Wenn nicht jetzt wann dann

Reisezeit: April 2008 - September 2009  |  von Sabine Salcher

Australien: 42. Besuch in Kerang

02.02 - 04.02 Kerang (Tag 283 / 189 ) - (Tag 285 / 191 )

02.02 Hobart nach Kerang

Meine Ma ist beim Fruehstueck total geschockt. Das Hostel ist zwar sehr lieb, aber nicht das sauberste, vorallem nicht in der Kueche. "Wie kannst Du nur so lange travelln und unter solchen Bedingungen leben, nach der Wohnung die du hattest?" heisst es. Aber ich leb ja zum Glueck gar nicht mehr in Hostels und wenn dann in besseren. Und den Perfektionismus, den ich in meinem "alten" Leben hatte, stelle ich mittlerweile eh manchmal in Frage.

Dafuer klappt aber diesmal alles wunderbar mit dem Shuttlebus zum Airport, so dass wir puenktlich einchecken koennen und auch puenktlich starten. Zwei Stunden spaeter landen wir nach einem unspektakulaeren Flug in Melbourne, wo wir von Heidi, Andre's Schwester, abgeholt werden. Nachdem wir eigentlich vor hatten mit dem Zug nach Kerang zu fahren, bekommen wir stattdessen das 4WD Car von Andre's Eltern. Am Anfang war ich etwas geschockt, da ich den Wagen nicht kenne und mir die Verantwortung den Wagen der Eltern meines Freundes 4Stunden durch Australien zu fahren etwas zu gross war. Die haben ein Vertrauen in mich! Da ich mich aber ,glaub ich, eine gute Autofahrerin nennen kann fahren wir gegen 10Uhr zu Heidi's und Matt's neuem zu Hause, um Heidi dort abzusetzen, noch einen kleinen Schwatz zu halten und uns dann kurz vor Mittag auf den Weg nach Kerang machen.

Am Anfang ist es etwas schwierig, wir wissen nicht so richtig wo wir hin muessen und verfahren uns entsprechend ein paar mal. Trotz hervorragend praeparierten Karten. Die beiden sind so suess: der komplette Weg ist in den Detaillkarten eingezeichnet, mit Post it's zu welcher Seite ich als naechstes muss. Quasi Idiotensicher. Als wir einmal aus dem Gewusel um Melbourne rum raus sind und wissen auf welcher Strasse wir uns ueberhaupt befinden, in welche Richtung wir fahren und wo das alles in der Karte ist, klappt alles wunderbar. Wir sind ganz begeistert von diesem schicken Wagen. Den moechte ich eigentlich gar nicht mehr her geben.

In Bendigo machen wir einen kurzen Lunchbreak und suendigen bei Subway. Ich bin ja schon ganz gespannt, wieviel ich abgenommen hab. Ma hatte mir am Anfang in Hobart 2 Kilo versprochen, und da meine Hosen bereits lockerer sitzen weiss ich, dass etwas von dem zuviel weg ist, aber noch nicht wieviel.

Am fruehen Nachmittag erreichen wir dann Kerang, was allerdings noch nicht heisst, dass wir auch bei Anne und David sind. Ich weiss zwar wo ich mich in Kerang befinde und bin mir auch am Anfang sehr sicher wo wir als naechstes hinmuessen. Als wir dort allerdings langfahren kommt mir nichts bekannt vor. Wir fahren also von einer Strasse zur naechsten und ich habe immer mehr keine Ahnung wo wir hinmuessen. Das kann doch nicht sein? Ich hab normalerweise eine super Orientierung. Kann mich zwar nie an Strassennamen oder Autobahnrichtungen erinnern, aber wenn ich einmal was markantes gesehen habe, das vergesse ich nicht. Meine Fahrtbeschreibungen sind immer eher "an der schoenen roten Kirche links und dann an dem Huas mit den Buchsbaeumen rechts" Aber es klappt. Diesmal klappt aber gar nichts. Es dauert und dauert und dauert. Ich kann doch schlecht anrufen und sagen "ja wir haben die 400km von Melbourne super geschafft, aber jetzt weiss ich nicht wie ich die letzten 5km fahren soll"???

Irgendwann finden wir dann aber die Rennbahn und von dort an ist alles ganz easy, so dass wir zu guter letzt doch noch heil bei den Thompson's ankommen.

Den Vormittag verbringen wir dann alleine mit David und Anne, da Andre heute Abend erst von Condo angefahren kommt. 600km (one way) und das alles nur fuer uns. Der arme Kerl. Ich zaehle die Minuten. Es ist sehr schleppend und nicht einfach mit seinen Eltern. Ma's English ist zwar fuer small talk super und wahrscheinlich ist auch mehr drin, aber sie traut sich nicht so richtig, wenn ich dabei bin und ueberlaesst mir lieber das sprechen. Wir sind also froh als wir erstmal unsere Sachen auspacken koennen und uns ein wenig ausruhen.

Nach dem Abendessen machen wir einen kleinen Abendspaziergang mit Bessi (die danach vom schwimmen so stinkt, dass sie gebadet werden muss) und dann geht doch alles viel schneller als geplant. Andre hat das Gaspedal anscheinend ein wenig mehr durchgedrueckt und kommt viel frueher als geplant. Ich bekomme am Anfang gar nicht mit das er da ist, da ich mit Ma in unserem Zimmer bin und bin total ueberrascht als ich auf einmal ein "hello" hinter mir hoere Juhu, endlich. Den restlichen Abend verbringen wir zunaechst alle zusamenn bis die "Erwachsenen" dann ins Bett geht und ich noch ein paar Stunden mit Andre allein verbringe.

So dreckig war ich nun auch wieder nicht...

So dreckig war ich nun auch wieder nicht...

03.02 Kerang

Der naechste Tage ist dann sehr relaxt. Andre's Eltern sind heute morgen arbeiten, so dass wir was laenger schlafen und dann entspannt fruehstuecken. Sozusagen beschnuppern fuer Ma und Andre. Und jaaaaaaaaaaaaaa ich hab zwei Kilo abgenommen. Juhu!!! Ich hoffe nur, dass ich die dann auch alleine halten kann, bzw. noch ein wenig weiter abnehme. Auf jeden Fall macht atmen jetzt wieder Spass...

Zum Lunch sind Anne und David dann wieder da und den restlichen Nachmittag verbringen wir etwas mehr aufgesplittert. Das scheint besser zu klappen. Ma kann sich wunderbar mit Anne unterhalten und auch wenn Sprachbarrieren da sind, so versteht man am Ende doch was der andere meint. Am Nachmittag gehen wir dann einkaufen und starten danach mit dem Sushi machen. Da ich Ma total begeistert davon erzaehlt hab und sie es noch nie gamacht hat heute also Lesson 1 im Sushi rollen.

Eine unsere Lieblingsbeschaeftigungen: Sushi machen

Eine unsere Lieblingsbeschaeftigungen: Sushi machen

Ist das wirklich richtig so?

Ist das wirklich richtig so?

Nachdem sich die Aussentemperaturen dann endlich etwas abgekuehlt haben machen wir uns auf zum See, um dort schwimmen zu gehen und unser Dinner zu geniessen.

Das Wasser ist traumhaft, endlich eine Abkuehlung nach dem heutigen Tag, es ist nach wie vor unsagbar heiss. Danach gibt es Dinner am See, mit allem was das Herz begehrt. Ein wunderschoener Ausklang bei den Thompson's...

Schwimm-Dinner-Sushi-Party

Schwimm-Dinner-Sushi-Party

Mmmhhhhhhhh

Mmmhhhhhhhh

04.02 Kerang nach Melbourne

Heute geht es nach Melbourne. Die Zeit rast, nur noch 1,5 Tage und dann ist diese wunderschoene Zeit wieder vorbei. Ich wuenschte ich koennte die Zeit anhalten. Aber bevor unser Abschied vor der Tuer steht muessen wir uns zunaechst von Kerang verabschieden. Wir packen also ein weiteres mal unsere Backpacks und verabschieden uns von Anne und David.

Auf dem Weg halten wir etwas laenger in Bendigo und versuchen nochmal auf Schuhsuche fuer mich zu gehen. Immer diese bloeden Schuhe. Aber wir finden nichts und ich will auch irgendwann gar nicht mehr schauen. Statt hier unsere Zeit zu vertroedeln moechte ich Ma lieber noch Melbourne zeigen. Also weiter und voran...

Das Visitorcenter von Bendigo

Das Visitorcenter von Bendigo

© Sabine Salcher, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wieviele Chancen braucht der Mensch um sich seinen Traum zu erfüllen? Bei mir sind aller guten Dinge drei. Ende April geht es los. In 9 Monaten allein um die Welt. Im Gepäck die eigene Courage und die ungestillte Lust mittendrin statt nur dabei zu sein
Details:
Aufbruch: 28.04.2008
Dauer: 17 Monate
Heimkehr: 18.09.2009
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Laos
Kambodscha
Malaysia
Indonesien
Australien
Der Autor
 
Sabine Salcher berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.