Wenn nicht jetzt wann dann

Reisezeit: April 2008 - September 2009  |  von Sabine Salcher

Australien: 40. Launceston & Umgebung

27.01 - 28.01 Launceston & Umgebung (Tag 275 / 181 ) - (Tag 276 / 182 )

27.01 Launceston City

Heute ist zur Abwechslung, nach all der Natur, mal wieder "Grossstadtfeeling" angesagt: Launceston steht auf dem Programm. Wir fahren also nach dem Fruehstueck mit unserem Camper mitten ins Geschehen, mit linksverkehr, fuer unsere Gefuehl Unmengen an anderen Autos und ohne genauen Plan wo wir eigentlich hinwollen. Schnell liegen die Nerven blank. Irgendwann finden wir dann aber einen Parkplatz und sind erstmal nur noch froh, dass wir den Camper die naechsten Stunden nicht weiterbewegen muessen.

Unser erstes Ziel ist das Infocenter, wo wir mit Karten und Empfehlungen ausgestattet werden, um dann den fuer mich passenden Friseur zu suchen. Ja, ihr hoert richtig. Nachdem mir Severine vor gut 3 Monaten die Haare in Broome geschnitten hat, ist es mal wieder Zeit. Wir machen also einen Termin fuer den fruehen Nachmittag und gehen auf Hutsuche fuer Pa. Nach wie vor brauchen wir einen echt australischen Outback Hut fuer meinen Dad und das stellt sich als nicht so einfach raus.

Eindruecke in Launceston

Eindruecke in Launceston

Wir klappern also die Empfehlungen des Infocenters ab, finden auch einen, stehen schon an der Kasse und kaufen ihn dann aber doch nicht. Auf der Hutvorderseite ist ein kleiner Fleck, der fuer Nicht-Perfektionisten wahrscheinlich gar nicht zu sehen waer, aber zu dieser Gruppe gehoeren wir Salcher's ja eher nicht. Als uns an der Kasse kein Preisnachlass gewaehrt wird bedanken wir uns freundlich fuer die Beratung und gehen. Letztendlich finden wir dann den gleichen Hut, aber diesmal intakt, in einem Reiterladen. Und kaufen ihn.

Zurueck am Camper essen wir unseren Lunch und machen uns dann auf den Weg zu meinem Friseurtermin. Das arme Maedel kann ich nur sagen. Nach dem ueblichen "was will ich" Prozedere gehts rueber zum waschen und dann geht es los. Ma schaut ihr die ganze Zeit auf die Finger, redet mit mir dabei auf Deutsch und sagt die ganze Zeit Dinge wie "Die kann das aber gar nicht! Man sieht bisher noch nix. Wann faengt die denn mal an?" usw. und so fort. Nach ca. 15min ist sie dermassen nervoes, dass ich fast damit rechne, sie verlaesst jeden Moment heulen den Salo. "Ma hoer auf damit!" kommt es von mir. Was soll ich sagen. Am Ende sind wir beide so verliebt in meinen neuen Haarschnitt, bedanken uns tausend mal ueberschwenglich (und ich entschuldige mich fuer das unsicher machen) und machen danach vor lauter Begeisterung ein einstuendiges Fotoshooting im Park und ueberall wo es sonst noch schoen ist

Das Ergebniss seht ihr hier:

Die neue Bine...

Die neue Bine...

...und Ma im Orchideenhaus

...und Ma im Orchideenhaus

Was ein Haarglaetter alles hinbekommt...

Was ein Haarglaetter alles hinbekommt...

Im Launceston City Park

Im Launceston City Park

Bevor wir Launceston verlassen, wollen wir noch den Hafen & Umgebung besuchen, wo wir als naechstes hinfahren. Hafen, hafen, hafen wir koennen nicht die Finger davon lassen. Allzu lange bleiben wir aber nicht, da wir heute wieder wild campen wollen und es um Launceston rum nicht so einfach werden duerfte.

Eine Stunde spaeter stehen wir ueberraschenderweise zwar auf einem sehr ungewoehnlichen Spot, aber dafuer sehr schoenen. Schneller als gedacht. Sozusagen neben der Strasse in einer Einbuchtung. Allerdings von Wald und Feldern umgeben. Und eine Nichtbefahrene Strasse. So als wuerde jemande bei uns im Wendehammer stehen.

Nach dem Abendessen gehen wir dann auf Erkundungsgang, spazieren an einigen schoenen Haeusern vorbei und geniessen dananch die Tierwelt um unseren Camper herum. Meine Ma zieht sie magisch an...

Unser wohl ungewoehnlichste Campspot

Unser wohl ungewoehnlichste Campspot

28.01 Tamar Valley

Heute moechten wir das Tamar Valley mit seinen Weinbergen und anderen Naturschoenheiten erkunden. Wir starten also nach einem sehr fruehen Fruehstueck (haben heute einiges vor) mit "Brady's Lookou", den wir rein zufaellig waehrend der Fahrt am Strassenrand finden, spontan entscheiden den nehmen wir mit und anhalten. Wir sind begeistert. Wenn sich Ma nicht bereits vorher verliebt hat dann spaetestens jetzt. Jedenfalls sagt sie, dass sie eigentlich gar nicht mehr nach Deutschland zurueck will. "Also Pa, ab ins Flugzeug und voran" Da Brady's Lookout relativ weit oben liegt hat man sowohl zur linken Seite ueber die Weinberge und Richtung Ozean einen wunderschoenen Blick auf den Tamar River, als auch nach rechts zurueck nach Launceston. Gott war gut drauf, als er Tassi erschaffen hat.

Das Tamar Valley von Brady's Lookout aus

Das Tamar Valley von Brady's Lookout aus

Sie wollte gar nicht mehr weg

Sie wollte gar nicht mehr weg

Die naechste Stunde fahren wir entlang dem Tamar River, entweder am Wasser entlang oder durch die Weinberge. Insgesamt reizt uns aber nicht viel zu einem laengeren Stop so dass wir entscheiden bis zur Kueste hoch zu fahren und dort einen NP sowie den Strand zu besuchen. Gesagt, getan. Bereits um viertel vor Elf stehen wir bei West Head Lookout hoch oben ueber der Tasmansee und schauen auf ein "spiegelglatte belle Andreson Bay" hinunter. Es geht kein Lueftchen und wir koennen uns nur schwer vorstellen, dass wir uns gerade in den Roaring 40s, den bruellenden vierzigern befinden, einem der gefaehrlichsten Segelrevieren auf diesem Planeten. Auch die Temperaturen sind ungewoehnlich fuer Tasmanien. Wir haben ueber 35grad, was fuer Tasmanien mehr als ungewoehnlich ist.

Die stillen Roaring 40s von West Head Lookout aus.

Die stillen Roaring 40s von West Head Lookout aus.

Passendes Shirt zur Tasmansee

Passendes Shirt zur Tasmansee

Ideales Kajakwetter

Ideales Kajakwetter

Den restlichen Vormittag verbringen wir am Greens Beach, wo Ma sogar nochmal mit den Zehen ins Wsser geht. Ich hab nach wie vor Schwimmverbot, da sich meine Erkaeltung bisher noch nicht verabschiedet hat.

Auf der Suche nach DEM "perfekten Lunchspot

Auf der Suche nach DEM "perfekten Lunchspot

Irgendwann sind wir dann einwenig hungrig und ueberlegen, da wir ja schon einige Lunchs am Strand bzw. am Wasser hatten, diesmal was ganz anderes zu suchen. Die naechste halbe Stunde halten wir also auf dem Rueckweg die Augen offen und entdecken unseren Favorit dann schliesslich mitten in den Weinbergen. Also Tisch und Stuehle raus und dann die Sandwichs mit Blick auf die Rebstoecke geniessen.

Und da ist er dann

Und da ist er dann

Mit vollem Bauch ueberqueren wir den Tamar River ueber die Batman Bridge und fahren dann auf der anderen Seite des Flusses nach Launceston zurueck. Und hier siegt die Dreistheit. Ich entscheide spontan, dass es doch viel schoener ist, ueber kleine Strassen anch Launceston zurueck zu fahren, anstatt den Highway zu nehmen. Diese Entscheidung belohnt uns dann mit einem der schoensten und ungewoehnlichsten Aussichten, die wahrscheinlich nur die Einheimischen zu Gesicht bekommen. Also mein Tip: "Der Weg ist das Ziel. Ruhig mal Umwege fahren."

Gegen halb vier sind wir dann wieder in Launceston und fahren zum Cataract Gorge. Zunaechst mach ich mich alleine auf Erkundungstour, da wir uns ziemlich gezofft haben. Ma kommt dann aber nach, wir versoehnen uns wieder und fahren dann mit der Seilbahn, um im Gorge ein wenig spazieren zu gehen.

Die Suspension Bridge

Die Suspension Bridge

Der Cataract Gorge von Launceston

Der Cataract Gorge von Launceston

Im Sessellift

Im Sessellift

... und wieder zurueck

... und wieder zurueck

Den Abend verbringen wir wieder in Longford auf dem gleichen Campingplatz, machen zur Abwechslung mal unsere Waesche und grillen dann auf dem Campingplatz BBQ.

Das muessen wir doch mal austesten, diese australischen BBQ

Das muessen wir doch mal austesten, diese australischen BBQ

© Sabine Salcher, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wieviele Chancen braucht der Mensch um sich seinen Traum zu erfüllen? Bei mir sind aller guten Dinge drei. Ende April geht es los. In 9 Monaten allein um die Welt. Im Gepäck die eigene Courage und die ungestillte Lust mittendrin statt nur dabei zu sein
Details:
Aufbruch: 28.04.2008
Dauer: 17 Monate
Heimkehr: 18.09.2009
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Laos
Kambodscha
Malaysia
Indonesien
Australien
Der Autor
 
Sabine Salcher berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.