Tabulavikata 2010 - 7000 km quer durch Südostasien

14.01.
Trotz nicht wirklich weicher Matratzen schlief ich diese Nacht paradoxerweise sehr gut und Sandra leider nicht so. Diesmal lag sie ab 04:00 Uhr wach und wälzte sich fortan bis 07:00 Uhr umher. Als ich wach wurde, blinzelten die ersten Sonnenstrahlen durch die Ritzen der Bambusdecke und ringsherum krähten Hähne, bellten Hunde, und irgendwo war ein Radio zu laut - was für ein Ambiente...! Nach einem guten Frühstück (1€) wurde um 08:30 Uhr das Schlauchboot auf den Pickup verladen - inkl. Essen, 2 Guides und uns. 5 Minuten später saßen wir schon im Boot auf dem Fluss Mae Kong, der uns in den tiefsten Dschungel führen sollte.

Das Schöne an der Sache war, dass wir beide mit den Guides alleine auf dem Boot waren, denn andere Boote waren mit 4 - 6 Touris bestückt. So waren wir wirklich individuell unterwegs und konnten in Ruhe und bequem sitzend die Natur genießen, die sich vor uns in voller Pracht entfaltete. An teilweise bis zu 100 Meter hohen und steil aufragenden Felswänden, die "regenwaldmäßig" bewachsen waren, trieb unser Schlauchboot vorbei - begleitet von Vogelgezwitscher und Urwaldgeräuschen. Traumhaft und bilderbuchreif war u.a. auch das von den moosbewachsenen Felswänden herabfallende Morgentauwasser, worin sich durch die Morgensonne vielfach Regenbögen bildeten - mehr geht nicht...!!!

Nach ca. 3 Stunden machten wir mitten im Dschungel Rast und aßen gebratenen Reis mit Chilischoten (milde) und Mandarinen - lecker...!

Auf den weiteren 4 Stunden Schlauchbootfahrt hielten die Guides ein paar mal an, damit der eine sein Netz auswerfen konnte, um ein paar kleine Fische fürs Abendmahl zu fangen, was ihm auch auf beeindruckende Weise gelang.

Außerdem pflückten beide am Ufer irgendwelche Blätter von Bäumen und Sträuchern - auch fürs Abendmahl...! Nach 7 Stunden landeten wir dann endlich wieder an und wurden mit dem Jeep ins mittlerweile 25 km entfernte Umphang zurückgefahren. In unserem Domizil eingetroffen wurden wir gefragt, ob wir hier zu Abend essen wollen - die Frau des Hauses würde für uns kochen. Wir sagten zu und sie tafelte uns ein Dinner auf, das wir so noch nicht zu essen bekamen...jeder eine Schale Reis und eine exzellente Suppe, dazu noch ein riesiges Omelett, herrlich schmackhaftes gedünstetes Gemüse, einen großen gebratenen Fisch und ein Teller voller Melonenstücke. Und alles für 2,50 € pro Person - der Oberhammer schlechthin und super lecker...!!!

Am Abend machten wir noch einen Verdauungsspaziergang durch den Ort, kauften ein paar Souvenirs, schickten ein Emailzwischenbericht in die Heimat und hauten uns dann aufs Ohr, denn am morgigen Tage werden wir wahrscheinlich den ganzen Tag im Auto sitzen, denn wir haben ca. 550 km vor der Brust - inkl. des Todeshighways, den wir wieder zurück müssen...!