Einmal um die Welt in ??? Tagen

Reisezeit: September 2009 - Februar 2011  |  von Stefan Köpke

365 Tage Weltreise!!!: Cochabamba II

Hola amigos! Nachdem ich euch im letzten Blog bereits ein bisschen in mein Leben in Cochabamba eingeführt habe, geht es in diesem Blog weiter! Leider wird dieser Blog aber auch einer der Abschiede, denn für Oliver und Miguel gingen die Spanischkurse zu Ende! Während Oliver nach einem kurzen Aufenthalt in La Paz inzwischen in England ist, hat Miguel seinen Arbeitsplatz in einem sozialen Projekt in Oruro angetreten. Miguel hat sich nämlich entschieden seinen Sozialdienst hier in Bolivien abzuleisten. Also vamos amigos, in diesem Blog wird viel gefeiert und eine gewisse Routine setzt ein

Die tollen Micros, die einen für 1,50 Bolivianos durch die ganze Stadt fahren!

Die tollen Micros, die einen für 1,50 Bolivianos durch die ganze Stadt fahren!

Nachdem ich also gerade ist in meiner Gastfamilie offiziell aufgenommen wurde, stand auch schon schweren Herzens der Auszug an, denn die Schule brauchte meine Familie für einen neuen Studenten! So bin ich also am Sonntag zu Bu gezogen. Ja Bu ist wirklich ein Name und zwar der meines Hausbesitzers. Wie bereits erwähnt ist Bu Chinese und stammt aus Shanghai. Er ist vor 14 Jahren nach Cochabamba gekommen und hat inzwischen zwei Kliniken. Er selbst ist Akupunktur Arzt und praktiziert hier in Cochabamba. Er hatte vor Jahren ein großes Haus gekauft und seine Familie nachgeholt und ein Restaurant in dem Haus mit auf gemacht. Seiner Familie hat es aber nicht gefallen und so sind alle wieder nach Shanghai zurück, nur Bu ist geblieben mit einem riesen Haus mit Restaurant welches aber geschlossen ist. In diesem Haus habe ich nun ein Zimmer bezogen für 6 Wochen! Bu ist ein wirklich angenehmer Zeitgenosse nur leider war sein spanisch am Anfang für mich wie chinesisch Zu Beginn der neuen Woche hatte ich immer noch Zahnarzttermine und so konnte ich am Mittwoch das erste Mal meine Volunteerarbeit aufnehmen. Ich "arbeite" im städtischen Krankenhaus in einer sozialen Initiative mit dem Name " Movimiento Sonrisa"! Diesen Kontakt habe ich über die Schule erhalten und alles hat ohne Probleme geklappt! Ich "arbeite" immer nachmittags im Krankenhaus Viedma auf verschiedenen Kinderstationen. Angefangen habe ich mit krebskranken Kindern zu arbeiten, aber da dort nach einer Woche keine Kinder mehr stationiert waren (natürlich ein schöner Grund), wechselte ich noch in die Abteilung mit Knochenbrüchen. Warum ich "Arbeit" in Anführungszeichen setze, kommt daher, dass ich nicht wirklich arbeite, sonder viel mehr mit den Kindern spiele und sie von ihren Krankheiten ablenke. Dass die Kinder schnell alles vergessen ist einfach, denn als Ausländer mit "enormer" Größe (für Bolivianer) und dazu noch einer Lockenpracht, braucht man nicht wirklich viel machen und wird sofort umringt von Kindern, die einen schnell ins Herz schließen und ihre Scheu ablegen. Mir gefällt die Arbeit wirklich gut und es freut mich, dass ich auf meiner Reise auch ein soziales Engagement einbauen konnte, wenn auch nur für 6 Wochen, denn länger lässt es mein Visum nicht zu. Wie bereits angekündigt stand auch die erste Verabschiedung auf dem Programm, denn Oliver hatte seine letzten Tage in Cochabamba. Am Donnerstag sind wir alle zusammen essen gegangen und haben uns hervorragende Steaks schmecken lassen. Danach haben wir noch Besuche in verschiedenen Lokalitäten gemacht. Zuerst das LiverPool, einer Bar mit lauter Rock Musik, großen Bieren und Pool Tischen. Nach einigen Partien Cacho (erkläre ich später) und Pool ging es dann mit einem Taxi noch ins Casablanca, auch einer wirklich netten Lokalität in CB, die am Wochenende bis auf den letzten Platz gefüllt ist. Natürlich reicht ein Abend nicht zum verabschieden und so ging es Freitags noch ins Dali einer Bar am Plaza de Padilla (für die, die mal alle Bars ausprobieren wollen)! Am Samstag war ich dann schon wieder zu einer Geburtstagsparty eingeladen bei meiner Gastfamilie, denn von einem der Söhne Jorges, hatte ein Sohn Geburtstag und ich wurde schon in der Vorwoche eingeladen. Hier wieder eine Anekdote: die Feier war zu 16Uhr angesetzt. Da ich ein langes Telefonat mit meinen Eltern geführt hatte, konnte ich erst zu 16:30Uhr da sein, was mich in meiner deutschen Pünktlichkeit schon ein bisschen geärgert hatte! Zu meiner Überraschung war ich aber der erste Gast und weitere 1,5h sollte auch kein weiterer Gast erscheinen  Das liegt daran, dass man in Südamerika um die Unpünktlichkeit weiß und deshalb einfach mal drei Stunden früher einlädt. Wenn ich das gewusst hätte! Da es ein Kindergeburtstag war ging es auch eher gediegen zu und es wurde viel gegessen und auch wieder ein bisschen Rayuela gespielt, ich konnte aber nicht an meiner starken Vorwoche anknüpfen, was zum einen an den Lichtverhältnissen lag und am fehlenden Alkohol, der ganz klar eine ruhigere Hand gemacht hätte! Den Sonntag hat dann der Bu chinesisch gekocht für die Andrea (eine Studienkollegin) und Grace (einer Freundin von Bu). Ich hatte Bu im Vorfeld gebeten ein bisschen lernen zu wollen, doch genau so schnell wie er spricht, kocht er auch und so war es fast unmöglich ihm zu folgen! Also kann ich leider immer noch nicht chinesisch kochen! Das Essen war aber wirklich der Hammer und das obwohl Bu selber nur beim Koch des Restaurants zugeschaut hatte! Und schon war die nächste Woche in CB um.

Mein neues Zuhause für die nächsten 6 Wochen ...

Mein neues Zuhause für die nächsten 6 Wochen ...

... das ehemalige Restaurant ....

... das ehemalige Restaurant ....

... meine neue Arbeitskleidung und eine der Patientinnen mit der Mama ...

... meine neue Arbeitskleidung und eine der Patientinnen mit der Mama ...

... hier die ganze Krebsstantion mit Ärztin (sitzend) und vielen Angehörigen ...

... hier die ganze Krebsstantion mit Ärztin (sitzend) und vielen Angehörigen ...

... Oliver glücklich mit seinem letzten Steak in CB ...

... Oliver glücklich mit seinem letzten Steak in CB ...

... Oliver, Juan, Andrea, Miguel und Paula eine Lehrerin der Schule ...

... Oliver, Juan, Andrea, Miguel und Paula eine Lehrerin der Schule ...

... eine große Torte für den kleinen Kevin ...

... eine große Torte für den kleinen Kevin ...

... das ist obligatorisch, das Geburtstagskind wird mit dem Gesicht in die Torte gedrückt ...

... das ist obligatorisch, das Geburtstagskind wird mit dem Gesicht in die Torte gedrückt ...

Bu beim Kochen  ...

Bu beim Kochen ...

... das Ergebnis konnte sich wirklich sehen lassen ...

... das Ergebnis konnte sich wirklich sehen lassen ...

In der nächsten Woche trat dann die Arbeitsroutine ein, was hieß, dass ich lange geschlafen habe und dann immer nachmittags im Krankenhaus gearbeitet habe. In dieser Routine vergingen die Tage auch wie im Flug und ich habe es mir zur Aufgabe gemacht immer einen neuen Heimweg zu Fuß zu finden um ein bisschen die Stadt kennenzulernen. Am Donnerstag stand dann der erste Besuch in einer Chicheria auf dem Programm. Zusammen mit Juan, Andrea und Miguel wollten wir mal einen typischen CB Abend gestalten mit Cacho und Chicha. Cacho ist ein Würfelspiel, welches eine gewisse Ähnlichkeit mit unserem Kniffel aufweist. Es gibt aber ein paar besondere Regeln, die das Spiel aber wesentlich besser machen und vor allem zum Trinken ist dieses Spiel mehr als gut geeignet. Inzwischen besitze ich zwei eigene Cacho Becher mit Würfeln In dieser Chicheria gab es natürlich viel viel Chicha und zwar immer in 5 Liter Eimern mit der obligatorischen Tutuma, denn Chicha wird immer aus dieser "Schale" getrunken. Nach nur einem Spiel Cacho, waren die ersten 5 Liter (für übrigens 12 Bolivianos = 1,25€) auch schon vertilgt und es sollten noch zwei weitere Eimer werden ! Ein wirklich toller Abend, der aber am Freitag noch getoppt werden sollte. Denn am Freitag stand die Abschiedsparty vom Miguel auf dem Programm. Miguel lebte auch in einer Familie im Viertel der Schule und beendete nach 5Wochen seinen Spanischkurs. Die Party fand im Haus der Gastfamilie statt. Zu der Party waren neben ehemaligen Mitstudenten auch viele Mitglieder der Gastfamilie gekommen. Hier hat mich wieder einmal die Gastfreundlichkeit der Bolivianer vom Stuhl gerissen und es sollte eine wirklich unglaubliche Party werden, die morgens um sechs erst das Ende fand. Zum einen waren da Hugo (Bruder vom Gastvater Felix) und Wladimir (Freund der Familie), die zusammen ein musikalisches Duo Bilden, die wirklich Klasse südamerikanische Gitarrenmusik spielen! Dann waren da natürlich die Gasteltern Felix und Mirta, die super Gastgeber waren. Vom Felix habe ich übrigens den Spitzennamen Lanzelot bekommen, auf Grund meiner Haarpracht. Dieser Spitzenname sollte übrigens im Laufe der nächsten Wochen nicht der einzige bleiben, aber der, der mir am besten gefallen hat. Da Felix König Artur war, musste ich so einige Male mit ihm trinken und auch mit Hugo und Wladimir, die mich sofort ins Herz geschlossen hatten. Nach der Party haben mir dir Eltern das Haus als immer offen angeboten, was ich auch noch einige Male in Anspruch nehmen sollte. Diese Familie ist übrigens inzwischen meine zweite Familie, die ich in CB habe. Auf diesem Wege möchte ich auch dem Miguel noch einmal alles Gute für sein Jahr in Bolivien wünschen. Da wir ja Donnerstag und Freitag ordentlich gefeiert hatten, stand das komplette Wochenende mehr oder weniger im Zeichen von Chillen und Schlafen!

... lustiges Haus, dass ich bei einem meiner Streifzüge gefunden habe ...

... lustiges Haus, dass ich bei einem meiner Streifzüge gefunden habe ...

... und ein scary Wallpainting ....

... und ein scary Wallpainting ....

... das nenne ich mal ein Autohaus ...

... das nenne ich mal ein Autohaus ...

Juan und Andrea beim zweiten Eimer Chicha ....

Juan und Andrea beim zweiten Eimer Chicha ....

... so sieht dann das Ergebnis aus irgendwann ....

... so sieht dann das Ergebnis aus irgendwann ....

Hugo und Wladi bei der Arbeit ...

Hugo und Wladi bei der Arbeit ...

... Miguel, Felix, Andrea, Lanzelot und Hugo ...

... Miguel, Felix, Andrea, Lanzelot und Hugo ...

... einmal so groß sein wie der Miguel  hat gerade so gereicht ...

... einmal so groß sein wie der Miguel hat gerade so gereicht ...

... eine wirklich lustige Runde ...

... eine wirklich lustige Runde ...

In der nächsten Woche sollten wir dann noch einmal Besuch von der Tina erhalten, die sich entschieden hatte noch einmal eine Woche in CB zu verbringen. Mit Tina hatte ich zusammen die Schule begonnen und nachdem sie fertig war, hat sie sich Bolivien angeschaut! Tina hatte es in CB so gut gefallen, dass sie noch einmal das Klima und die Gesellschaft von alten Mitstudenten genießen wollte. Natürlich wurde auch in dieser Woche wieder viel gefeiert, denn zum einen kannte Tina das La Marka noch nicht und zum anderen muss man die Feste feiern wie sie fallen. Am Donnerstag ging es aber erst einmal wieder in die Chicheria zum Cacho spielen und ein bisschen Chicha trinken. Am Freitag traten wir uns dann wieder mit Juan und Andrea. Eigentlich wollten wir nur ein bisschen was trinken gehen und dann ins La Marka, aber da einer der Freunde Juans Geburtstag hatte, wurde es alles ein bisschen wilder. Zunächst ging es in die Bar Casa Blanca, wo wir noch schnell was aßen um dann auch schon Rum mit Cola zu trinken. Ich habe an diesem Abend nach fast einem Jahr das erste Mal wieder einen Havana getrunken und er schmeckt mir immer noch. Später gab es dann einen Rum aus Panama, den Abuelo! Nach einem Barwechsel wo es dann Barcadi Solero gab, ging es endlich in meine "Wohnung" das La Marka! Dort sollten wir dann noch bis um vier abtanzen und viel Spaß haben. Eigentlich wollte ich am Samstag wieder etwas ruhiger machen, aber da hatte ich die Rechnung ohne Bu gemacht, der eine Spontanparty im Haus gegeben hatte und dazu ein paar Freunde eingeladen hatte. Natürlich "musste" auch ich anwesend sein und so gab es wieder viel Rum und Bier. Inzwischen verstehe ich, warum eine Dame in Chile mal gesagt hatte, dass die Bolivianer gerne trinken

... das Geburtstagskind "Negro" Juan und die Andrea sind auch von der Rolle ...

... das Geburtstagskind "Negro" Juan und die Andrea sind auch von der Rolle ...

... mein eigentliches Zuhause ...

... mein eigentliches Zuhause ...

... an der Arbeit, nämlich am Schrauben ....

... an der Arbeit, nämlich am Schrauben ....

... ich unter Bolivianos ...

... ich unter Bolivianos ...

... wohl nur Hunde können bei 120 Dezibel schlafen ...

... wohl nur Hunde können bei 120 Dezibel schlafen ...

... Bu, Grace, Ich und die Tina ...

... Bu, Grace, Ich und die Tina ...

... einige vom Rest der Gesellschaft ...

... einige vom Rest der Gesellschaft ...

Ja und so sind auch schon wieder die nächsten drei Woche in CB vergangen! Wie ich bereits erwähnte, bin ich im Moment weniger ein Reisender, dafür mehr ein Bartester Ich hoffe ihr habt wieder ein bisschen Spaß mit dem Blog gehabt und konntet ein bisschen meine "Routine" verfolgen. Meine zweite Heimat gefällt mir übrigens immer besser, da es noch nicht einen Regentag gab oder auch nur Bewölkung und die Temperatur konstant über 28Grad liegt! Also bis bald wenn sich der Cochabambiner mit dem letzten Blog aus CB meldet! Hasta Pronto euer Globetrottel!

© Stefan Köpke, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Dieser Bericht wird für alle diejenigen geführt, die Anteil an meiner Weltreise nehmen möchten und wissen wollen, wo ich mich grade auf der Welt befinde. Auch wenn ich mich mal ein paar Tage nicht melden sollte, könnt ihr davon ausgehen das es mit gut gehen wird ;-) Wann ich wieder zurück sein werde ist noch nicht vorhersehbar, da vor allem der letzte Abschitt meiner Weltreise(Südamerika)vom Zufall bestimmt werden soll! Lieben Gruß an alle und viel Spaß beim Eintauchen in MEINE Welt!
Details:
Aufbruch: 28.09.2009
Dauer: 17 Monate
Heimkehr: Februar 2011
Reiseziele: Deutschland
Thailand
Malaysia
Singapur
Australien
Neuseeland
Chile
Argentinien
Bolivien
Peru
Ecuador
Der Autor
 
Stefan Köpke berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.