Das eher unbekannte Portugal - 2017

Reisezeit: April - Juni 2017  |  von Uschi Agboka

Kunsthandwerk im Alentejo: Informationen Arraiolos

Arraiolos Informationen

Arraiolos, ca. 3.400 Einwohner, liegt auf einer sanften Anhöhe über den weiten Ebenen des Alentejo.

Bekannt ist der Ort für die hier in einer kreuzstichähnlichen Technik gefertigten bunten Wollteppiche. Die von den Mauren übernommene Kunst wird seit dem 17. Jh. gepflegt. Zunächst verwandte man orientalische Muster (Perserteppiche), später dann volkstümliche und geometrische. Seit Mitte der 1970er Jahre sind die in kräftigen Farben gehalten Arraiolos-Teppich wieder groß in Mode. Sie werden überall im Alentejo verkauft.

Zu den Baudenkmälern des Ortes zählen verschiedene historische Gebäude, u. a. das Kino-, das Postgebäude, das ehemalige Krankenhaus und der Bahnhof.

Funde deuten auf eine Anwesenheit des Menschen mindestens seit der Jungsteinzeit hin. Vermutlich wurde der Ort um 360 v. Chr. gegründet. Unter den Römern war der Ort als Calantica ein Teil der Provinz Lusitana. Nach 711 nahmen die Mauren den Ort ein. Über die Geschichte des Ortes seit dem Ende der römischen Herrschaft ist nur wenig bekannt. Im Verlauf der Reconquista wurde der Ort dann häufiger erwähnt. König D. Alfonso II. gab das Gebiet mit dem Ort Arraiolos im Jahr 1217 dem Bischof von Evora, D. Soeira II. Stadtrecht erhielt man 1290 bzw. 1310. Ab 1305 ließ König D. Dinis ab 1305 eine Burg errichten. Aus Lissabon vertriebene Mauren ließen sich hier im 15. Jh. nieder und begründeten die Tradition der farbenfrohen Wollteppiche.

Die Megalithanlage – Anta de Arraiolos - ist über 5.000 Jahre alt. Weitere archäologische Ausgrabungsstätten sind die römischen Ausgrabungen aus dem 2. bis 3. Jh. an der Kirche Santana und die mittelalterliche Burg Castelo de Arraiolos aus dem 14. Jh. Diese geht auf ein etwa 2.500 v. Chr. errichtetes Bronzezeit-Dorf und auf eine etwa 1.000 v. Chr. errichtete Befestigung der Castro-Kultur zurück.

Castrokultur ist die alte archäologische Bezeichnung für die eisenzeitliche Kultur der nordwestlichen Iberischen Halbinsel vom Ende der Bronzezeit (1. Jahrtausend v. Chr.) bis ins 1. Jahrhundert v. Chr.

Das charakteristischste und deshalb namensgebende Merkmal dieser Kultur, waren die auf Hügeln gelegenen und mit einem Wall befestigten Siedlungen, die als Castro und Citânias bezeichnet werden. Plätze dieser Art fanden sich in einem Gebiet, das sich im Osten bis zum Rio Cares und im bis zum Rio Duero erstreckt.

© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kultur- und Naturreise durch das eher unbekannte Portugal, abseits der großen Touristenströme.
Details:
Aufbruch: 01.04.2017
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 20.06.2017
Reiseziele: Portugal
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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