Tabulavikata 2010 - 7000 km quer durch Südostasien

Reisezeit: Januar - März 2010  |  von Peter Niehage

Umphang

13.01.
Der heutige Tag begann sehr früh, da ich gegen 04:00 Uhr aufwachte und nicht mehr schlafen konnte. Sandra war alles andere als begeistert, dass ich sie um 04:30 Uhr fragte, ob wir schon aufstehen wollen. Also wälzte ich mich weiter bis 06:30 Uhr...! Dann hatte sie Erbarmen und erhob sich aus dem Bett, in dem sie sooooo schön geschlafen hatte...und noch wesentlich länger hätte schlafen können bzw. wollen...aber was macht man nicht alles aus Liebe...!
Dann ging es auf den Weg nach Umphang.

...morgens um 7 Uhr in Thailand...

...morgens um 7 Uhr in Thailand...

Im Reiseführer war die Strecke als Todeshighway mit über 1100 Kurven (gefühlte 2000) beschrieben, aber auf den ersten 20 km von 165 ging es schnurstracks geradeaus und zügig voran. Aber dann...ich hatte es ja kurvig erwartet - aber SO kurvig und steil, bergauf, bergab, links, rechts, links, rechts, links, rechts...! Das war wie Angeln vom Kutter auf der Ostsee bei Windstärke 7 - aber nicht nur hoch und runter, sondern auch links und rechts - permanent, Kilometer für Kilometer im 2. bis maximal 3. Gang bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 40 km/h - also alles in Allem - die Hölle inmitten herrlicher Landschaft...! Zwischenzeitlich war uns so übel, dass wir 2 Pausen einlegen mussten. Die erste auf halber Strecke an einem Flüchtlingslager der "Karen" aus Burma. Man drehe die Zeitrechnung ca. 100 Jahre zurück und setze in das Bild davor noch eine Bretterbude als Kiosk und schon ist man da, wo wir heute waren - bei einer Siedlung aus einfachsten auf Stelzen gebauten Bambushütten mit Palmwedeldächern.

...spartanisch bis sehr spartanisch...

...spartanisch bis sehr spartanisch...

...ohne Worte...

...ohne Worte...

Gegen Mittag erreichten wir dann endlich Umphang - ein kleiner, hübscher und besinnlicher Ort mitten im Nirgendwo Thailands. Nach unintensiver und kurzer ergebnisloser Suche nach einer Bleibe entschlossen wir uns, sofort den Hauptgrund unserer Reise nach Umphang in Angriff zu nehmen - den Wasserfall "Ti Lor Su", der 45 km entfernt lag. Im Reiseführer war der Weg dorthin als reine Jeepstrecke beschrieben, aber die ersten 20 km (Klappe die Zweite...) düsten wir locker flockig über den gut ausgebauten Asphalt. Dann kam ein Checkpoint, an dem es Eintritt zu entrichten und sich gute Wünsche für die weitere Reise abzuholen galt...! Dann folgten 25 km "Abhüpfen" auf einem Dschungelpfad der Extraklasse, der ursprünglicher nicht hätte sein können und vom Anspruch wohl auch was für die "Camel Trophy" wäre. Wir verlangten unserem Jeep (nur mit Heckantrieb) wirklich ALLES ab und nach einer guten Stunde im 1. und 2. Gang durch tiefsten Dschungel erreichten wir durchgeschüttelt und "abgehüpft" das Basiscamp des Wasserfalls. Nach weiteren 1,5 km Fußmarsch erreichten wir endlich das spektakulärste Naturereignis, das wir je gesehen hatten - und wir haben schon einige gesehen...!

...etwas wenig Wasser, aber trotzdem traumhaft...

...etwas wenig Wasser, aber trotzdem traumhaft...

...glasklar...

...glasklar...

Aus über 120 Metern Höhe stürzten die Wassermassen hinab und fielen tosend in ein Becken, in dem wir keine 5 Minuten später umherschwammen. Herrlich erfrischend und atemberaubend schön !!! Die letzten 10 Minuten genossen wir einfach das Naturschauspiel, ließen es auf uns wirken und sogen die Eindrücke auf - und schon wieder hatten wir ein Highlight in der Schatzkiste unser gemeinsamen Erinnerungen.
Zurück in Umphang überfuhr ich ohne Vorsatz ein Huhn (so ein ganz kleines), das über die Straße lief aber abrupt auf halbem Wege stoppte. Nun ja - was soll ich sagen - zum Abendessen gab es Reis mit Huhn...! Die Zimmersuche wurde heute echt zur Qual, da mir kein Guesthouse bzw. die dazugehörigen Matratzen gefiel. Da bin ich schon ziemlich eigen, wenn es darum geht, weich zu schlafen. Und bei dem, was einem teilweise angeboten wird, kann man auch gleich draußen auf einem Stein nächtigen...! Per Zufall wurden wir dann von einem Einheimischen zu einem versteckten Guesthouse geleitet, was sich als Glücksgriff erwies. Die Matratzen waren zwar auch nicht der Hit aber wir fühlen uns hier pudelwohl - für 4 Euro die Nacht und Warmwasserdusche. Wir haben eine schicke Bambushütte mit Ritzen in den Wänden und Moskitonetz über dem Bett - wie romantisch...!

...klein aber fein...

...klein aber fein...

Für morgen haben wir beim Guesthousebesitzer eine 6- stündige Schlauchbootraftingtour gebucht.

© Peter Niehage, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
"Der kürzeste Weg zu Dir selbst führt einmal um die Welt." Richard Hoffmann
Details:
Aufbruch: 10.01.2010
Dauer: 10 Wochen
Heimkehr: 18.03.2010
Reiseziele: Thailand
Myanmar
Laos
Vietnam
Kambodscha
Der Autor
 
Peter Niehage berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.