Wenn nicht jetzt wann dann

Reisezeit: April 2008 - September 2009  |  von Sabine Salcher

Australien: 34. Hobart

16.01 - 18.01 Hobart (Tag 264 / 170) - (Tag 266 / 172 )

16.01 Ankunft in Hobart

Nach zwei Stunden Flug landen wir dann endlich in Tassi, packen unsere Backpacks und machen uns auf die Suche nach einem Airport Shuttlebus, der uns in die City bringen kann. Wir sind total aufgeregt, vorallem ob wir ein schoenes Hostel finden werden. Da wir sehr frueh morgens ankommen haben wir nichts vorgebucht. Man hat ja schliesslich noch den ganzen Tag als Zeitpuffer wenn was schief geht. Das wir diesen Zeitpuffer diesmal wirklich bruachen haette keiner gedacht. Im Lonely Planet hatte ich ein paar Hostel rausgeschrieben die wir uns also als erstes anschauen. Aber sie sind ausgebucht. Und wir erfahren, dass ihrer Meinung die meisten anderen auch ausgebucht sind, da es ein Musikfestival an diesem Wochenende in Hobart gibt. Mir wird ein wenig schlecht als ich das hoere.. Das Maedel an der Rezeption gibt mir dann zum Glueck alle Telefonnummern der Hostels die noch nicht ausgebucht sind und ich telefoniere umher. Wenn was frei ist, dann ist es immer doppelter Preis von diesem Hostel, ca 110$ und das ist fuer ein Hostel nun wirklich was viel. Irgendwann finde ich dann aber was und wir entschliessen uns hinzulaufen und uns das Zimmer anzuschauen. Netterweise duerfen wir unsere Backpacks da lassen, so dass wir uns also mit leichtem Gepaeck auf den Weg machen koennen.

Unterwegs werde ich ein wenig skeptisch ob wir nicht besser der Dame sofort bescheid geben, dass wir das Zimmer nehmen. Nachher kommen wir zu spaet. Ich rufe sie also ueber mein Handy an und natuerlich ist es Murphies Gesetz: Das Zimmer wurde gerade an jemanden anderen vergeben!!! Sch... Das Schicksal fuehrt uns dann zufaellig an einem kleinen suessen Hotel vorbei, wo wir uns entschliessen es einfach mal zu versuchen. Und wir sind ueberrascht. Das wunderschoene Zimmer ist genauso teuer wie die meisten Hostels. Und es ist frei

Wir sind ganz happy und gehen nach der Aufregung erstmal eine Kleinigkeit essen, um uns fuer den Weg vom Hostel zu unserem Hotel mit Backpack auf zu staerken. Irgendwann ist dann endlich alles erledigt, die Backpacks sind im Hotel, wir haben das noetigste ausgepackt und jetzt ist ein wenig ausruhen angesagt, bevor wir Hobart erkunden. Nach einem kleinen Schlaefchen geht es dann ein wenig waermer angezogen los Richtung Hafen.

Grauer Himmel beim Constitution Dock

Grauer Himmel beim Constitution Dock

Ueber den Franklin Square laufen wir zum Constitution Dock, trinken einen Kaffee und erkunden am Ende Salamanca Place mit all seinen alten historischen Gebaeuden. Das lustige ist, dass zwar die Sonne scheint, aber es zwischendurch immer wieder regnet. Dazu ist der Wind recht frisch, sozusagen typisch deutsches Aprilwetter. Sobald man in der Sonne, aber im Windschatten sitzt, moechte man am liebsten den Bikini anziehen, anders rum im Wind braucht man dann Winterklamotten. Also ist aus-anziehen im fuenf Minuten Rythmus angesagt.

Blauer Himmel beim Franklin Square

Blauer Himmel beim Franklin Square

Und Sonne tanken beim Treasury Building

Und Sonne tanken beim Treasury Building

Wir verbringen den ganzen Nachmittag damit von einem Sonnenplatz zum naechsten zu gehen, trinken einen Kaffee nach dem anderen, kaufen in einem Delikatess Geschaeft Fleichwurst - und Broetchen aehnliche Gebilde (mmmhhh lecker), Abends ein Rieseneis auf die Faust und dann ein leckeres Cascade Bier (Tasmanian Bier) im Pub. Irgendwann sind wir dann aber hundemuede und wir haben heute Abend noch eine Mission: Ma alle meine Klamotten praesentieren, ihr somit beweisen, dass ich wirklich zu viel zu genommen habe (es macht keinen Spass mehr, alles zu eng) und dann ein wenig aussortieren. Nicht nur ich bin zu fett, auch mein Backpack hat zu viel zu genommen und lange Strecken sind absolut nicht mehr machbar. Eine Treppe hoch laufen ist der Kraftakt ueberhaupt. Meine Ma ist dann echt geschockt und setzt mich ab Sonntag, wenn wir den Camper bekommen, auf Diaet!

Mein Paradies in Hobart: Salamanca Place

Mein Paradies in Hobart: Salamanca Place

17.01 Salamanca Market und Historic Walk

Am naechsten Morgen muessen wir uns erstmal auf die Suche nach einem Fruehstuecksplatz machen, ohne Kueche geht das ja schlecht in unserem Hotelzimmer. Hat also auch Nachteile. Wir finden dann ein schoenes Cafe in der Elisabeth Street, wo wir uns fuer den Salamanca Market wappnen. Das ist ein riesen grosser Markt jeden Samstag Vormittag beim Salamanca Place, wovon mir alle die schonmal in Tasmanien waren sofort gesagt haben "Aber Samstags muesst ihr zum Salamanca Market nach Hobart". Also gesagt, getan und die Erwartungshaltung ist entsprechend gross.

Wir werden nicht enttaeuscht. Nicht nur das es hier alles gibt was da Herz begehrt, ueber Obst, Gemuese, Brot und Fleisch (und vorallem Tasmanische Spezialitaeten) findet man Handwerk aus Tasmanien untermalt mit "verdammt" guter Musik von Kuenstlern aller Altersklassen. Ich werd wohl nie die Stimme von einem ca. 13 Jahre alten Jungen vergessen, der auf dem Salamanca Market mit seiner Gitarre aufgetreten ist. Superb.

Lecker Moehrchen muemmeln, im hohen Gras rumluemmeln...

Lecker Moehrchen muemmeln, im hohen Gras rumluemmeln...

Dracula

Dracula

Alles was das Herz begehrt

Alles was das Herz begehrt

Wir decken uns also mit Honig, Marmelade, Kopftuechern, frischem Obst, Brot usw. ein, bis wir nicht mehr tragen koennen und verbringen Stunden im Gewuehle, bevor wir irgendwann so muede und hungrig sind, das wir gegen 13:30 einen schoenen Lunchplatz suchen.

Mein absolutes Lieblingsfoto

Mein absolutes Lieblingsfoto

Wie zu Grossmutters Zeiten

Wie zu Grossmutters Zeiten

Nostalgie

Nostalgie

Sieht ziemlich langweilig aus, die sind aber abgegangen wie Schmitz Katze

Sieht ziemlich langweilig aus, die sind aber abgegangen wie Schmitz Katze

Einfach nur ein schoenes Gebaeude

Einfach nur ein schoenes Gebaeude

Und den finden wir dann in einem Park, oestlich vom Salamanca Place, wunderschoen ueberm Meer gelegen, wo wir erstmal die neue Marmelade mit frisch gebackenem Brot geniessen. Man was hab ich das vermisst.

Ne dicke Stulle

Ne dicke Stulle

Ausgeruht und unsere Taschen "leichter gefuttert" starten wir mit dem Historic Walk, der uns vom Salamnca Place zum Battery Point fuehrt, dort wo die ganzen alen suessen historischen Gebaeude sind, in kleinen Gassen, mit Blick uebers Meer. Wir verlieben uns auf Anhieb und weil es hier so schoen ist setzen wir uns erstmal in ein Cafe und geniessen das Ambiente.

Nachdem wir alles Ecken und Gassen ausfuehrlich bestaunt haben geht es zurueck zum Hotel: waermer anziehen ist angesagt. Mal wieder heisst es Backpack packen (nae was ist meines schoen leer und danach machen wir uns auf die Suche nach einem Restaurant. Das stellt sich als gar nicht so einfach raus. Wir sitzen bereits bei einem Thailaender, als wir das total ueberforderte Personal und die dreckigen Tische sehe und ich vorschlage doch besser was anderes zu suchen. Auch die Fischrestaurants sagen uns nicht so zu, so dass wir irgendwann in einer uhrigen kleinen Pizzeria sitzen (und Ma ein weiteres mal die australische Einstellung zu Alkohol kennenlernt. BYO = Bring your own, ist angesagt, was soviel heisst, dass das Restaurant keinen Alkohol ausschenkt, man aber seine eigene Weinflasche oder was auch immer mitbringen kann.)

Ich geniesse also mein letztes ungesundes Essen. Ab Morgen ist Schmalhans angesagt. Heul, schnief, heul...

18.01 Abschied Hobart

Am naechsten Morgen geht es, beladen wie zwei kleine Packesel, auf zum Airport Shuttel Pick up, der nicht vor unserem Hotel, sondern einem nahegelegenen Hotel ist. Dort warten wir dann. 10min, 20min, 30min. Irgendwann frag ich bei der Rezeption nach ob der Bus Verspaetung habe, woraufhin es heisst, der sei schon lange weg. Spaeter stellt sich heraus, dass wir gar nicht auf der Liste standen, so dass wir den naechsten Bus nehmen muessen. Ich kann nur sagen "zum Glueck mussten wir nicht zu einer bestimmten Zeit am Flughafen sein!"

Wir laufen also zum Hauptbusterminal hin und verbringen die naechste halbe Stunde quatschend mit einem Urgestein an Tasmanier.

Meine Ma, ein waschechter backpacker

Meine Ma, ein waschechter backpacker

© Sabine Salcher, 2008
Du bist hier : Startseite Australien & Ozeanien Australien 34. Hobart
Die Reise
 
Worum geht's?:
Wieviele Chancen braucht der Mensch um sich seinen Traum zu erfüllen? Bei mir sind aller guten Dinge drei. Ende April geht es los. In 9 Monaten allein um die Welt. Im Gepäck die eigene Courage und die ungestillte Lust mittendrin statt nur dabei zu sein
Details:
Aufbruch: 28.04.2008
Dauer: 17 Monate
Heimkehr: 18.09.2009
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Laos
Kambodscha
Malaysia
Indonesien
Australien
Der Autor
 
Sabine Salcher berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.