Thailand 2010

Reisezeit: Juni / Juli 2010  |  von Ines Vonlanthen

18.06.10 Vor Sonnenaufgang

An diesem Tag hiess es schon wieder sehr früh aufstehen.

Mit den Mönchen hatten wir abgemacht, dass ich heute die Asche von Renato abholen werde. Nach thailändischem Brauch, muss das allerdings vor Sonnenaufgang geschehen. So stand ich wieder einmal bereits um 05:00 Uhr vor dem Hotel und wartete auf Tschadsudaa. Sie fuhr zusammen mit Plaa mit dem Auto vor.

Plaa trug eine dicke Jacke, gefüttert mit Pelz und schlotterte am Steuer. Es war wirklich noch etwas frisch - so ca. 17 - 18 Grad. Ich schlug ihr vor, einfach mal die Klimaanlage im Auto abzustellen, dann gehe es bestimmt besser. (Das ist eine Unart der Thais, die Klimaanlage im Auto muss einfach laufen!)

Wir fuhren zuerst zum Tempel, wo wir den "Ober"-Mönch abholten. Von dort aus ging's weiter zur Kremationsstelle.

Es war alles schon vorbereitet für uns. Die Situation war für mich unwirklich und etwas gespenstisch.

Auf einem Teppich stand eine Schale mit Blumen bedeckt. Später wurden noch Räucherstäbchen und eine Kerze angezündet.

Der Mönch sprach ein Gebet und segnete Renato's Asche

Der Mönch sprach ein Gebet und segnete Renato's Asche

Der Mönch fragte mich nach dem Ort, wo ich die Asche verstreuen möchte.

Ich erzählte ihm, dass Renato den Nai Yang Beach auf Phuket so sehr geliebt hat. Es war Renato immer ganz wichtig, dass wir während jeder Thailandreise am Nai Yang mindestens ein paar Tage Halt machten. Er liebte dort die Vielfalt der Gerüche und kannte manche liebe Leute an diesem Ort.
Am Nai Yang Beach hat sich Renato immer sehr wohl gefühlt!

Der Mönch betonte, dass es ganz wichtig sei, dass es ein Ort sei, den Renato gern gehabt habe - aber es soll auch ein Ort sein, wo ich mich gerne aufhalte.

Ich bin ganz sicher: Nai Yang ist für uns beide der richtige Ort!

Er sprach ein Gebet und breitete gleichzeitig ein grosses weisses Tuch aus. Darauf kam die Asche. Dann verschnürte er das Tuch, schob ein grünes Blatt zwischen den Knoten und übergab mir das Ganze.

Diese Situation hat mich sehr aufgewühlt. Ich konnte igendwie nicht glauben, was ich da in den Händen hielt.

© Ines Vonlanthen, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Etwas später als sonst werden wir auch dieses Jahr wieder nach Thailand reisen. Wie jedes Jahr besuchen wir zuerst die Kinder in PhangNga und Phuket, aber dann gehts weiter in den Golf von Siam.
Details:
Aufbruch: 03.06.2010
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 01.07.2010
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Ines Vonlanthen berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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