Wenn nicht jetzt wann dann

Reisezeit: April 2008 - September 2009  |  von Sabine Salcher

Australien: 5. Airlie Beach - Whitsunday Islands

Tag 115 bis 120 Mittwoch bis Montag 20. August bis 25. August 2008
Tag 21 bis 26 Australien

Nachdem ich die zwei Stunden eher gedoest als geschlafen habe, fruehstuecke ich ein letztes mal im Tropic Days und lass mich dann mit dem Taxi zum Greyhound Bus fahren. Dort verbringe ich dann meinen kompletten Tag. Nach dem gestrigen Orgatag ist heute einer dieser klassischen Travellertage. Den ganzen Tag im Bus sitzen, schlafen, doesen, lesen, Musik hoeren, essen und zwischendurch aussteigen.

Bei Sonnenuntergang komme ich dann in Airlee Beach an. Hier habe ich wieder den Luxus eines vorgebuchten Zimmers und ausserdem ist mein Hostel nur 3 Minuten vom Greyhound Stop entfernt. Nachdem ich eingecheckt habe gehe ich sofort zu OZ Adventure Sailing um alles fuer den morgen startenden Sailingtrip zu besprechen. Um 9:30 geht es los. Ich kann es schon gar nicht abwarten. Obwohl ich den ganzen Tag nichts gemacht habe bin ich trotzdem muede, so dass ich nach einem kurzen Airlee Beach Bummel ins Bett gehe.

Nach einer ausgiebigen Dusche packe ich meine Sachen, die ich die naechsten Tage benoetige und bringe mein grosses Backpack zu OZ Adventure Sailin. Danch fruehstuecke ich am Strand bevor ich mich auf zum Yachthafen mache. Ich bin so gespannt. Hoffentlich sind die Leute und die Crew nett und hoffentlich ist das Boot so schoen wie auf den Fotos. Mal wieder viel zu frueh komme ich im Hafen an und halt schonmal Auuschau nach den anderen. Nach kurzer Zeit komme ich mit Ron aus Melbourne ins Gespraech und es stellt sich raus, dass wir auf dem gleichen Boot sind. Danach finden sich auch die anderen recht schnell, wobei es soviele andere gar nicht sind. Ein deutsches junges Paar, wobei sie fast gar kein Englisch spricht. Zwei Guys aus den UK und ein Maedel aus Afrika, die aber seit laengerem in London wohnt. Und das war's auch schon. Kleine Besetzung. Von einem Maedel koennen wir dann unsere Wetsuits ausleihen, wobei sich rausstellt, dass wir sie fuer den gleichen Betrag behalten koennen, da sie die alten Wetsuits ausrangieren. So kommt man dann zu immer mehr Gepaeck Danach werden wir auch schon von einem Crewmitglied abgeholt und zum Boot gebracht Eine junge WA, die Deckhand auf der Enid ist. Dort lernen wir dann den Skipper und ein weiteres Crewmitglied kennen, wo sich rausstellt, dass sie heute ihren ersten Tag hat und uns sozusagen verkoestigt. Und schon geht es los. Bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein verlassen wir den Hafen und motoren erstmal. Nachdem uns der Skipper alles wichtige erklaert hat werden die Segel gesetzt und endlich nach 4,5 Monaten segel ich wieder. Man was hab ich das vermisst.

Leider ist es kurz darauf bewoelkt, aber das aendert nichts an dem schoenen Segelwind. Nur etwas waermer koennte es sein. Nach einem leckeren Lunch motoren wir zu Whithaven Beach, angeblich einer der schoensten Straende der Welt und da sieht man mal wieder wie unterschiedlich geschmaeker sein koennen. Klar ist der Sand aussergewoenlich fein, aber ich hab schon weit schoenere Straende gesehen. Wir haben Glueck dass die anderen Touris sich alle auf den Heimweg machen und die Sonnen sogar noch rauskommt, als wir den Strand entlang spazieren.

Whitehaven Beach.

Whitehaven Beach.

Fuer mich das klassiche Beispiel von "Der Weg ist das Ziel" Mein Favorit ist es jedenfalls nicht.

Fuer mich das klassiche Beispiel von "Der Weg ist das Ziel" Mein Favorit ist es jedenfalls nicht.

Dafuer hat mir unsere Enid schon besser gefallen.

Dafuer hat mir unsere Enid schon besser gefallen.

Hat sie nicht einen schoenen Arsch?

Hat sie nicht einen schoenen Arsch?

Da kommt ja doch noch die Sonne raus!

Da kommt ja doch noch die Sonne raus!

Im Anschluss motoren wir zu unserer Uebernachtungsinsel. Als ich mich mit der Afrikanerin unterhalte sehe ich ploetzlich am Horizont einen grossen Wasserplatscher. Mein Gehirn reagiert aber irgendwie ueberhaupt nicht bzw. sehr verzoegert. Es dauert eine Weile bis ich realisiere, dass ich gerade Wale sehe. Wir freuen uns wie die Schneekoenige. Wale, ist das schoen. Bei der Insel angekommen geht auch schon langsam die Sonne unter und wir geniessen ein wunderbares Dinner. Danach quatschen wir noch und dann freue ich mich auf meine erste Nacht in der Koje.

So gut wie diese Nacht hab ich seit Monaten nicht mehr geschlafen. Hingelegt, sofort eingeschlafen und am naechsten morgen erst wach geworden. Normalerweise werde ich andauernd wach und kann dann nicht mehr einschlafen, aber hier. Wie in Abrahams Schoss Als ich die Augen oeffne sind alle um mich rum schon am Fruehstueck. Vorallem ist das nett, da mein Bett im Salon ist und der Tisch mit allen Sachen parrallel zu meinem Bett ist. Bin also mitten im Geschehen. Mehr mittendrin geht nicht! Nach einem leckeren Fruehstueck machen wir uns fuer den ersten Schnorchelgang fertig. Rein in unsere Wetsuits und dann ab in den Tender. Wir fahren genau uebers Reef und gehen dann erst ins Wasser. Energie sparen. Als ich mich ins Wasser gleiten lasse kann ich die ersten Sekunden vor Kaelteschock nicht atmen. Man das ist ja noch viel kaelter als am Great Barrier Reef bei Cairns. Eistauchen waer jedenfalls nichts fuer mich Wir schnorcheln ca. 30 Minuten und ich bin mal wieder ueberrascht wie stur manche Leute zein koennen. Die ganze Zeit versuch ich dem deutschen Paar zu erklaeren, dass sie naeher zum Reef kommen muessen und nicht die ganze Zeit im tiefen Wasser strampeln als wuerden sie ertrinken. So hab ich dann die schoensten Stellen mal wieder fuer mich allein. Wieder auf der Enid versuch ich mich mit Unmengen an Tee weider aufzuwaermen und dann motoren wir schon los.

Nach unserem ersten schnorchelgang. Ich sag nur:"Saukalt", aber schoen.

Nach unserem ersten schnorchelgang. Ich sag nur:"Saukalt", aber schoen.

Unsere tapfere Koechin an ihrem zweiten Tag. Der Job waer jedenfalls nichts fuer mich.

Unsere tapfere Koechin an ihrem zweiten Tag. Der Job waer jedenfalls nichts fuer mich.

Leider ist heute zu wenig Wind zum segeln, aber trotzdem ist es schoen auf einem Boot zu sein. So geniesse ich dann also die frische Seeluft und lausche meinem iPod. Gegen Mittag kommen wir im Lara Inlet, einem Art Fjord an und gehen vor Anker. Mit unserem Deckhand Maedel machen wir uns auf Erkundungsgang an Land und besichtigen eine Hoehle, wo verschiedene Aborigines Malereien sind.

Dafuer dieser schon eher.

Dafuer dieser schon eher.

Die Aussicht auf den Fjord und das tuerkise Wasser ist traumhaft. Wie tuerkis das Wasser ist realisiert man erst hier oben. Puenktlich zum Lunch sind wir wieder zurueck und fahren danach weiter zu unserem Nachtankerplatz.

Unser Taxi - immer  zur Stelle.

Unser Taxi - immer zur Stelle.

Auf dem Weg sehen wir wieder Wale und diesmal auch eine Schildgroete

Mein erster Wal -  mein quietschen war mit dem bei den Delphinen vergleichbar

Mein erster Wal - mein quietschen war mit dem bei den Delphinen vergleichbar

In der Bucht angekommen koennen wir wieder in unsere Wetsuits springen und mit den Kajak's die Kueste und das Reef erkunden. Zuerst ziehen die beiden Uk'ler los und dann folgen Ron und ich. Es ist genial. Das Wasser ist so klar, ruhig und flach, dass man das Reef vom Boot aus wunderbar sehen kann. Ohne nass zu werden und zu frieren koennen wir so alles in Ruhe entdecken. Und das Beste ist, dass die anderen keine Lust haben, so dass Ron und ich open end haben. Nach 2 Stunden machen wir uns dann doch irgendwann wieder auf den Rueckweg und kommen puenktlich zum Sonnenuntergang und zum Dinner bei der Enid an.

Als Abendbeschaeftigung wetten die beiden Jungs darum mit einem Kecher einen Fisch zu fangen. Bis Mitternacht. Und einer von den beiden startet tatsaechlich. Irgendwann gegen 23Uhr, nachdem ich ausgiebig den Sternenhimmel bewundert und genossen habe, gehts fuer mich dann aber ins Bett. Am naechsten Morgen ist ein ganz kleiner Fisch, ca. 2cm gross, im Eimer. Gefangen um 23:57Uhr!

Bienchen auf Fotosafari...

Bienchen auf Fotosafari...

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Diese Nacht war das genaue Gegenteil zur ersten. Irgendwann in der Nacht werde ich wach und versuche gegen die Schiffswand gepresst den Ausgang zu finden. Da dort aber kein Ausgang ist gerate ich langsam in Paneikmund rufe die ganze Zeit "Bitte lasst mich doch hier raus" Irgendwann, es fuehlt sich an wie Stunden, greife ich durch Zufall hinter mich und merke, dass es dort "raus" geht. Gleichzeitig realisiere ich wo ich eigentlich bin. In dem Moment kommt der Deutsche, der durch mein Rufen wachgeworden ist, und versucht mir zu helfen. Was fuer ein Albtraum. Sowas hatte ich noch nie. Vor allem frag ich mich wie ich sozusagen ans Fussende gekrabbelt bin und versucht habe dort rauszukommen. Der Rest der Nacht ist zum Glueck ohen Zwischenfaelle!

Am naechsten Morgen ist meine Aktion DAS Thema. Danke lieber Gott! Aber zum Glueck kann ich auch schon wieder drueber lachen. Frisch gestaerkt wollen wir zu einem weiteren Schnorchelplatz. Ich bin allerdings schon ziemlich skeptisch. Der Wind orgelt wie sonst was. Und der Wellengang ist auch nicht ohne, als wir aus der Landabdeckung kommen. An dem Schnorchelplatz angekommen merken wir, dass die Bucht zu ungeschuetzt ist und drehen wieder ab. Also auf zur Langford Island wo man bei Ebbe einen Inselspaziergang machen kann. Ansonsten ist das meiste ueberflutet.

Mit meinem iPod ausgeruestet ziehe ich also los und geniesse alles. Bevor wir uns auf den Rueckweg zu Airlee Beach machen ueberreden wir unseren Skipper aber noch dazu nochmal schnell schnorcheln zu gehen. Also schnell rein und los gehts. Die Korallen sind wieder einzigartig schoen. Und in Kombination mit der knallenden Sonne sind die Farben auch noch viel schoener als gestern.

Danach waermen wir uns waehrend unserem Lunch in der Sonne auf, uebernehmen noch eine seekranke Mutter mit Tochter von einem anderen Boot und segeln dann zurueck nach Airlee Beach. So klingt ein traumhaft schoener Segeltrip langsam aus...

Und endlich wieder segeln...

Und endlich wieder segeln...

Aufgrund von Dummheit und zuviel Wind dann leider nur mit der Rollfock

Aufgrund von Dummheit und zuviel Wind dann leider nur mit der Rollfock

Da unten links hab ich Nachts den Ausgang gesucht

Da unten links hab ich Nachts den Ausgang gesucht

Abends treffen Ron und ich uns mit dem Skipper und dem deutschen Paar zu einem Abschiedsdrink. Allerdings bleiben die drei nicht so lange, was allerdings dem Abend keinen Abbruch tut. Zuerst machen wir in dem Pub wo wir bereits sind noch ein wenig Party und wechseln dann in einen Jazzclub. Irgendwann morgens geht es dann ab ins Bett.

Nach langem hin und her ueberlegen verlaenger ich dann doch um eine weitere Nacht. Zum einen haelt mich die Kaelte weiter suedlich davon ab aufzubrechen zum adneren hat mich Ron zum schnorcheln bei Dingo Beach eingeladen. Da sag ich doch nicht nein, wo wir jetzt beide Wetsuits haben. Zum Mittagessen treffen wir uns also und machen uns mit seinem Wagen auf die Suche. Fuer mich ist die Landschaft einsam, fuer ihn bereits crowded, wie sagt man doch in deutsch, sehr bewoelkert. Lustig wie unterscheidlich die Wahrnehmungen sind. Relativ schnell erreichen wir also unser Ziel und als ich meine Zehen ins kalte Wasser stecke, denke ich mir dass ein Tag im bett vielleicht doch besser gewesen waer. Aber Zaehne zusammen beisen und los. Leider ist die Sicht jedoch dermassen schlecht und meine Angst, dass jede Sekunde eine Seekuh vor meinem Augen auftauchen koennte (sehr viel weiter als einen Meter kann man leider nicht sehen) so gross, dass ich sehr schnell aufgebe. Es gibt aber auch einfach nichts zu schauen, ausser Sand und Sand!!!!

Stattdessen verbringen wir den Tag dann also chillend und schlafend am Strand. Und weil es so schoen ist die Nacht dann auch Hey meine erste Nacht am Strand, das werde ich so schnell nicht vergessen...

Am naechsten morgen machen wir uns bei Sonnenaufgang auf den Weg zurueck nach Airlee Beach, wo ich kurz vor Ortseingang mit der Striktheit des Australischen Verkehrssystems vertraut gemacht werde, Ron wird geblitzt und muss ziemlich Bluten. Fuer Nina und mich also eine kleine Vorwarnung...

Chillen am Dingo Beach

Chillen am Dingo Beach

Nachdem wir uns verabschiedet haben leg ich mich erstmal 10 Minuten ins Bett, damit sich mein Bezahlen fuer die Nacht im Dorm auch gelohnt hat. Das hol ich dann aber mit einer langen Dusche und ausgiebigem Fruehstueck wieder rein. Bloed ist nur, dass die Australier hier zum ersten mal nicht flexibel sind und es mir leider nicht erlaubt wird trotz regen meinen Tag im Gemeinschaftsraum des Hostels zu verbringen. Mein Backpack darf ich aber selbstverstaendlich gegen Gebuehr bei der Rezeption abgeben. DANKE auch... Zum Glueck hoert es dann aber doch noch auf und ich verbringe einen toten Tag auf der Wiese und am Strand. Das ich die ganze Nacht nicht geschlafen habe bekomme ich jetzt zu spueren. Kennt ihr diese Tag wo man einfach nur gammelt??? Ja so einen hab ich heute.

Knutsch

Knutsch

Bevor ich mich Abends auf zum Greyhoundbus mache, schreibe ich noch ein wenig in meinem Blog, kaufe was fuers Abendessen und gammel dann weiter im Bus vor mich hin.

Meine letzten warmen Stunden bei Airlie Beach

Meine letzten warmen Stunden bei Airlie Beach

© Sabine Salcher, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wieviele Chancen braucht der Mensch um sich seinen Traum zu erfüllen? Bei mir sind aller guten Dinge drei. Ende April geht es los. In 9 Monaten allein um die Welt. Im Gepäck die eigene Courage und die ungestillte Lust mittendrin statt nur dabei zu sein
Details:
Aufbruch: 28.04.2008
Dauer: 17 Monate
Heimkehr: 18.09.2009
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Laos
Kambodscha
Malaysia
Indonesien
Australien
Der Autor
 
Sabine Salcher berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.