Susn und Tanja sind wieder unterwegs

Reisezeit: Mai 2009 - März 2010  |  von Susanne Schmidt

Hanoi – schlimmstes Erlebnis

Wurden also vor dem Hotel abgeholt und die Fahrer hievten unsere schweren Rucksäcke zwischen ihre Beine auf das Motorrad. Wir setzten uns mit den kleinen Rucksäcken hinten drauf. Die Fahrt konnte beginnen. Wir fuhren zügig (meiner Meinung nach zu zügig) durch die Straßen von Hanoi. Der Fahrer musste immer wieder meinen schweren Rucksack zwischen seinen Beinen ausbalancieren und natürlich auf den Verkehr achten. Das hat er einen Moment lang nicht gemacht und auf einmal stand da ein Taxi vor uns und er konnte nicht mehr schnell genug bremsen und ausweichen und ist ihm voll hinten rein gefahren und hat das linke Rücklicht zertrümmert. Zum Glück waren wir schon nicht mehr schnell dran, denn die rote Ampel hatte er registriert und schon abgebremst. Der Taxifahrer stieg aus und die beiden fingen gleich an zu diskutieren. Für mich keine Frage, wer da Schuld ist. Kurz darauf kamen auch die Tanja und ihr Fahrer. Der Taxifahrer meinte zu meinem Fahrer er solle an den Rand fahren. Mein Fahrer hatte aber anscheinen keinen Bock den Schaden zu bezahlen und hat auf einmal Vollgas gegeben und ist eine Seitenstraße davon gebraust. Mit meinem Rucksack zwischen den Beinen und mir hinten drauf wohl bemerkt. Der Taxifahrer lief uns noch ein Stück hinterher und ich dachte, dass er mich gleich runter reißt. Er raste über die Straßen und schlingerte immer wieder weil er sich immer wieder nach hinten umdrehte und wir wären einige Male beinahe in andere Motorräder rein gefahren. Danach gings im gleichen Tempo durch kleine Gassen. Ich sah mich schon irgendwo auf der Straße liegen oder gegen eine Wand klatschen. Ich hatte in meinem Leben noch nie eine solche Angst wie in diesen Minuten. Irgendwann als ich schon mehrmals gebrüllt hatte, dass er endlich langsame fahren solle, drohte ich ihm, die Polizei zu rufen und da ist er endlich etwas langsamer gefahren. Wir fuhren noch ewig durch kleine Gassen bis wir endlich kurz nach einem Stopp an einer Tankstelle wieder auf eine Hauptstraße kamen und kurz darauf am Busbahnhof waren. Die Tanja wartete dort bereits eine halbe Stunde auf mich und machte sich schon Sorgen. Ich stieg zitternd vom Taxi und war heilfroh wieder den Boden unter meinen Füßen zu haben. Der Fahrer grinste mich noch an und ich hätte ihm am liebsten meine Faust ins Gesicht geschlagen. Sorry für meine Ausdrucksweise. Er fuhr davon und wir gingen zum Bus. Dort stand zufällig ein Taxi der gleichen Gesellschaft und ich ließ mir die Nummer der Zentrale aufschreiben. Dort rief ich dann an und erklärte dem Herrn den Sachverhalt und gab ihm das Kennzeichen (hatte ich mir an der Tankstelle notiert) von meinem Fahrer durch. Er meinte, er würde sich bei seinen Fahrern um hören und danach würden sie sehen was sie machen. Fahrerflucht ist einfach kein Kavaliersdelikt und schon gar nicht mit mir hinten drauf. Das war sicher mein letztes Mal mit einem Fremden auf einem Motorrad.

© Susanne Schmidt, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere Reise durch Indien, Nepal, Malaysia, Thailand, Kambodscha, Vietnam und Laos.
Details:
Aufbruch: 27.05.2009
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 28.03.2010
Reiseziele: Indien
Nepal
Malaysia
Thailand
Laos
Kambodscha
Vietnam
Der Autor
 
Susanne Schmidt berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.