Tabulavikata 2010 - 7000 km quer durch Südostasien

Reisezeit: Januar - März 2010  |  von Peter Niehage

Siem Reap 1: Siem Reap 5

26.02.
Nachdem wir richtig schön ausgeschlafen hatten, fuhren wir mit dem TukTuk ins Zentrum zur Post - Karten einstecken - und zur Bank - Geld holen. Mit dem Fahrer kam ich noch kurz ins Gespräch, und als das Thema Rote Khmer angerissen wurde, erzählte er, dass seine gesamte Familie damals umgebracht wurde. Dabei hatte er zwar ein Lächeln auf den Lippen, aber tiefe Trauer in den Augen...!
Nach dem Schreiben einer kurzen Email in die Heimat ließen wir uns dann zur Happy Ranch fahren, wo die gesattelten Pferde schon auf uns warteten. Nach einer kurzen Einweisung ging es auch schon los - mit einem Guide und einer Pferdeflüsterin aus Neuseeland. Wir saßen keine 15 Minuten auf den Pferden, da ging es auch schon in die Reisfelder. Das war schon ein fantastisches Panorama...hier und da ein Reisbauer im saftigen Grün seines Feldes, dann mal ein paar Rinder und dann wieder ein paar Wasserbüffel. Und mittendrin wir - fest im Sattel sitzend.

Als wir durch Dörfer ritten, winkten uns fast alle Kinder zu und riefen laut: "Hello, Bye, Bye". So mitten in der Pampa konnten wir das Landleben so richtig hautnah miterleben.

Dann wurde das Tempo erhöht, aber der Trab war gar nicht angenehm für unsere Popo' s, und Sandra bekam Seitenstechen...! Unsere Begleiter hatten aber ein Einsehen und fortan ging es wieder gemächlicher voran. An einem alten Tempel machten wir dann Rast, was wir gleich als Gelegenheit für eine kleine Besichtigung der alten Gemäuer nutzten.

Hier trafen wir auf einen Novizen (Mönchsanwärter), der uns herumführte und alles sehr gut erklärte und zeigte. Heftig war sein Nachtlager (Moskitonetz über dünner Bambusmatte), das direkt hinter dem großen Buddha und neben den Urnen verstorbener Mittelloser platziert war - herzlichen Glückwunsch...!
Auf dem Rückweg ging es dann wieder durch Reisfelder - mal auf einem kleinen Deich, mal mitten durchs Wasser, und dann hatten wir auch mal eine breitere sandige Piste. Hier versuchten wir, Galopp zu reiten, was am Anfang auch richtig gut klappte und Spaß machte...! Dabei "fuhr" mein Pferd etwas zu dicht auf...und als Sandras Gaul an einer Stelle kurz abbremste, um dann gleich wieder weiter zu rennen, stoppte mein Pferd abrupt, knickte vorne ein, stürzte kopfüber und ich mit...! Dabei hatte ich das Glück, dass das Tier nicht so groß war (ich fiel also nicht so tief...) und ich gut aus den Steigbügeln raus kam, so dass ich mich abrollen konnte. Von außen sah das bestimmt wie eine klassische Westernszene aus, wenn jemand bei vollem Galopp auf dem Pferd erschossen wird, und das Pferd vorne einbricht...! Nun - zum Glück habe ich mir nichts getan, und das Pferd lebt auch noch...! Also Mund abwischen, aufsteigen und weiter ! Später stoppten Sandra + Guide, und die Pferdeflüsterin und ich trabten 300 Meter voraus. Dann stoppten wir, und Sandra + der Guide konnten endlich mal so richtig Galopp reiten...Sandra juchzte vor Freude...hab ich ihr auch von Herzen gegönnt, aber für mich war für heute Schluss mit Galopp, denn mein Vertrauen zu meinem Gaul tendierte gen Null...! Wir ritten dann noch gemächlich durch einen Wassergraben im Reisfeld - im Hintergrund hörten wir buddhistische Mönchsgesänge - wie in einer Filmkulisse - einfach traumhaft...!

An der Ranch wieder angekommen schmerzten unsere Allerwertesten wie Hölle - tja - 3 Stunden im Sattel, wenn man das nicht gewöhnt ist, fordern nun mal ihren Tribut !
Insgesamt war das ein supertolles Erlebnis - mitten in der Pampa von Kambodscha.
Morgen geht's weiter nach Battambang zum Bambusbahn fahren...!

© Peter Niehage, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
"Der kürzeste Weg zu Dir selbst führt einmal um die Welt." Richard Hoffmann
Details:
Aufbruch: 10.01.2010
Dauer: 10 Wochen
Heimkehr: 18.03.2010
Reiseziele: Thailand
Myanmar
Laos
Vietnam
Kambodscha
Der Autor
 
Peter Niehage berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.