Einmal um die Welt

Reisezeit: September 2009 - Juli 2010  |  von Jasmin Furger

Ein hammer Weinachtsgeschenk!!!: Luang Prabang die schoene Stadt der Moenche

Als ich in Luang Prabang angekommen bin fand ich gleich: Wow! Die Stadt ist echt wunderschoen! Jedoch hatte ich nicht laenger Zeit, mir darueber weiter Gedanken zu machen, weil ich als erstes ein Platz zum Schlafen finden musste. Mein Zimmer war echt suess, klein schlicht, aber suess und ich hatte sogar ne Warmwasserdusche in meinem eigenen Bad. Als ich dann, es war unterdessen dunkel geworden, das erste mal raus bin, um mir gemuetlich die Stadt anzusehen, verstaerkte mich mein erster Gedanke! Luang Prabang ist wohl eines der schoensten Staedte, die ich bis jetzt gesehen habe! Warum?
Also: Die Stadt ist klein (also gut zu Fuss machbar), gruen, hat viele extrem schoene Tempel und ne menge freundlicher offener neugieriger Moenche (In der Hochsaisson bis zu 4000Stueck!!), die mit ihren leuchtorangen Kleidung mich total verzaubert haben, es hat kaum Verkehr, breite Strassen und die Haeuser erinnern einen an die franzoesische Kollonialherschaft, sind jedoch total gut in Schuss- Egal was bei uns in den verschiedenen Moebelhaeuser mit dunklem Holz und einem Tatsch Asiastyle gerade modern ist, dort ist es ueberall an jeder Ecke einfach nur normal!
Die ausserordentlich freundlich Einwohner, die gemuetlich ihrem Tagesablauf nachgehen, eruebrigen den Rest.

Die Strassen von Luang Prabang

Die Strassen von Luang Prabang

kleiner huebscher Lokalmarkt

kleiner huebscher Lokalmarkt

An dem Abend bin ich ins Utopia, wovor ich Reisende zufor schon schwaermen gehoert habe... Und ja, ist ne tolle Bar mit super Aussicht. Ideal zum den Tag durch relaxen und abends abzufeiern. Es ist zwar kein Ort, wo man unbedingt Einheimische trifft, dafuer findet man ein kunderbuntes Volk von Reisenden und bei einer Runde Dart oder beim Beachvolleyball kommt man supergut miteinander ins Gespraech und spass macht es auch noch... Das einzige was dann stoert ist, was macht man, wenn die Crew von Utopia einem um punkt zwoelf rausschmeisst? Wir haben uns ein Tuk Tuk zur nahegelegenen Bowlinghalle genommen, wo wir weiter bis tief in die Nacht gefeiert haben. Mein Pech war nur, als ich nach Hause wollte (auf dem Nachhauseweg sind wir noch per Zufall an den Ueberresten einer Hochzeitsparty, vorbeigekommen, wo wir freundlicherweise auf ein Bier eingeladen wurden), kam ich nicht mehr rein- abgeschlossen! Zum Glueck war ich nicht alleine unterwegs und konnte bei meinen Partykumpanen uebernachten.

Am naechsten Tag hab ich mir ein Fahrrad ausgeliehen und mit dem die Gegend erkundet..

Abends bin ich dann, ich hatte schon ein schlechtes Gewissen bekommen, bei Phan, dem Moenchen vorbei. Ich musste allerdings noch warten bis ihre Gebetsstunde (sehr schoen und interessant) vorbai war...
Werd ich ihn wieder erkennen? Ihr wisst schon, Moenche haben nicht soo ein unterschiedliches Erscheinungsbild, wo man sich dran errinnern kann...
Aber es klappte und ich ging erst als es schon lange dunkel war.
Ich erfuhr, das Phan eigentlich noch kein Moench ist, sondern ein Novieze und dass er ein aelteren Bruder hat, der ebenfalls in einem, aber in einem anderen, Kloster wohnt. Dass Phan erst gerade 19. Jahre alt wurde (13.12.1990) und dass er noch drei Jahre studieren muss... In der Schule haben sie zwar Englischunterricht, aber nur ne Stunde in der Woche! Sein echt gutes Englisch hat er durch Gespraeche mit Touristen gelernt. Dass die

Moenche nur einmal im Jahr, dafuer grad zwei monate, Schulferien haben, hat er mir erzaehlt- Viel zu wenig, wie er fand (ist wohl bei allen Schueler gleich ) In den zwei Monaten hat er die Chance, einmal fuer etwa eine Woche, seine Familie zu besuchen. Sein Brueder sieht er dabei selten, weil der anders Ferien hat...
Mit seinem Bruder und auch seiner Familie wuerde er desshalb immer wieder Telefonieren...
In seinem Kloster leben zur Zeit zweiunddreissig Monche und Novizen. Die juengsten sind gerade mal sechs Jahre alt. Immer zwei Moenche teilen sich ein Zimmer. Er lebt schon drei Jahre hier, wird aber wahrscheinlich, sobald er aussgelernt ist, versetzt. Die Moenche in seinem Kloster stehen jeden Tag um vier uhr in der Frueh auf. Ist das nicht zu frueh frage ich. Ja am Anfang haette er schon einwenig Probleme damit gehabt, aber man gewoehnt sich dran.. Geggessen wird zwei Mal am Tag. Luang Prabang ist recht beruehmt fuer seine Moenche und das sie in der Frueh ihre Runden drehen, wobei sie von den Einheimischen (unterdessen sind es jedoch hauptsaechlich Touristen) (Ess-) Spenden erhalten.. Dabei werden Sie von hunderten taeglich tausendmal Fotografiert- ich fragte, ob in das nicht manchmal stoerrt?- Aber er fand ganz gelassen: Nein...
Wir redeten noch weiter ueber dies und jenes und am Schluss fragte ich ihn:
Hey Phan, wie waers: Wenn du mir deine Adresse von diesem Kloster gibst, dann koennte ich dir doch Postkarten und Briefe zuschicken- Das waere gut fuer mein Englisch (schreiben) und gut fuer dein Englisch (lesen) und deine Geographiekenntnisse. Ja klar, aber (und jetzt kommts! Es war so lustig, ich war echt blatt!) hast du auch Facebook?! Ich verstand die Welt ein moment nicht mehr! Hat mich soeben ein Moench gefragt ob ich facebook haette? Ich musste Lachen. Na klar! So tauschten wir auch noch E-Mailadressen aus.
Sachen gibts...

Am naechsten Tag bin ich hin und her gelaufen, hab lecker gegessen (in Laos ist es durchaus normal laenger als gewohnt auf sein Essen zu warte- warscheinlich denken die Leute hier in Laos: Take it easy! Das Essen kommt doch!) und hab mir diverse Tempels angeschaut... In einem Tempel wurde ich dann von einem jungen Moench angesprochen
Zuerst wusste ich nicht recht, wie ich mich ihm, einem Moench gegenueber koreckt verhalten sollte, aber ich entschied mich, weil ich der Meinung bin, das Reisen nicht nur die ganzen Sehenswuerdigkeiten ausmacht, sondern auch sich Zeit, wenn immer es geht, die man mit Einheimischen verbringt, zu ihm hinzusetzen und einfach mich selbst zu sein. Das kam bei ihm ganz gut an und wir hatten ein echt cooles interessantes Gespraech. Das Gespraech war sogar so gut, dass wir uns fuer den naechsten Tag, auf keine bestimmte Zeit, wieder verabredeten...

Novizenempfang

Novizenempfang

Moench bei der Arbeit

Moench bei der Arbeit

Phans Klostergruppe (Er ist glaube ich, der Dritte von frone)

Phans Klostergruppe (Er ist glaube ich, der Dritte von frone)

Zum Schluss wollte ich, am Tag meiner Abreise auch Mal frueh aufstehen, um diese Magie der Moenche zu erleben. Und ich war beeindruckt und geschockt zugleich: Zum einen hatte ich wieder das Feehling von- Das sind doch keine Tiere! Weil, kaum war ich auf der Strasse, wurde ich von Einheimischen gefragt, ob ich nicht Reis bei ihnen kaufen wolle, den ich dann den Moenchen weiter verteilen koenne... Glaubt mir, die machen da ein gutes Buissnes, wenn jeden Tag so viel Touris kommen und da Reis kaufen, damit sie anschliessend mit den Moenchen das Fotos schiessen koennen. Ich weiss nicht...
Zum anderen- Wow! Das waren unglaublich viele Moenche! Zuerst sah ich nur die von Phans Kloster, aber als ich die Strasse hochblickte, da kamen schon die naechsten. Und man konnte nicht erkennen, wo die Schlange aufhoerte! Wow! Echt berauschend!

© Jasmin Furger, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
10 ein halb Monate, drei Kontinente, ein Rucksack, viele Abenteuer, ein Girl! Indien, Nepal, Thailand, Laos, Vietnam, Kambodscha, Philippinen, Indonesien, Australien, Neuseeland, Santiago de Chile, Equador
Details:
Aufbruch: 15.09.2009
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 28.07.2010
Reiseziele: Indien
Nepal
Thailand
Laos
Vietnam
Kambodscha
Philippinen
Indonesien
Australien
Der Autor
 
Jasmin Furger berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.