Road Trip durch Australien

Reisezeit: Mai 2009 - März 2010  |  von Philipp & Tina

Die Hostel-Problematik

Wie im vorherigen Kapitel erwähnt, befinden wir uns im wohl besten Hostel der Stadt, welches sich diesen Status natürlich auch gut bezahlen lässt und in dem Dinge, wie Internet nicht inklusive sind.

Unser Hostel

Unser Hostel

Nach den ersten 3 Nächten hieß es also für uns und auch den Rest der Truppe eine günstigere Alternative zu finden, bei der speziell auch Internet im Preis inklusive ist. Eine günstigere Unterkunft inklusive Internet zu finden ist eigentlich gar nicht schwer - in der Stadt gibt es hunderte Hostels (dies ist keine Übertreibung!). Wer allerdings noch über ein Minimum an Schamgefühl und Geruchssinn verfügt, für den verringert sich die Anzahl angemessener Hostels ca. auf eine Handvoll. Wir haben uns auf der Suche nach einem geeigneten Hostel die Haken wund gelaufen, allerdings nur mit dem Ergebnis, dass wenn man glaubt die mieseste Absteige gefunden zu haben, es stets noch eine Steigerung gibt! Letztlich haben wir eine Unterkunft gefunden, welche die zweitgünstigste bei unserer Suche war, kostenloses Internet bot und noch näher im Zentrum lag. Die Bäder dieser Unterkunft könnten sogar manchem Hotel Konkurrenz machen und die Zimmer waren in einem guten Zustand - alles wunderbar also. ABER: leider gibt es noch einen weiteren (eigentlich noch wichtigeren) zu beachtenden Punkt, die Besucherklientel! Folgendes scheint zu gelten: je billiger die Unterkunft, desto unangenehmer die Zimmergäste! Wir wollten dennoch versuchen, es in diesem Hostel auszuhalten aus folgenden zwei Gründen:
1: Das Hostel kostete lediglich die Hälfte gegenüber der ersten Unterkunft.
2: Von unserer Truppe von ca. 20 Personen sind bis auf lediglich 3 Personen alle wieder in die erste Unterkunft zurückgekehrt.
Um den Aufenthalt etwas angenehmer zu machen, haben wir uns dann schnell noch 2 Schlafsäcke gekauft. Das Zimmer, indem wir unterkommen sollten, war für 8 Personen ausgelegt und inklusive Tina und mir mit 6 Personen belegt. Das Zimmer war zwar sehr geräumig, aber trotzdem hätten hier keine weiteren Personen untergebracht werden können, denn die anderen 4 Mitbewohner haben sich in diesem Zimmer ordentlich breit gemacht. Im Zimmer selbst roch es ganz eigenartig und undefinierbar (beim Gedanken daran wird uns auch jetzt noch schlecht). Kurz nachdem wir uns zum Schlafen hingelegt hatten, kam einer der Mitbewohner mit ein paar Damen aufs Zimmer und haben sich erstmal die Nässchen gepudert. Irgendwie hat einer der Hostelangestellten vom Drogenkonsum Wind bekommen und stand plötzlich ebenfalls im Zimmer um die "Täter" zur Rede zu stellen. Der Hostelangestellte, vermutlich indischer Herkunft, schien aber noch nie etwas von Kokain und dessen Eigenschaften und Einnahme gehört zu haben, denn aus irgendeinem Grund zückte dieser eine Dose Deo-Spray und hat diese dann im ganzen Raum verteilt - vermutlich hatte er den widerlichen Geruch im Zimmer irgendwie mit den vermeintlichen Drogen in Verbindung gebracht. Da nun einige der Hostelbewohner durch das Koks für lange Zeit recht wach sein sollten, wurde natürlich die ganze Nacht im Aufenthaltsraum gefeiert und der TV lief auf voller Lautstärke (was er allerdings bereits den ganzen Tag lang gemacht hatte). Unglücklicherweise grenzte der Aufenthaltsraum direkt an unser Zimmer. Nach den Erfahrungen aus der ersten Nacht sind wir dann am nächsten Tag wieder in das alte Hostel umgezogen und zahlen wieder den doppelten Preis. Bevor ich es vergesse, das Internet im beschriebenen Hostel hat natürlich nicht funktioniert - wahrscheinlich diente der WLAN-Router mit seinen blauen LEDs nur als eine Art Ambiente-Beleuchtung.

Diese Erfahrungen haben uns auf eine neue Spezies Backpacker aufmerksam gemacht - dem weltreisendem Dreckschwein, dessen Ziel es ist, die einzelnen Stationen seiner Reise in Chaos versinken zu lassen und diese mit Verbleib von Schmutz und Gestank wieder zu verlassen.
Hoffentlich gibt es zukünftig nicht nur die Wahl zwischen "Luxus(-jugend-)herberge" und der Kategorie "Bahnhoftoilette".

Luxusherberge

Luxusherberge

Miese Absteige

Miese Absteige

Das Bild zeigt den aufgeräumtesten Bereich des Zimmers und schade eigentlich, dass Bilder keinen Geruch einfangen können.

An dieser Stelle noch eine kleine Empfehlung an alle Hostels etc. weltweit: Verwendet für eure Böden in den diversen Zimmern doch einfach mal Linoleum, Parkett, Laminat oder Fließen, denn solche Bodenbeläge lassen sic h leicht sauber halten und das kann den ersten Eindruck einer Unterkunft enorm steigern! Leider haben wir bisher nur Hostels mit Teppichböden kennengelernt, die bei näherer Betrachtung so einige Geschichten offenbaren. Lediglich eines unserer bisher besichtigten Hostels scheint erkannt zu haben, dass Teppiche nicht die hygienischste Lösung sind und vor allem nur schwer gründlich zu reinigen sind - und dieses Hostel schien die ultimative Lösung gefunden zu haben - man legt einfach den nächsten Teppich darüber und dies wiederholt man dann anscheinende solange, wie es die Raumhöhe zulässt. Belegen kann ich meine eben getroffene Aussage leider nicht, aber im benannten Hostel lies es sich wie auf Wolken laufen, da man mit jedem Schritt tief im weichen Untergrund versunken ist - wodurch mir beschriebene These in den Sinn kam...

© Philipp & Tina, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere Reise durch Australien wird in Sydney beginnen und soll folgende (Haupt-)Stationen beinhalten: Sydney, Brisbaine, Cairns, Darwin, Adelaide und Melbourne... Die Erkundung des Landes wird nach einem Autokauf auf eigener Achse erfolgen.
Details:
Aufbruch: 25.05.2009
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: März 2010
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Philipp & Tina berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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