Das eher unbekannte Portugal - 2017

Reisezeit: April - Juni 2017  |  von Uschi Agboka

Informationen Regiao Norte: Montag, 5. Juni 2017 66. Tag

Montag, 5. Juni 2017 66. Tag

Montag, 5. Juni 2017 66. Tag
Campingplatz Parque de Campismo de Mondim de Basto
Gandarela / Cabeceiras de Basto / Bucos / Rossas / Vieira do Minho / Rio Cavado / Barragem da Venda Nova / Salto / Serra do Barroso / Torrinheiras / Cabeceiras de Basto
Fahrzeit 6 Stunden 112 Meilen 180 km

Abfahrt um 9.15 Uhr, N 304 bis Gandarela. Nun sollte die N 304 weiter führen bis Vieira do Minho. Zunächst 1x links, 1x rechts gefahren, keine N 304 in Sicht.

In Gandarela fragen wir einen älteren Herrn. Er weist uns eine Straße an, die keine Nummer hat. Erst ist diese Straße recht gut, dann wird sie zu einem schmalen Feldweg durch kleine Bergdörfer. Steil, steiler hinauf. Ich krieg die Krise. Keine N 304 zu sehen. Die Orte, die wir durchfahren, sind auf der Karte nicht zu sehen.

Eine alte Dame spricht uns an. Sie weist uns steil den Berg hinauf. Ich krieg langsam Angst. Plötzlich ist der Weg zu Ende. Nur noch Schotter und man weiß nicht, geht es links oder rechts weiter. Nirgendwo ein Schild zu entdecken. Also zurück. Nun kommt der Sohn der alten Dame. Er hat einmal in Luxemburg gearbeitet. Er erklärt uns, dass die Bergstraße für uns mit dem Motorrad nicht befahrbar sei und erklärt uns einen anderen Weg.

Wir stellen heute zum wiederholten Male fest, dass die Karte teilweise falsch ist – die N 304 gibt es hier in Wirklichkeit nicht.

Nun fahren wir Richtung Cabeceiras de Basto, N 205, Bucos. Manchmal sehen wir wunderschöne farbige Häuser. Mir gefallen die sehr. In Rossas kurzer Halt. Für mich gibt es auf der Strecke viel zu sehen, eine herrliche Natur und hin und wieder interessante Häuser.

Weiter bis Vieira do Minho. Dies ist eine Kleinstadt (Vila) mit ca. 2.135 Einwohnern. Zahlreiche Funde belegen eine vorgeschichtliche Besiedlung. Hier bestand eine Siedlung der Castro-Kultur, als die Römer das Gebiet ab dem 2. Jh. v. Chr. eroberten. Die Römerstraße von Bracara Augusta (heute Braga) über Chaves bis Asturica Augusta (heute Astorga, Spanien) verlief hier in diesem Gebiet. Die Sueben eroberten im frühen 5. Jh. das Gebiet, das ab 711 von den Mauren unterworfen wurde. Im Verlauf der Reconquista wurde auf der ursprünglichen Castro-Siedlung eine Burg errichtet.

Weiter N 103 am Rio Cavado entlang. Passieren den schönen Stausee Barragem da Venda Nova. Das Bergland begeistert uns immer wieder. Hin und wieder entdecken wir verfallene halbfertige Häuser.

N 311 bis Salto. Hier Halt am Restaurant Borda d’Agua. Eine Treppe am Haus ist hier ohne jedes Geländer, ein Wahnsinn.

Wir sitzen draußen und ich gehe rein, um zu bestellen. Aber die junge Frau, die bedient, ist nicht gerade die Klügste. Bestelle ein Glas Weißwein (1,00) und ein Tonic. Als sie es uns bringt, merkt Rolf sofort, da ist ganz schön viel Alkohol drin in seinem Tonic. Ich bringe das Glas zurück, sie wusste nicht, dass Tonic Tonic ist. Einer der jungen Männer an der Bar erbarmt sich und trinkt den Gin Tonic. Rolf bekommt dann ein richtiges Tonic (1,20), dazu eine Suppe (2,80). Später teilen wir uns ein Schinkenomelett mit Kartoffeln (7,00). Sehr lecker.

Heute inspiziere ich einmal die Damentoilette, sehr hübsch gemacht. Ist ja klar, dass ich das fotografiere.

Es geht weiter, durch die Serra do Barroso. Einige Barrosa-Rinder sind auf der Straße unterwegs. Mir ist doch immer etwas mulmig, wenn ich sie so nah an unserem Motorrad sehe. Rolf amüsiert das, wenn ich Angst habe.

Und heute ist er mal wieder auf Abenteuer aus, fährt einen kleinen Bergweg hoch. Richtung Torrinheiras. Uriger kleiner Ort, Haus von 1782. Kein Mensch zu sehen. Die Hunde dösen und lassen sich von uns nicht stören. Aber dann wird der Weg schlechter, wir kehren um auf N 311 bis Cabeceiras de Basto.

Unterwegs begegnet uns eine weitere Herde der schönen Barrosa-Rinder. Diese Tiere sehen einfach prächtig aus. Eines bleibt stehen, schaut uns an und ich bin froh, als es sich abwendet und weiter marschiert. N 205, N 210, N 304 - zurück zum Campingplatz. Wir sind fix und alle, es war wieder sehr warm heute, dazu die abenteuerlichen Straßen. Rolf hat Servicetag.

Dann heißt es Relaxen, Duschen. Zum Abendessen haben wir Lachs, Schinken, Salat, Brot und Wein.
Es war mal wieder ein verrückter Tag.

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© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kultur- und Naturreise durch das eher unbekannte Portugal, abseits der großen Touristenströme.
Details:
Aufbruch: 01.04.2017
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 20.06.2017
Reiseziele: Portugal
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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