Wenn nicht jetzt wann dann

Reisezeit: April 2008 - September 2009  |  von Sabine Salcher

Malaysia: 4. Kuala Lumpur

Tag 73 bis 74 Mittwoch bis Donnerstag 09. Juli bis 10. Juli 2008
Tag 9 bis 10 Malaysia

Durchgefroren (ich hasse Klimaanlagen) und muede (leider war kein Bett mehr frei, aber vorreservieren, nein das muss man nicht, ist ja nicht Hochseason, ne!!!) komme ich morgens gegen 9Uhr in Kuala Lumpur an. Man ist dann ein geiles Gefuehl wenn man von ausserhalb mit dem Zug einfaehrt und dann alles erblickt, was man sonst nur aus dem Fernsehen kennt. Als ich am Hauptbahnhof aussteige merke ich dann auch direkt, dass in KL alles etwas anders laeuft. Ich habe noch nie so viele disziplinierte wartende Menschen, brav aufgestellt in Reihen, gesehen. Und nirgends ist auch nur ein Stueckchen Dreck. Das traut sich hier auch keiner, bei den Strafen.

Steffi und Hanno hatten mir ein nettes Hostel empfohlen, wohin ich dann auch mit meinem ganzen Kram laufe. Leider verlaufe ich mich nur etwas. Entweder bin ich zu bloed oder muede den Stadtplan zu lesen, oder der Plan ist falsch. Wahrscheinlich eine Mixtur aus allem! Da ich noch etwas frueh dran bin kann ich mein Zimmer dann auch noch nicht beziehen, aber ich vertreibe mir die Zeit mit einem leckeren Fruehstueck auf der Dachterrasse des Hostels mit Blick ueber die Stadt. Auch nicht schlecht. Gegen 11Uhr bin ich dann aber doch froh endlich einzuchecken, aus meinen Klamotten rauszukommen und mich mal ein halbes Stuendchen hinzulegen.

Lange ist meine Pause allerdings nicht, da ich noch einiges vor habe, bevor Melanie, die Oesterreichern, die mich tatsaechlich in Indonesien begleiten moechte, heute Nachmittag eingeflogen kommt. Ich habe mich dann doch dazu entschieden, die bereits in Penang recherchierten Kameras mir nochmal anzuschauen und mir dann auch eine zu kaufen. Es schwebt allerdings immer noch ein grosses Fragezeichen in meinem Kopf rum: Canon oder Nikon??? Ich hoffe das ich bis heute Abend einen Geistesblitz habe und weiss was ich will. Hat ja schon mal geholfen

Jedenfalls ziehe ich frisch geduscht und ein wenig munterer los um mich von einem Kameraladen zum naechsten zu schlagen. Allerdings verwirrt mich das irgendwie mehr als das es Klarheit bringt. Schlisslich muss ich nach etlichen Stunden dann zum Hostel zurueck, weil Melanie mittlerweile auf mich wartet. Als ich ins Zimmer komme trifft mich jedoch der Schock. Melanie ist zwar da, aber ihr geht es ziemlich schlecht. Sie hatte die letzten Tage in Thailand hohes Fieber und der Arzt hat gesagt, dass sie einen Bluttest machen muss, wenn das nach ein paar Tagen nicht runter geht. Die Deadline laeuft sozusagen morgen ab. Nachdem sie mir alles erzaehlt hat und es ihr ein wenig besser geht, wollen wir was essen gehen. Chris, ein Chilene, den Melanie im Flugzeug kennengelernt hat, gesellt sich zu uns und wir verstehen uns auf Anhieb super gut. Nach dem Essenfahre ich mit Melanie im Taxi zum Einkaufscentrum um dann doch noch heute meine Kamera zu kaufen, weil ich endlich diese Entscheidung hinter mich bringen moechte. Ich bin total aufgeregt. Das ist besser als Weihnachten und Geburtstag zusammen. Quasi mein Geburtstagsgeschenk an mich Und selbstverstaendlich habe ich mich dann auch entschieden: Eine Nikon soll es sein. Die D80. Ein Monsterteil, aber wahnsinnig schoen. Nachdem ich mich dann auch endlich fuer das Geschaeft entscheide habe, dem ich mein Vertrauen schenke dauert es auch fast nur noch 2 Stunden bis ich dann endlich mit einer vollbepackten Tuete zuruck zum Hostel gehe. Anfangs klappt es irgendwie nicht mit meiner Kreditkarte, so dass ich erst bezahle, als das Einkaufscentrum schon geschlossen wird. Ich bin soooooooooo happy. Danach gehen wir noch eine Kleinigkeit essen und dann packe ich im Hostel mein Schaetzchen aus. Yuhu!!!!!!!!!!!!!

Ich bin sooooooooo aufgeregt...

Ich bin sooooooooo aufgeregt...

Smile

Smile

Steht uns doch gut, oder?

Steht uns doch gut, oder?

Meine ersten Gehversuche mit meiner Kamera

Meine ersten Gehversuche mit meiner Kamera

Am naechsten morgen haben wir uns mit Chris an der Rezeption verabredet, da wir gemeinsam zu den Twin Towern moechten. Allerdings verschlafen wir total, so dass wir keinen Chris sehen und alleine losfahren. Ein wenig entmutigt kommen wir schliesslich bei den Twin Towern an, da uns jeder gesagt hat, man muesse frueh da sein, wenn man Karten moechte. Aber wir haben Glueck. Die Schlange ist zwar lang, aber es sieht so aus als wenn wir noch dran kommen. Und wie es der Zufall will steht auf einmal Chris neben uns. Endlich sind wir dann an der Reihe und bekommen ein Ticket fuer 14:30. Das ist super, da wir dann vorher noch was Zeit haben die Stadt zu erkunden. Gemeinsam fahren wir mit der Bahn ans andere Ende der Stadt, aber schnell stellt sich raus, dass es Melanie doch noch nicht so gut geht. Sie beschlisst schliesslich sich im Hostel nochmal hinzulegen und sich dann spaeter mit uns bei den Towern zu treffen. Alleine geht es also mit Chris weiter und wir haben einen wahnsinnigen Spass. Wir schaffen es sogar in die groesste Moschee von KL zu kommen, wo normalerweise nie ein Tourist oder Nicht-Muslime Zutritt bekommen wuerde. Und die sind dermassen nett zu uns und erklaeren alles. Es ist nicht zu fassen. Danach gehen wir noch in einige Parks und fahren dann zu den Towern zurueck. Gemeinsam mit Melanie fahren wir schliesslichhoch auf den Tower, wo man von der Verbindungsbruecke eine super schoene Sicht auf die Stadt hat.

Chris und ich gaaaanz weit oben.

Chris und ich gaaaanz weit oben.

Hoehenangst kann man hier nicht gebrauchen.

Hoehenangst kann man hier nicht gebrauchen.

Nachdem es ihr immer noch nicht besser geht machen wir uns auf die Suche nach einem Krankenhaus, das wir zum Glueck dann auch direkt im Tower finden. Wir muessen nicht lange warten bis sie eine Blutprobe entnommen bekommt und wir eine Stunde auf die Ergebnisse warten muessen. Die Pause nutzen wir unseren Lunch nachzuholen und Chris und ich glauben uns im Paradies. Anfangs waren wir nicht so begeistert in einem Einkaufscentrum zu essen. Aber dieses hier ist genial. Man kann sich jedes Gericht anschauen und hat nicht immer mehrere Fragezeichen vor Augen wenn man hier die Karte list. Stattdessen schauen, haben wollen, essen. Ein Traum. Nach einer Stunde ist uns dermassen schlecht (nicht nur wegen zuviel essen, sondern auch wegen zuviel lachen machen wir uns auf um die Ergebnisse abzuholen. Und die sind ein richtiger Schock. Melanie hat Dengue Fieber und keine normale Erkaeltung, wie wir vermutet oder gehofft hatten. Uebertragen wir Denguefieber von Tagaktiven Muecken hauptsaechlich in Staedten und man kann sich nicht wie bei Malaria dagegen schuetzen. Ausser nicht gestochen zu werden.

Melanie moechte sich schliesslich nochmal was ausruhen und wir verabreden uns fuer spaeter. Chris und ich bleiben bei den Towern um uns diese mal etwas laenger anzuschauen und den Sonnenuntergang zu geniessen. Abends gehen wir dann noch gemeinsam essen und treffen uns mit ein paar Freunden von Chris. Die Nacht wird dann doch laenger als geplant.

Schoen, oder?

Schoen, oder?

Am naechsten morgen bin ich Hundemuede. Kaum geschlafen. Und ich muss frueh raus, da ich noch meine Sachen zur Post bringen muss, bevor ich heute meinen Flieger nach Indonesien nehmen. Melanie hat heuete Nacht mit ihren Eltern telefoniert und das Tropeninstitut in Österreich empfiehlt ihr nach Hause zu kommen. Entsprechend geht es fuer mich alleine weiter. Ein kurzes Treffen. Nachdem der ganze Morgen sehr hektisch war und ich endlich mein erstes 7,5 Kilo Paket nach Hause geschickt habe (ohne Lampion, da die Pakete zu klein waren!!!) verabscheide ich mich von melanie und Chris und mache mich auf zum Flughafen.

Unsere Vorspeise.

Unsere Vorspeise.

© Sabine Salcher, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wieviele Chancen braucht der Mensch um sich seinen Traum zu erfüllen? Bei mir sind aller guten Dinge drei. Ende April geht es los. In 9 Monaten allein um die Welt. Im Gepäck die eigene Courage und die ungestillte Lust mittendrin statt nur dabei zu sein
Details:
Aufbruch: 28.04.2008
Dauer: 17 Monate
Heimkehr: 18.09.2009
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Laos
Kambodscha
Malaysia
Indonesien
Australien
Der Autor
 
Sabine Salcher berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.