Tabulavikata 2010 - 7000 km quer durch Südostasien

Reisezeit: Januar - März 2010  |  von Peter Niehage

Chiang Mai - Chiang Dao

20.01.
Heute brachen wir unsere Zelte in CM ab und fuhren in das nicht weit entfernte Chiang Dao.

...hier hätten wir wahrscheinlich auch noch rauf gepasst...

...hier hätten wir wahrscheinlich auch noch rauf gepasst...

Unser erster Halt war an den CD- Höhlen.

Sehr idyllisch gelegen und recht ursprünglich war unser zufriedener Eindruck.

Die Taschenlampen am Mann betraten wir die Höhle und mussten uns erst einmal gegen die Versuche erwehren, dass uns ein Guide an die Seite gestellt wird...wollten wir doch adrinalinsüchtigerweise den dunklen Schlund selbst erkunden...! Das war dann auch erfolgreich und los ging der Marsch in die phobielastige Dunkelheit. Erst war der Pfad durch die außerordentlich beeindruckende Höhle noch dezent beleuchtet und von diversen schönen Buddhastatuen gesäumt.

...toller Lichteinfall...

...toller Lichteinfall...

Dann aber wurde es schwarz vor uns, und unsere Taschenlampen gingen auf Dauerbetrieb.

...ab hier gab es nur noch das Licht unserer Taschenlampen...

...ab hier gab es nur noch das Licht unserer Taschenlampen...

Anfangs hatten wir keinerlei Probleme und sogar unseren Spaß...wir alberten herum und nahmen das eine oder andere Videofilmchen auf. Dann führte der Pfad zu einem Loch (ca. 80 hoch und 50 breit), durch das wir hindurchkriechen mussten, und das ist ja irgendwie gar nichts für mich...! Der Rückzugsweg ist quasi nicht frei, sondern ein Hindernis, und da wächst der Kloß im Hals schon etwas. Sandra ging es hier noch gut...! Hinter dem Loch tat sich eine weitere Höhle auf, durch die man hätte weiter laufen müssen. Tja - mein Kloß wuchs und ich musste SOFORT zurück. Ab da ging es Sandra nicht mehr so gut, und auf der anderen Seite angekommen atmeten wir erstmal kräftig durch. Dann beratschlagten wir, wie wir nun fortfahren wollen. Wir kamen zum Schluss, dass sich unsere (bis dahin noch leichte) Klaustrophobie darin begründet, dass wir einfach nur Angst davor haben, nicht mehr raus zu finden. Da kam mir die glorreiche Idee, den beschrittenen Weg mit Taschentuchschnipseln zu markieren. Gesagt, getan - ab ging es wieder durchs Loch und rein ins ungewisse Dunkle. Ich muss dazu sagen, dass auf unserem Pfad - nennen wir ihn einfach mal Klaus - Fußspuren zu erkennen waren - so waren wir nicht ganz allein - auf eine mystische Art...! Sandra war fortan nur noch stöhnend und seufzend unterwegs, während sich meine Ängste verflüchtigt hatten. Immer tiefer gingen wir in die Höhle, und die Stalagmiten und Stalagtiten bekamen immer phantasievollere Fratzen...! Sandra kümmerte sich weiter fleißig um die Wegmarkierung, während ich den vereinzelt auftauchenden Fledermäusen auswich, die verdächtig nahe kamen. Zu diesem Zeitpunkt waren wir schon ca. 1,5 km im Berg drinnen. Dann standen wir vor der Watercave - einer mit Wasser gefüllten Grotte, durch die man hindurch hätte waten müssen. Aber hier war für Sandra die allerletzte Grenze des Ertragbaren erreicht. Ich ging zwar noch ein paar Schritte ins Wasser rein, und sah im Schein meiner Lampe eine wirklich atemraubende (im wahrsten Sinne) Horrorschockerszenerie, während ich Sandra hinter mir hyperventilierend atmen hörte. Ok - hier war also Schluss mit lustig...! Uns an den Händen fassend traten wir umgehend den Rückweg an, und was soll ich sagen - hätten wir nicht die Idee mit den Schnipseln gehabt, würden wir wahrscheinlich immer noch hyperventilierend durch die Dunkelheit irren. Einmal hätten wir nämlich fast den rechten Pfad bei einer Verzweigung verlassen, aber zum Glück merkte Sandra, dass dort gar kein Schnipsel lag, wo wir lang wollten...! Klaus, der alte Schlingel wollte uns doch tatsächlich irre führen, aber nicht mit uns ! Wenig später durchkrochen wir wieder das Loch - gerettet...!!! Auf dem Rückweg zum Höhleneingang machten wir noch einen Abstecher auf eine Treppe, die ins Nichts zu führen schien...wir hatten ja noch nicht genug...! Wir stoppten aber recht schnell, als wir hörten, dass sich eine geführte Tourigruppe näherte. Eigentlich wollten wir sie mit vors Gesicht gehaltenen Lampen erschrecken, erstickten aber an einem Lachkrampf. Alles in Allem wurden wir unserem Motto wieder gerecht: "Einfach ist was für Langweiler!".

Danach suchten wir uns eine Bleibe und wurden sehr schnell fündig - für knapp 20 € (purer Luxus) residieren wir in "Malee' s Natural Lovers Bungalows".

Ein ganz ein schnuckeliges kleines Resort mit Hängematte, Minipool und ganz viel Grün drumherum.

Aber was noch wichtiger ist - herrlich ruhig gelegen und total idyllisch - ein perfekter Ausgleich zur großen Stadt CM. Nachdem wir eingecheckt hatten und unsere Rucksäcke im Bungalow lagen, spazierten wir noch zum nahegelegenen Bergtempel Wat Tham Paplon.

Die über 500 Stufen erklommen wir ohne Probleme. Unterwegs waren immer Buddhistische Weisheiten zu lesen, was total zur Atmosphäre passte.

Oben angekommen bot sich uns ein phantastisches Panorama - auf Berge voll mit saftigem Grün und mittendrin ein kleiner goldener Tempel - postkartenreif...!

Nach Momenten des Ausruhens, Genießens und Entspannens

gingen wir wieder zurück zu Malee' s, tranken frischen Kaffee, aßen Eierkuchen mit Schokosoße und setzten uns in den Garten zum Postkarten schreiben - das Leben ist schön...!
Zu Abend aß Sandra die beste Tom Ka Gai (Hühnersuppe in Kokosmilch) ihres Lebens und mein Red Thai Curry war auch eine absolute Sensation. Nun sitzen bzw. liegen wir in unserem kuscheligen Bungalow, werden gleich mal eine Kokosnuss köpfen und uns beim Video anschauen von heute kaputtlachen...!

PS.: Monks sind keine Affen...(das war ein Insider...)

© Peter Niehage, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
"Der kürzeste Weg zu Dir selbst führt einmal um die Welt." Richard Hoffmann
Details:
Aufbruch: 10.01.2010
Dauer: 10 Wochen
Heimkehr: 18.03.2010
Reiseziele: Thailand
Myanmar
Laos
Vietnam
Kambodscha
Der Autor
 
Peter Niehage berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.