Susn und Tanja sind wieder unterwegs

Reisezeit: Mai 2009 - März 2010  |  von Susanne Schmidt

Phnom Penh – Hauptstadt

Phnom Penh, 26. - 30.01.2010

In Phnom Penh angekommen haben wir uns von ner Rikscha zum See fahren lassen und uns dort ein günstige Unterkunft gesucht. Der See ist leider total verdreckt und nicht wirklich schön. Waren nur noch gemütlich was essen und sind recht früh schlafen gegangen. Am Mittwoch war die Tanja auf dem Psar Toul Tom Poung (auch Russenmarkt genannt) und ich hab ein paar Reiseberichte geschrieben (habs nur nicht gleich geschafft sie einzustellen ). Abends sind wir in die Sisowath Quay (auch Lakeside genannt) gefahren und waren im Edelweiss (deutsches Restaurant) was Leckeres essen. Endlich mal wieder Cordon Bleu, Schnitzel, Kartoffelpüree, Radler-Mass und und und. Wir haben uns wie auf Wolke sieben gefühlt. Danach sind wir noch ein bisschen durch die Straßen gebummelt und dort hat uns der Marcus angesprochen und uns nen Zettel in die Hand gedrückt. Er arbeitet momentan als Volunteer in einem Heim für HIV-infizierte Kinder. Haben ausgemacht, dass wir uns am Freitag das Heim ansehen. Am Donnerstag haben wir eine Tour durch die Stadt gemacht. Als erstes waren wir im Königspalast. Es war zwar schön aber wir haben inzwischen schon so viele Paläste und Wats gesehen, dass es einfach nicht mehr so beeindruckend ist. Danach gings weiter zum Museum S-21. Das war wirklich krass. Es handelt sich dabei um ein ehemaliges Schulgebäude, das die Roten Khmer 1975 in ein Gefängnis umgewandelt haben. Man geht durch die Räume in denen heute noch teilweise Betten, Fesseln, etc. stehen und sieht sich etliche Bilder ermordeter Menschen an. Es ist so bedrückend und je länger man durch die Räume geht, desto bedrückender wird es. In einem Raum waren sogar noch teilweise Blutspritzer an den Wänden und der Decke. Die Menschen wurden dort gefoltert und danach auf grausamste Weise umgebracht. Die Roten Khmer schreckten auch nicht vor Frauen, Kindern und Säuglingen zurück. Es ist wirklich schrecklich, wie grausam Menschen sein können. Unsere Stimmung war natürlich am Boden und wir mussten erst mal eine rauchen, bevor es weiter zum Russenmarkt ging. Dort haben wir natürlich ein paar Kleinigkeiten eingekauft und danach gings zurück. Wir ließen uns wieder in der Sisowath Quay absetzen und waren beim Inder essen. Am Freitag haben wir mit dem Marcus ausgemacht, dass wir uns am Nationalmuseum treffen und dann weiter in das Kinderheim für 17 HIV-infizierte Kinder fahren. Als wir jedoch am Nationalmuseum ankamen, war der Marcus nicht da und auch keiner der anderen Betreuer. Nur 4 Kinder standen und saßen vorm Eingang und versuchten Spenden einzutreiben. Wir haben uns also zu den Kindern gesellt, ein bisschen mit ihnen gespielt und auch mal versucht, ein paar Zettelchen zu verteilen. Man glaubt gar nicht, wie schwer das ist. Auf diesen Zetteln war riesig groß die rote Schleife drauf geklebt, so dass sie eigentlich jeder sehen konnte und kapieren müsste, dass es um etwas Wichtiges geht. Wir mussten in diesen knapp 1,5 Stunden feststellen, dass die meisten Leute echt einfach vorbei gehen. Am ehesten halten echt junge Leute an und am allerwenigsten interessiert es anscheinend ältere Menschen in Reisegruppen. Ich will jetzt da nicht irgendwas behaupten, aber so waren unsere Erfahrungen an diesem Nachmittag. Manche haben sogar einen kurzen Blick auf den Zettel geworfen und dann "No thank you" gesagt. Da wär ich manchmal beinah ausgeflippt. Die Kinder hätten bestimmt auch gerne "nein danke" gesagt, wenn sie gefragt worden wären ob sie diese Krankheit denn gerne hätten und ohne Eltern leben wollen. Ich könnt mich jetzt hier voll in Rage schreiben aber das lass ich lieber und hör jetzt auf. Die Betreuer (arbeiten ehrenamtlich im Heim und gehen Nachts arbeiten und ihre Familie zu ernähren) und der Marcus kamen dann am späten Nachmittag. Leider ging uns die Zeit aus und so konnten wir uns das Heim nicht mehr ansehen. Wir haben uns also noch ein T-shirt des Heims gekauft, ein bisschen was gespendet und sind wieder los. Waren nochmal im Edelweiss was essen und danach gings ans packen. Am Samstag wurden wir morgens abgeholt und fuhren knapp 1,5 Stunden mit dem Bus in eine Stadt am Bassac (Fluss). Dort stiegen wir auf ein kleines Boot und schipperten in knapp 6 Stunden nach Chau Doc in Vietnam.

Maßkrug im Restaurant Edelweiss

Maßkrug im Restaurant Edelweiss

Königspalast

Königspalast

Museum S-21

Museum S-21

Imbissbude am Straßenrand. Mhhh lecker....

Imbissbude am Straßenrand. Mhhh lecker....

© Susanne Schmidt, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere Reise durch Indien, Nepal, Malaysia, Thailand, Kambodscha, Vietnam und Laos.
Details:
Aufbruch: 27.05.2009
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 28.03.2010
Reiseziele: Indien
Nepal
Malaysia
Thailand
Laos
Kambodscha
Vietnam
Der Autor
 
Susanne Schmidt berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.