Das eher unbekannte Portugal - 2017

Reisezeit: April - Juni 2017  |  von Uschi Agboka

Informationen Regiao Norte: Dienstag, 23. Mai 2017 53. Tag

Dienstag, 23. Mai 2017 53. Tag

Dienstag, 23. Mai 2017 53. Tag
Campingplatz Parque de Campismo de Mondim de Basto
Bilho / Borbela / Parque Natural do Alvao / Albufeira da Barragem Cimeira / A Cabana
Vila Real: Igreja do Senhor do Calvario - Igreja de Sao Pedro - Igreja de Sao Paulo - Pelourinho - Kathedrale Se de Vila Real mit Brunnen Alegria und modernen Fenstern (Igreja de Sao Domingos) – Pelourinho – Rathaus (19. Jh.)
/Campea / Parque Natural do Alvao (Ziegenherde – Cachena-Barroso-Rinder)
Fahrzeit 5 ¼ Stunden 55 Meilen 89 km

Gegen 9.15 Uhr starten wir. N 312, M 1191-1 Bilho, M 1344, N 312-1, N 313 Borbela, M 1223 bis Vila Real.

Wir durchqueren wieder den Parque Natural do Alvao, eine herrliche Gegend, viel Grün und schöne blühende Blumen. Gelber Ginster zwischen schwarzem Granit, sieht wunderschön aus. Dann gibt es noch rosa-violett blühende kleine Sträucher, wahrscheinlich eine Art Heidekraut. Sieht toll aus. Und hin und wieder erblicken wir kleine Bergdörfer. Schön der große Albufeira da Barragem Cimeira, ein riesiger Stausee. In ihm leben viele verschiedene Fischarten. Hin und wieder sind hier Otter zu sehen.

Bald kommen wir zu einer kleinen Waldhütte – A Cabana, die verwunschen ausschaut. Innen ist die Hütte mit allerlei Waffen, Gewehre, Pfeil und Bogen etc., geschmückt. Wir genehmigen uns ein Eis. Wir sind die einzigen Gäste. Auch auf der Straße sind uns heute keine Autos begegnet. Es scheint, als seien wir hier allein unterwegs.

Es geht weiter, über eine sehr steile Straße, bergab nach Vila Real. Rolf ist hier auf seinem Camino gewandert. Ich bewundere mal wieder diese Leistung. So bergauf zu wandern – 600 m Höhenunterschied - und dann bei großer Wärme.

In Vila Real herrscht ein furchtbarer Verkehr. Das Zentrum ist schlecht ausgeschildert, das ist in kleinen Orten oft besser. Ich frage zwei Frauen nach dem Weg, sie wenden sich ab, sind sehr unfreundlich. Vielleicht mögen sie keine Motorradfahrer. Weiter über enge, kurvige Straßen, über die scheußlichen Speedbumps. Rolf muss sehr vorsichtig sein, damit wir nicht umfallen. Dauernd hupt man ihn an, mich nervt das alles sehr.
Endlich finden wir im Zentrum einen Parkplatz, in der Nähe der Igreja do Senhor do Calvario, die von Außen mit blauen Azujelos geschmückt ist.

Auf der weiteren Wanderung durch den Ort kann ich einen Blick in eine schöne Werkstatt werfen.

Schön, die Igreja de Sao Pedro, die geöffnet hat und die wir somit ansehen können. Die Kirche stammt aus dem 17. Jh.. Sie hat eine hübsche Kassettendecke aus geschnitztem vergoldeten Holz und polychromen Azujelos.

Dann geht es eine sehr steile Straße hinunter bis zur Igreja de Sao Paulo (Capela Nova), auch hier entdecken wir schöne blaue Azujelos, die das Leben der Heiligen Peter und Paul darstellen. Das Altarbild ist im Renaissancestil gehalten. Die Kirche ist eine barocke Konstruktion des 18. Jh, die dem ital. Architekten Nicolai Nasoni zugeschrieben wird. Es ist eine herrliche Kirche mit einer imposanten Fassade.

Ein schöner Pelourinho ist uns auch einige Bilder wert.

In der historischen Altstadt von Vila Real finden sich herrliche alte aristokratische Häuser, geschmückt mit Wappen und Skulpturen, manuelinischen Fenstern und den traditionellen Balkonen aus Schmiedeeisen.

Und wir laufen weiter zur Kathedrale Se de Vila Real, auch Igrea de Sao Domingos genannt. Im Innern fällt mir der Brunnen der Alegria auf, wunderschön und dann die modernen bunten Fenster. Toll.

Vor der Kathedrale steht ein alter Pelourinho mit einem Kreuz geschmückt.

Die Kathedrale Se de Vila Real (Igreja de Sao Domingos) ist der Sitz der Diözese von Vila Real. Erbaut im 15. Jh., gilt sie als das beste Beispiel der gotischen Architektur in der Region Tras-os-Montes.

Wie der Name sagt, hat die heutige Kathedrale ihren Ursprung in einem Dominikanerkloster, das 1424 von Mönchen aus Guimaraes gegründet wurde. König Joao I. schenkte das Kloster 1421 und 1422 und so begannen die Bauarbeiten 1424. Der Bau des Klosters wurde auch von den Markgrafen von Vila Real unterstützt, deren Residenz sich in der Nachbarschaft befand.
Die Kirche wurde im 16. Jh. und vor allem im 18. Jh. renoviert, als die heutige quadratische Hauptkapelle und der barocke Glockenturm erbaut wurden. Es ist ein viereckiger Turm, gekrönt von einer Balustrade und einer Kuppel.

Die Klosteranlagen wurden in dieser Zeit auch grundlegend renoviert. Im Jahr 1834, mit dem Aussterben der Orden, wurde die Kirche der Sitz der Pfarrei St. Dinis und das Kloster wurde als Hauptquartier des Bataillons der Jäger wiederverwendet. Im Jahr 1837 zerstörte ein großes Feuer das Innere des Klosters und einen Teil der Kirche.

Im Jahr 1922 gründete Papst Pius XI. die Diözese Vila Real und die alte Kirche der Dominikaner der Stadt wurde 1924 eine heilige Kathedrale. Sie wurde 1926 als National Monument eingestuft.

In den 1930er und 1940 wurde die Kirche erneut renoviert. Der heutige Hauptaltar im manieristischen Stil wurde 1938 aus dem Kloster Odivelas geholt.

Im Inneren wird die Kirche kaum durch Fenster im oberen Teil des Zentralschiffs beleuchtet. Die schlechte Beleuchtung und Robustheit der Wände erinnert an die romanische Architektur, die die Gotik im Norden Portugals stark beeinflusste.

Der Innenraum ist seit den 1930er Jahren ohne Dekoration. Im Jahr 2003 wurden moderne Glasmalereien des Künstlers Joao Rodrigues Vieira (1934-2009) angebracht.

Die Hauptfassade hat ein Portal mit spitzen Archivolten, die von großen Strebepfeilern flankiert werden. Die Fassade weist zudem Nischen mit Heiligen des Ordens auf und wird von einer großen Rosette gekrönt.

Als Archivolte wird in der Architektur ein durch Profilierung oder durch ein Relief mit figürlicher oder geometrischer Dekoration geschmückter Rund- oder Spitzbogen bezeichnet. Meist sind Archivolten Teil des Gewändes von Fenster- und Türöffnungen bzw. Portalen.

In der Nähe der Kathedrale ist ein großes wunderschönes altes Haus, welches aber zurzeit anscheinend nur von Tauben bewohnt wird. Schade.

In der Bar Encontro machen wir Pause. Es ist heute wieder sehr warm. Rolf hat Suppe, 2 x Tonic, Uschi Thunfisch-Toast, 2 x Weißwein, Kosten 8,70 Euro. Die Bedienung in dem Lokal ist super freundlich.

Später macht Rolf sich auf, das Motorrad zu holen. Unterwegs Foto vom Rathaus und in der Touristeninfo werden einige Broschüren geholt. Mittlerweile ist eine Biker-Gruppe gekommen, die es sich in dem Lokal gut gehen lassen. Abgesehen davon, welche Unmengen sie verputzen, bin ich immer wieder erstaunt, dass sie Alkohol trinken und sich dann wieder auf das Motorrad setzen.

Bevor wir weiterfahren, kaufen wir noch zwei Flaschen Wein in einem kleinen Laden.

IP 4 bis Campea, N 304 durch den Naturpark Alvao bis Mondim de Basto.

Herrliche Fahrt. Wir begegnen einer riesigen Ziegenherde, es sind nur zwei große Wachhunde dabei, kein Mensch zu sehen. Freue mich, dass ich einige Bilder machen kann.

Dann stoßen wir auf eine Herde Cachena- Rinder, auch Stiere sind dabei, sehen alle furchterregend aus, sollen aber harmlos sein. Hoffentlich wissen die das, denke ich.

Es ist sehr heiß, 31 Grad. Als wir auf dem Campingplatz ankommen, bin ich froh. Mir setzt die Hitze doch sehr zu.

Heute Abend bleibt die Küche kalt. Rolf sorgt dafür, dass wir heute Abend draußen fernsehen können und nicht im warmen Bus. Toll.

Weitere Bilder unter www.harley-rolf.de oder auf meinen Facebook Seiten:

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© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kultur- und Naturreise durch das eher unbekannte Portugal, abseits der großen Touristenströme.
Details:
Aufbruch: 01.04.2017
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 20.06.2017
Reiseziele: Portugal
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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