Wenn nicht jetzt wann dann

Reisezeit: April 2008 - September 2009  |  von Sabine Salcher

Australien: 28. Living in Ballarat

28.11 - 22.12 Ballarat (Tag 215 / 122) - (Tag 239 / 146)

Gegen Mittag verabschieden wir uns also von Burnie und laufen zu unserem Greyhoundbus Pick up (der gar nicht so einfach zu finden ist, so dass wir fast den Bus verpassen). Wir verbringen den kompletten Tag im Bus und erreichen Perth erst gegen Abend. Da wir noch einige Stunden bis zu unserem Mitternachtsflug haben gehen wir in Perth City Asiatisch essen. Backpack in einem Hostel abgeben und entspannt essen gehen. Mit meinem Didge ohne Auto oder Boot unterwegs zu sein, sondern alles zu schleppen ist gar nicht so einfach. Unser Flug hat dann nicht nur Verspaetung, sondern Andre ist nicht auf diesem Flug gebucht. Als ich meinen Flug Nachts um 3Uhr in Geraldton gebucht hat, hat er seinen auf den spaeteren umgebucht. Was der PC aber anscheinend nicht angenommen hat. Nach langem hin und her muss er zwar einen Aufpreis bezahlen, kann aber wenigstens fliegen. Das waer es noch gewesen. Er muss in Perth bleiben und ich geh seine Family besuchen.

Irgendwann nachts gegen 2Uhr koennen wir dann endlich in unser Flugzeug. Eine weitere schlaflose Nacht wartet also auf mich. Wir zwei sind dermassen uebermuedet, welche Nacht in der letzten Woche habe ich eigentlich geschlafen???

Naja auf jeden Fall landen wir gegen Morgen in Melbourne, bei bewoelktem Himmel und kuehlen Temperaturen. Sieht aus wie Deutschland. Nachdem wir unsere Backpacks eingesammelt haben und noch ein wenig auf der Bank geschlafen haben sind dann auch endlich seine Eltern da. Und begruessen mich als wenn ich schon seit Jahren ein Teil der Familie waer. Ich bin total verwirrt.

Die naechste Stunde fahren wir dann nach Ballarat, packen aus, Duschen und packen wieder fuer die naechsten Tage. Und dann geht es auch schon Richtung 30. Geburtstag. Was fuer ein Tempo und was bin ich froh wenn das Weekend vorbei ist und ich drei Tage schlafen kann. Ja und dann lern ich sie alle kennen, die komplette Familie, alle drei Geschwister mit Partner und Kindern. Bis auf Ginnies Sippe sind alle da. Ich bekomm den Tag ganz gut hin, alle sind super lieb zu mir und auch mit dem Englisch klappt es eigentlich ganz gut. Das war meine groesste Sorge.

Die geb ich nicht mehr. Der juengste Sproessling der Thompson Sippe, klein Clara.

Die geb ich nicht mehr. Der juengste Sproessling der Thompson Sippe, klein Clara.

Andre's Schwester Heidi mit ihrem Mann Matt.

Andre's Schwester Heidi mit ihrem Mann Matt.

Die Nacht verbringen wir mit Andre's Eltern und Ginny in einer Cabin auf dem Campingplatz und am naechsten Morgen geht es ab in die Sonntagsmesse. Ja ihr lest richtig: Kirche. Andre's Familie ist ziemlich glaeubig, was auch noch sehr ungewohnt fuer mich ist. Ich gehoer als Koelnerin ja eher zu der Gruppe, die anfangen zu beten, wenn der karren schon im Dreck ist. So nach dem Motto "ich mach auch alles, wenn Du..." Aber wie alles in OZ etwas anders ist, so ist es auch der Gottesdienst. Keine wirklichen Regeln, zu spaet kommen kein problem, alle sehr relaxt, Musik die man versteht und die eher wie Brings klingt und FlipFlops sind normal.

Nach dem Mittagessen geht es dann endlich zurueck nach Ballarat, mein neues zu Hause fuer die naechsten Wochen, keine Ahnung wielange. Unser Plan ist es seine Wohnung hier aufzuloesen, alles zu seinen Eltern zu bringen, dann irgendwo geld zu verdienen und gemeinsam Travelln zu gehen.

Mein Blog und ich

Mein Blog und ich

Die naechsten Tage verbringen wir erstmal mit ausruhen und viel schlafen. Danach werde ich leider krank, bekomme eine Blasenentzuendung, die dann irgendwann in Richtung meiner Kidneys wandert (Deutscher Name, hae???) Auf jeden Fall geht es nach ein paar tagen nicht mehr anders und ich sitze Nachts mit Andre im Krankenhaus um Antibiotika verschrieben zu bekommen. Eigentlich wollte ich das vermeiden, da ich einfach zu haeufig in den letzten Wochen Antibiotika genommen hab und das Gefuehl hab mein magen ist durch und mein Immunsystem laeuft auf Sparflamme. Aber die Schmerzen sind einfach zu stark und es geht nicht weg. Wieder zu hause gibt mir Andre noch ein paar Schmerztabletten und endlich kann nich schlafen. Gegen 2Uhr nachts wache ich mit starken Magenkraempfen und Uebelkeit auf. Was ist das denn jetzt? Mir geht es schon schlecht genug ich brauch nicht noch mehr. Die naechsten zwei Stunden wechsel ich zwischen Toilette mit Uebergeben und Bett mit Kraempfen hin und her. Sobald das meiste aus dem Magen raus ist, geht es mir besser, aber 20Minuten spaeter kommen die Kraempfe immer wieder. Irgendwann schaut Andre auf die Verpackung und sieht das die Schmerzmittel seit einem Jahr abgelaufen sind. Ich koennte ihn! Nach ein paar Tagen geht es mir endlich besser, so dass ich wieder etwas aktiver werden kann.

Mein erstes Mal Sushi machen.

Mein erstes Mal Sushi machen.

Na laeuft Euch schon das Wasser im Mund zusammen? Bin ich mittlerweile Profi drin.

Na laeuft Euch schon das Wasser im Mund zusammen? Bin ich mittlerweile Profi drin.

Hinterm Haus...

Hinterm Haus...

Ich drufte helfen. mein erstes mal Schaafe scheren.

Ich drufte helfen. mein erstes mal Schaafe scheren.

Ja die sind wirklich so grob.

Ja die sind wirklich so grob.

Andre verbringt die Tage bei einem Freund um ein Buffet aus Holz von seinem Grossvater zu bauen und ich verbringe die meiste Zeit in Ballarat vor dem Computer um endlich meinen Blog zu schreiben. Ja ich weiss wie sehr ich hinterher hinke! Viel passiert also nicht in diesen Wochen. Wir besuchen Freunde von Andre, zwischendurch lieg ich ein weiteres mal krank im Bett, diesmal mit einer Erkaeltung und Fieber und Sonntag morgens gehen wir meistens in die Kirche. Ich hab eine Million Fragen und bin ziemlich kritisch was die Glaebigkeit betrifft, aber Andre hat eine Gedult mit mir: unglaublich. Auch mein Englisch verbessert sich in dieser Zeit ungemein. Sobald ich irgendwas nicht verstehe frag ich sofort nach, er erklaert alles, (so dass ich es auch verstehen kan) und irgendwann sind wir Englischmaessig so auf einander eingestimmt, das er ganz genau bei einer Konversation zwischen mir und jemand anders sagen kann ob ich denjenigen verstanden hab und wenn nicht welche Wort.

Die haette ich fast eingepackt.

Die haette ich fast eingepackt.

Skipper

Skipper

Kleine Jam Session bei Kay and Dwayne

Kleine Jam Session bei Kay and Dwayne

Kay and Dwayne

Kay and Dwayne

Ballarat im Christmasrausch

Ballarat im Christmasrausch

Mehr gibts nicht.

Mehr gibts nicht.

Am Ende unserer drei Wochen in Ballarat fangen wir dann mit dem Umzug an: alles in Kisten, aussortieren, auf Trailor laden. Ich kenn diesen Mann seit einem Monat und hab vom ersten Tag an mit ihm zusammen gewohnt und helfe ihm jetzt beim Umzug. Wie krass ist das

Abschiedsessen mit Lyn and David (Andre's Vermietern)

Abschiedsessen mit Lyn and David (Andre's Vermietern)

Zwei Tage bevor Weihnachten ist dann endlich alles gepackt, die Abschiedsparty war ein voller Erfolg und auf uns warten nun ein paar Tage bei Andre's Family. Weihnachten ganz anders als ich es mir je ertraeumt haette.

© Sabine Salcher, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wieviele Chancen braucht der Mensch um sich seinen Traum zu erfüllen? Bei mir sind aller guten Dinge drei. Ende April geht es los. In 9 Monaten allein um die Welt. Im Gepäck die eigene Courage und die ungestillte Lust mittendrin statt nur dabei zu sein
Details:
Aufbruch: 28.04.2008
Dauer: 17 Monate
Heimkehr: 18.09.2009
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Laos
Kambodscha
Malaysia
Indonesien
Australien
Der Autor
 
Sabine Salcher berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.