt geroestete Taranteln am Stand neben an. Er nimmt eine lebende auf die Hand und ich erschrecke mich fast zu Tode. Paul bekommt ein Stueckchen zu probieren... ihm schmeckt es...., dann kauft Manfred vier Stueck davon. Paul nimmt auch eine auf die Hand und ist stolz wie Harry!!! Mein lieber Schwan, ist der mutig - mir stellen sich die Nackenhaare senkrecht!!!

Die alte Khmer-Verkaeuferin und ihre Tochter schauen Paul fasziniert zu. Ich mache ein Foto von den dreien und zeige es ihnen anschliessend. Die Alte dreht den Apparat in alle Richtungen und freut sich und grinst uns mit ihrem zahnlosen Gebiss an. Sie und ihre Tochter muss sicher dem Pol Pot Regime von damals entkommen sein!

An der Bus-Station kommen nach und nach Busse von versch. Gesellschaften an, nur unserer will nicht auftauchen.

15 Uhr.... 15 Uhr fahren wir ab......unglaublich, aber wir muessen uns wohl an die hiesigen Gepflogenheiten gewoehnen.

On the Road. Des Busfahrers liebstes Kind??? Die Hupe.

Der Busfahrer lauert grundsaetzlich einen halben Meter hinter jedem, der ihm die freie Fahrt nimmt. Bei geschaetztem Tempo 60-70 km/h, wobei sich sein Vehikel schon zur Haelfte auf der Spur des Gegenverkehrs befindet. Damit jeder Entgegenkommende sofort begreift, dass hier jemand auftritt, der unter Starkstrom steht und jede, aber auch jede Luecke nutzen wird, um nach vorne zu springen.

Die Taktik unseres als Bomberpilot wieder geborenen Chauffeurs aendert sich aber, sobald der rechte, meist ungeteerte Seitenstreifen des Highways wieder breiter wird, kleinbusbreit. Jetzt zuckt er - schon wieder Unterarmlaenge hinter einem Fahrzeug nach rechts. Vielleicht ist hier ein Durchkommen. Hier sind nur Mopeds im Weg.

Nun wirft er seine Sirene an, ein Hupmodell aus der Hoelle, d. h. alle, die augenblicklich in diesem Teil der Welt mit einem Zweirad unterwegs sind, schwenken panikartig nach rechts, auf's Feld, in die Wiese. Um Platz zu machen fuer einen Duesenjaeger unterwegs nach Siem Reap.

Der Fahrer muss hunderte Mal Bombenalarm ausloesen. Kaum hat er einen Langweiler besiegt, verstopfen die naechsten Versager die Rennspur. Mit Bleifuss brettert er drauf los.

Ein jeder Hausbesitzer hat nicht, wie bei uns ueblich einen Parkplatz vor der Haustuere, er hat ein grosses Wasserloch, was zur jetzigen Trockenzeit so einiges ans Tageslicht befoerdert. Vom entsorgten Hausmuell, verrosteten Fahrraedern, sich sulenden Hausschweinchen, badenden Wasserbueffeln, bis hin zu im Schlamm spielenden Kindern, haben wir alles gesehen. In den bereits ausgetrockneten Loechern finden die letzten Seerosen ihre Daseinsberechtigung.

Wie clean wir doch in Deutschland leben. Wir sehen nur Dreck und vor allem dreckige Menschen, vor allem Kinder. Uebrigens, je weiter wir reisten, durch Thailand, Laos und jetzt in Kambodscha, es wurde in den Doerfern, Staedten und Strassenraendern immer dreckiger. Alles wird hier gnadenlos weggeschmissen.

Das ist eindeutig der Mangel an Bildung!!! Sie wissen es einfach nicht besser. Sogar der kleine Junge bei uns im Bus. Wir schenken ihm Mandarinen, er schmeisst Schale und Kerne einfach in den Mittelgang. Wir bitten ihn, die Schale aufzuheben und in unserer Abfalltuete zu entsorgen. Unglaeubig, ja ratlos und fast entsetzt schaut er uns an.

Was wir hier auf der Strasse entdecken ist unglaublich! An alle PC-Besitzter, holt euch mal die Bilder von jener ppt. in Erinnerung, was man alles per Zweirad transportieren kann. Angefangen von Huehnern, Enten, Schweinen, einer fuenf-Mannbesatzung, bis hin zur Auto-Hinterradachse, dutzenden aufgestapelten Koerben und Haeuserteilen haben wir (manchmal schon fassungslos) alles gesehen.

Unser Bus liegt allerdings jetzt fast im Sterben. Er hat Getriebeprobleme, bekommt nur noch die hohen Gaenge rein und jault erbaermlich, wenn der Bomberpilot versucht, noch das aller Letzte aus ihm rauszuholen. Im Kriechtempo schleppt er sich voran. Jetzt bleibt er stehen und stirbt sicher gleich. Aber wie durch ein Wunder, stehen wir, es ist stockdunkel, doch an der Farang-Entladestelle.

Nach einem Tag Krieg steigen wir alle unverletzt aus

So, ab jetzt heisst es sich freitreten. Freitreten zwischen all den auf uns bereits lauernden Guesthouse-Jaeger und Moto-Fahrern. Sie halten uns Schilder vor die Augen und Nasen, dass wir kaum noch Luft zum Atmen haben. Laufen wir einen Schritt zur Seite, ruecken sie gnadenlos nach. Wir lesen nochmals den Namen unseres im Loose ausgesuchten GH nach, in welches wir spaeter auch einchecken (Samnark Prahriem).

Jede Fahrt kostet hier 1 USD, was aber gleichzeitig heisst, dass die meisten Farangs ihren Moto-Fahrer fuer den bevorstehenden Angkor-Wat-Besuch mieten. Klar, wir auch.

Mehr noch, es ist spaet und uns knurrt der leere Magen. Er soll uns gleich noch zum Markt, bzw. zu den Essensstaenden fahren, welche wir auf der Herfahrt grade entdeckten. Okay, macht er gerne.

Er faehrt uns, faehrt allerdings in ne andere Richtung. Wir warten mal ab, wo er uns hinbringt. Baeh, gefaellt uns gar nicht. Mitten in der Touri-Restaurant-Meile moechte er uns abladen. Bloss raus hier, wir moechten doch Khmer-Kueche schmecken und kein Westlerfood!

Jetzt bringt er uns auf den Richtigen. Es gibt Suppe zum Selberkochen. In der Mitte des Tisches ein Gaskocher und eine Fondue-aehnliche Schuessel kommt drauf. Fleisch, Gemuese, Kraeuter, Eier... alles liegt parat. Unser Moto-Fahrer isst uebrigens mit. Wir haben ihn eingeladen. Auf dem Rueckweg machen wir noch einen kurzen Stopp im Reisebuero und erkundigen uns schon wieder, wie wir ab hier nach Phnom Phen kommen. Pro Nase 10 USD. 6 Std., ein Stopp, sogar WC an Board.

Unseren Abend beschliessen wir genuesslich mit einem Drink an der Bar und freuen uns auf den morgigen Angkor Wat Besuch.

Gruesse, Tanja

Rechts die geroesteten Taranteln mit Knoblauch und links auf Manfred Hand eine lebendige

Rechts die geroesteten Taranteln mit Knoblauch und links auf Manfred Hand eine lebendige

Paul beim Spinnenessen

Paul beim Spinnenessen

Paul maechtig stolz, um einen halben Kopf groesser als sonst, mit einer riessigen - lebendigen - Tarantel auf der Hand - mir stellten es alle Nackenhaare!!!!

Paul maechtig stolz, um einen halben Kopf groesser als sonst, mit einer riessigen - lebendigen - Tarantel auf der Hand - mir stellten es alle Nackenhaare!!!!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein lang gehegter Traum wird wahr! Schon bei unserem ersten Thailand Urlaub 2004 wussten wir, das ist unser Urlaubsland. Land, Leute, das leckere Essen und das magische Lächeln der Menschen ziehen uns immer wieder magisch an. Was uns erwartet weiss keiner, aber wir sind sehr gespannt, was uns erwartet!
Details:
Aufbruch: 14.01.2008
Dauer: 13 Wochen
Heimkehr: 13.04.2008
Reiseziele: Thailand
Laos
Kambodscha
Vietnam
Der Autor