Wenn nicht jetzt wann dann

Reisezeit: April 2008 - September 2009  |  von Sabine Salcher

Back to Thailand: Ko Tao

Tag 56 bis 64 Sonntag bis Montag 22. Juni bis 30. Juni 2008
Tag 1 bis 9 Thailand

Ich denke dass sich die Fahrt jedenfalls von der Fahrtzeit her nicht toppen laesst. Morgens gegen 8Uhr geht es mit dem Bus los zur Grenze. Leider fahr ich nicht mit Ludo in einem Bus und auch an den einzelnen Stops haben wir nicht wirklich viel Zeit zum quatschen, da er meistens schon wieder abfaehrt wenn ich ankomme. Dafuer treffe ich im Bus Wayne und Vicki wieder, ein Paar aus England, mit denen ich schon die Halong Bay Tour in Vietnam gemacht habe. Die Welt ist echt klein. Und die Strasse zur Grenze zwar holprig aber besser als gedacht. Nachdem man im Internet schon immer gelesen hat wie horrormaessig die Fahrt sein soll und wie lange alles dauert hatte ich mir schon wer weiss was ausgemalt. Klar, deutsche Strassen sind anders, aber "Halllooo, wir sind in Cambodia. Da gehoert holpern dazu "

Irgendwann erreichen wir dann die Grenze und alles klappt wieder ganz reibungslos. Allerdings bin ich etwas nervoes, da fuer mich die Reise in Bangkok ja nicht zu Ende sein wird und wir ein wenig spaet dran sind. Hinter der Grenze ist es natuerlich nicht wie versprochen das Ludo und ich in einem Bus sitzen. Und auch Wayne und Vicki werden in einen anderen Bus gepackt. Allerdings kommt das beste erst noch. Nachdem wir bereits kurz vor der Grenze eine Mittagspause gemacht haben halten wir kurz hinter der Grenze ein weiteres mal. Fuer ueber eine Stunde. Ich werde immer unruhiger und bin leicht gereizt. Ich flippe aus wenn ich deswegen meinen Zug in Bangkok nicht bekomme. Da kommt dann doch wieder die deutsche Ungedult durch Aber endlich geht es weiter und nach einigen Stunden fahrt kommen wir endlich gegen 21:00 an der Khaosan Road an. Ich schnappe mir mein Backpack und renne zum naechsten Tuk Tuk. Nachdem ich wie immer brav verhandelt habe schmeisse ich dem Fahrer nur noch einen einzigen Satz zu " No sightseeing, no shooping, just directly to the train station!!!" Der arme Kerl ist so verschreckt, dass er wie ein verrueckter durch die Stadt braust und ich bereits 10 Minuten spaeter am Bahnhof bin. Aber es hat funktioniert. Einfach nur bestimmt auftreten, dann zocken die einen auch nicht ab.

Ich kaufe also mein Ticket, erfahre dann sowohl, dass es keinen Schlafwagen gibt, als auch das ich das letzte Ticket kaufe und halte dann nach Ludo Ausschau. Aber der taucht nicht auf. So versorge ich mich also mit allem moeglichen Knabberzeug fuer die Fahrt und steige dann gegen 23:00 in den Zug. Weiter gehts, ich bin noch lange nicht am Ziel.

Nach einer unbequemen sitzenden Nacht mit wenig bis gar keinen Schlaf komme ich morgens bei Sonnenaufgang in Chumpon an. Mit dem Shuttelbus geht es zum Pier und keine Stunde spaeter sitze ich schon auf der Faehre Richtung Ko Tao. Und ploetzlich ist jegliche Muedigkeit verflogen. Ich bin einfach nur Happy wieder am Wasser zu sein, die frische Seeluft zu schnuppern und die rollenden Bewegungen eines Bootes zu spueren. Jaaaaaaaaaaaa das fuehlt sich an wie Urlaub Gegen 10 Uhr erreichen wir Ko Tao und im Pick up zu einem Hostel lerne ich Melanie aus Oesterreich kennen. Wir verstehen uns auf Anhieb super und beschliessen ein Bungalow zu teilen. Nachdem ich mich nicht bereits von der ersten Tauchschule festnageln lassen moechte (die bieten die Unterkunft immer inkl. dem Tauchschein an) gehen wir in ein unabhaengiges Hostel. Und bekommen eines der letzten Bungalows auf der Insel!!! Anscheinend ist nach der Full Moon Party auf Ko Phangan fuer ein paar Tage Hochseason auf Ko Tao. Wir checken also ein und sitzen 10 Minuten spaeter bei einem schoenen Mittagessen am Strand. Bereits nach einer Stunde quatschen wir so als wenn wir uns schon mehrere Jahre kennen. Ist schon lustig wie viele Maedels nach einer Trennung unterwegs sind.

Den Tag ueber chillen wir am Strand, abends gehen wir lecker essen und dann noch in eine Strandbar mit zugehoeriger Feuershow. Das gehoert in Thailand ja dazu. Irgendwann merke ich dann aber die letzten zwei Tage Fahrt, so dass ich kurz nach Mitternacht hundemuede ins Bett gehe.

Heute mache ich mich auf die suche nach einer zuverlaessigen und netten Tauchschule. Nachdem ich mehrere Anbieter gecheckt und auch von Ludo (der ist ueber Nacht in Bangkok geblieben und kommt heute erst an) eine Mail bekommen habe, mit der Info dass er eine gute Tauchschule im Internet gefunden hat, melde ich mich auch da an. Seashell heisst die Tauchschule und ich kann sie nur weiterempfehlen.

So kommt es also dass ich in den naechsten 4 Tagen meinen Padi Open Water mache. Nachmittags habe ich meine erste Theoriestunde und Abends heisst es fuer mich lernen und lesen. Auch am naechsten morgen geht es mit Theorie weiter und das alles auf Englisch. Habe mich dazu entschlossen den Kurs auf Englisch zu machen, aber ein deutsches Buch zu verwenden. Man wird ja dann doch eher in englisch sprachigen Laendern tauchen, so dass ich eh die Worte auf englisch lernen muss. Und in Kombinatin mit dem Buch geht das schon. Mittwoch Nachmittag fahren wir dann das erste mal mit dem Boot raus und wollen an einem Strand die ganzen Uebeungen machen. Leider ist es bewoelkt und ziemlich windig. Also eher ungemuetlich. Aber erstmal schwimmen wir mit dem kompletten Equipment zum Strand. Mein erstes mal Atmen unter Wasser steht kurz bevor. Und.................... Ich hasse es. Die ersten Atemzuege sind einfach nur grauenvoll und ich gerate immer wieder in Panik. Alleridngs habe ich unsagbar grosses Glueck mit unseren Tachlehrern. Mit unserer kleinen vierer Gruppe haben wir den Luxus zwei Tauchlehrerinnen zu haben.Und Hanna kuemmert sich dann nur um mich. Irgendwie kann sie mich beruhigen und nachdem ich die Augen schliesse und versuche ruhig zu atmen geht es. Allerdings stehen die naechsten Probleme beim Maske ausblasen an. Fuehle mich einfach total unwohl dabei. Und leider ueben wir das auch nur einmal. Dann passiert es jedoch. Nachdem wir alle Uebungen hinter uns haben und langsam am Grund in tieferes Wasser tauchen entspanne ich mich und finde es auf einmal super geil. Smilend wie ein Honigkuchenpferd steige ich danach wieder an Bord. Sobald ich mich nicht mehr auf irgendwelche Uebungen konzentrieren musste und einfach nur tuachen konnte war alles super.

Happy nach meinem "ersten kleinen" Tauchgang.

Happy nach meinem "ersten kleinen" Tauchgang.

Am naechsten Tag starten wir dann mit unseren richtigen Tauchgaengen bis auf 12 Meter. Zuerst muessen wir jedoch beweisen, dass wir auch schwimmen koennen. Also mehrere Runden ums Boot und dann 15 Minuten im Wasser treiben lassen. Dann geht es weiter mit ein paar Uebungen an der Wasseroberflaeche und dann tauchen wir ab. Der erste Tauchgang ist super beim zweiten muss ich dann auf 8 Meter die Maske ausziehen und ausblasen und da gerate ich wieder voellig in Panik. Ich will einfach nur noch an die Wasseroberflaeche. Aber Hanna laesst mich nicht. Mittlerweile ist sie zu meinem Privat Tauchlehrer mutiert und kuemmert sich nur noch um mich. Nachdem ich wie wild herumzappel und immer wieder nach oeben zeigen kann sie mich jedoch beruhigen. Nach den ganzen Uebungen geht es dann wieder weiter und ploetlich bin ich wieder voellig relaxt. Leider hab ich nur Probleme mit dem Druckausgleich, da ich mit dem austarieren noch nicht so klar komme und immer wieder hoch und runter poppe. Das fuehrt dazu dass ich irgendwann keinen Druckausglich mehr machen kann und wir auftauchen. Beim auftauchen werden die Schmerzen im Ohr immer staerker und mir wird total schwindelig. Will jetzt einfach nur noch raus. Ob Tauchen so mein Hobby ist, weiss ich noch nicht!!!

Looking forward to my first dive

Looking forward to my first dive

Mehr smilen geht wohl kaum.

Mehr smilen geht wohl kaum.

Heute stehen die letzten und tiefsten Tauchgaenge an. Zweimal auf max. 18 Meter. Irgendwie bin ich nicht wirklich entspannt. Vorallem ist wieder hoher Wellengang und wir gehen direkt vom Boot aus runter. Solange wir im seichten Wasser runter sind und dann langsam tiefer gehen ist alles ok. Dann realisier ich nicht so, dass ich verdammt viel Wasser ueber mir hab. Der erste Tauchgang ist dann noch ganz ok. Danach erfahr ich dann aber, dass wir nochmal die Masken ausblasen muessen, diesmal tiefer auf 12 Meter. Und da blockiert mein Kopf total. Ich stehe echt kurz vor dem heulen. Als ich dann mit Hanna zusammen an der Leine abtauchen will breche ich ab. Ich hab eine dermassen grosse Angst vor dem ausblasen in der Tiefe, dass ich sage ich hoer auf. Sie versucht mich dann zu beruhigen und zu ueberreden aber ich weiger mich mit dem ausblasen. Ich will das erst nochmal am Strand ueben und einfach nur so tauchen. Schliesslich einigen wir uns darauf und gehen runter. Da ist dann auch wieder alles super. Abends haben wir unseren Abschlusstest, den ich auch mit 98% bestehe. Allerdings habe ich dadurch, dass ich das mit dem Maske ausblasen noch nicht gemacht habe, nicht wie die anderen bereits meine Lizenz. Aber ich werde den Tauchgang in flacherem Gewaesser in ein paar Tagen nachholen und dann bin ich auch certified Abends treffen wir uns mit allen, schauen das heute gedrehte Video vom Tauchen an und gehen lecker essen.

Mein Buddy und ich. Das muessen wir allerdings nochmal ueben.

Mein Buddy und ich. Das muessen wir allerdings nochmal ueben.

Heute ist relaxen angesagt. Ich will heute nur am Strand liegen und nichts vom Tauchen hoeren und sehen. Lesen und chillen das ist mein Programm fuer heute.

Heute ist relaxen angesagt.

Heute ist relaxen angesagt.

In der Hoehle von Ko Tao

In der Hoehle von Ko Tao

Am naechsten Tag mache ich dann meinen letzten Tauchgang mit Niki, wir zwei ganz allein. Genial. Sie redet beruhigend auf mich ein und meint, dass ich ein paar Minuten meditieren soll. Ich gehe also die ganzen Schritte im Kopf nochmal durch und dann geht es runter. Schon allein das runter gehen ist klasse. Ich nehme mir die Zeit die ich brauche und komme entspannt am Grund an. Da mache ich dann alles wie vorher im Kopf durchgegangen. Und vorallem halte ich mir meine Nase zu. Das hab ich naemlich gestern realisiert, dass dies mein Problem ist. Beim Maske fluten und abnehmen atme ich trotzdem durch die Nase, bekomme Wasser in die Nase und gerate in Panik. Das ist mein einziges Problem. Ich halte also die Nase zu und mache alles ganz langsam. Und voila. Mein erstes mal ohne Panik Danach tauchen wir ganz entspannt am Grund entlang und ich kann nur sagen das war mein bester Tauchgang, den ich von der ersten bis zur letzten Sekunde genossen habe. Und auch mit dem austarieren klappt mittlerweile alleine durch die Atmung. Ich bin begeistert. Am Ende ziehe ich die Maske nochmal komplett aus und damit bin ich ein certified Diver

Meine Tauchschule mit perfektem Blick aufs Meer.

Meine Tauchschule mit perfektem Blick aufs Meer.

Ohne Worte. So haette ich auch gern mein Abi gemacht

Ohne Worte. So haette ich auch gern mein Abi gemacht

Und das feiern Melanie und ich dann auch Abends. Sie hat heute auch ihren Kurs abgeschlossen (sie wollte am Anfang gar keinen Tauchkurs machen), so dass wir Abends lecker Essen gehen. Am naechsten morgen heisst es dann Abschied nehmen. Wir sind ganz traurig, da wir uns so gut verstanden haben, aber vielleicht sehen wir uns ja wieder. Ich hatte Melanie vorgeschlagen nach KL zu kommen, so dass wir gemeinsam nach Indonesien fliegen koennen. Vielleicht klappt das ja. Ich verbringe den Tag noch mit chillen und Blog schreiben auf Ko Tao und nehme dann aber Abends die Faehre nach Chumpon. Nachts gegen 23:00 geht es dann mit dem Nachtzug richtung Malaysia.

Das perfekte Baguette.

Das perfekte Baguette.

Schlecht ging es uns nicht in unserem kleinen Traumbungalow.

Schlecht ging es uns nicht in unserem kleinen Traumbungalow.

Mal wieder packen.

Mal wieder packen.

Fotoshooting 1

Fotoshooting 1

Fotoshooting 2

Fotoshooting 2

Ein kleiner Packesel zieht weiter. Und mein Lampion, hinten neben den Schuhen, eingepackt in unzaehlige Plastiktueten ist immer dabei

Ein kleiner Packesel zieht weiter. Und mein Lampion, hinten neben den Schuhen, eingepackt in unzaehlige Plastiktueten ist immer dabei

© Sabine Salcher, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wieviele Chancen braucht der Mensch um sich seinen Traum zu erfüllen? Bei mir sind aller guten Dinge drei. Ende April geht es los. In 9 Monaten allein um die Welt. Im Gepäck die eigene Courage und die ungestillte Lust mittendrin statt nur dabei zu sein
Details:
Aufbruch: 28.04.2008
Dauer: 17 Monate
Heimkehr: 18.09.2009
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Laos
Kambodscha
Malaysia
Indonesien
Australien
Der Autor
 
Sabine Salcher berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.