Tabulavikata 2010 - 7000 km quer durch Südostasien

Reisezeit: Januar - März 2010  |  von Peter Niehage

Luang Prabang – Vang Vieng: Vang Vieng 2

28.01.
Sandra geht es wieder besser !!! Sie schlief, so gut, wie lange nicht, und das Frühstück schmeckte auch wieder. Also packten wir den wasserdichten Beutel, holten das Moped ab, das wir gestern noch bestellt hatten, und ab ging die Post, denn heute stand "Caving" (Höhlen gucken) auf dem Programm. Die ersten Kilometer fuhren wir locker flockig durch die herrliche Landschaft von Laos. Karstfelsen, Mekong und grüne bewaldete Berghänge bestimmten das Bild - ab und an aufgelockert durch Bambushütten und freilaufende Rinder...bis uns ein Auto überholte und abrupt bremste...! Unsere Hinterradbremse zog fast gar nicht, die Vorderradbremse dafür umso besser, und schon lagen wir auf der Seite...! Um es kurz zumachen - außer ein paar Schrammen, einem dicken Knöchel (Sandra), einem etwas angeschwollenen Knie (ich) und ein paar Schrammen mehr an der verbeulten Kiste ist nicht passiert. Die Blessuren sind in spätestens 1 Woche verheilt, und so stiegen wir relativ schmerzfrei wieder auf und setzten die Reise fort. Unser erstes Ziel war die Höhle Tham Hoi. Vor einem Fluss mussten wir das Moped abstellen und zu Fuß weiter. Der Mopedbewacher wollte Geld, die Brückentussi wollte Geld, und dann schlichen uns auch noch 2 Burschen hinterher, die sich vor dem Höhleneingang als Guides outeten, wovon der eine 14 und der andere vielleicht 9 Jahre alt war. Wir lehnten dankend ab und belächelten kurz seine Forderung von 2 x 1€ für seine "Führung" zur Höhle. Außerdem waren unsere Taschenlampen viel größer, als seine kleine Funzel. Die Höhle ging 2 km in den Berg rein, und diesmal mussten wir nicht irgendwo durchkriechen.

Allerdings war es sehr rutschig und auch wieder stockfinster - tja, wie es eben in einer Höhle so ist...! Wir sind dann auch bis fast zum Ende gegangen, machten dann aber kehrt, weil es nur noch über große Wackersteine gegangen wäre. Die 2. Höhle lag nicht weit entfernt und war zu Fuß erreichbar. Es war die sogenannte Wasserhöhle.

Hier setzte man sich in einen Trekkerreifen und zog sich an einem Seil, das an den Höhlenwänden gespannt war, auf einem Fluss, der durch die Höhle führte, durch die Dunkelheit - auf dunklem kalten Wasser...!

Also hieß es mal wieder Phobien bekämpfen - dunkle Höhle mit Wasser drin...! Es lief auch ganz gut, alles war total aufregend und abenteuerlich. Dann zweigten wir falsch ab...und waren allein...! Gut, das waren wir vorher auch, aber hier war das Seil zu Ende...! Dann hörten wir aber Stimmen und sahen später auch Lampen, die auf uns zukamen. Während dessen trieben wir immer noch auf einem Trekkerreifen auf einem Fluss in einer dunklen Höhle...! Die Leute kamen von der richtigen Route, in die wir nach kurzer Beratschlagung entgegengesetzt weiterpaddelten. Später mussten wir kurz aus dem zu seicht gewordenen Wasser raus, den Reifen tragend und uns tief duckend, denn die Höhlendecke hing nur noch ca. 1,20 m tief, einige Meter gehen, um dann wieder mit dem Reifen unter dem Arsch den Fluss entlang zu treiben. Allerdings war hier kein Seil mehr, so dass wir mit den Händen paddeln mussten - wie gesagt - in einer stockfinsteren Höhle voll Wasser (nur mal zur Veranschaulichung für alle Phobiker...).

Irgendwann war dann für Sandra die mentale Grenze erreicht und wir paddelten zurück...was für ein Trip...!

Danach fuhren wir ein Stück weiter und stärkten uns bei kalten Getränken und gebratenem Reis - die Füße im Fluss baumelnd. Ein tolles Panorama mit dem Fluss und den Bergen im Hintergrund...und den vorbei treibenden Trekkerreifen, der "Tubing - Peoples". Die 3. Höhle fanden wir irgendwie nicht, also besuchten wir noch den örtlichen Markt von Vang Vieng. Dort gab es alle Sorten von Obst und Gemüse - ganz frisch und wie im Bilderbuch.

Es gab aber auch Fleisch in allen erdenklichen Variationen...! Wirklich alles, was kreucht und fleucht, wurde angeboten. Frösche, Fische, Tauben, Raben, Fasane, Python in Scheiben, Eichhörnchen, Wiesel, Fledermaus, Ratten und so weiter.

...lecker Ratte gefällig ?

...lecker Ratte gefällig ?

An den Klauen habe ich sogar Hinterläufe von Katzen gesehen...der Tisch war also reich gedeckt...! Den Abend beschlossen wir in einem schönen Restaurant direkt am Fluss. Morgen machen wir eine Fahrradtour ins Umland - das wird bestimmt auch schön und interessant, wenn auch anstrengend.

© Peter Niehage, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
"Der kürzeste Weg zu Dir selbst führt einmal um die Welt." Richard Hoffmann
Details:
Aufbruch: 10.01.2010
Dauer: 10 Wochen
Heimkehr: 18.03.2010
Reiseziele: Thailand
Myanmar
Laos
Vietnam
Kambodscha
Der Autor
 
Peter Niehage berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.