Das eher unbekannte Portugal - 2017

Reisezeit: April - Juni 2017  |  von Uschi Agboka

Teil 1 - Streckenverlauf - Anreise: Sonntag 2. April 2017 2. Tag

Sonntag 2. April 2017 2. Tag

Sonntag 2. April 2017 2. Tag
Chatillon en Michaille – Campingplatz Les Casteillets, St. Jean-Pla-de-Corts
Fahrzeit: 9 ¾ Stunden 617 km

Gegen 7.45 Uhr starten wir, ohne Frühstück. Das werden wir bei meiner Facebook Freundin Roselies bekommen.
Heute Morgen ist es bedeckt, kalt, 9 Grad. Mal sehen, was der Tag uns bringen wird.

Zunächst D 1084 - eine herrliche Fahrt durch das Tal des Flusses Valserine.

Die Valserine ist ein Fluss, der in den Regionen Rhone-Alpes und Franche-Comte verläuft. Die Valserine entspringt im Jura an der Grenze zur Schweiz, führt dann durch den Regionalen Naturpark Haut-Jura und mündet nach 48 km im Ortsgebiet von Bellegard-sur-Valserine als rechter Nebenfluss in die Rhone.

Weiter nach Nantua. Dort wird gebaut, wir müssen eine kleine Umleitung fahren. Von den Gemsen ist nichts zu sehen. Am Sylvan-See entlang. Es regnet leicht. Mich begeistern auf unserem Weg wieder einmal die herrlichen schattigen Baumalleen. Entlang der Straße sehen wir auch Gen-Maisfelder, Monsanto lässt grüßen!

A 42 Richtung Lyon, eigentlich kostenlos, doch dann plötzlich muss man doch zahlen. Wegelagerer sind das. D 22 nach Chassieu, Roselies Sokoll besuchen. Ankunft dort 9.45 Uhr.

Bei Roselies war es wie nach Hause kommen – Familie. Mit Mann Hanne und Tochter Elisabeth haben wir fürstlich gefrühstückt. Nur der Enkel Coretin wollte nichts von uns wissen. Er sagte weder Guten Tag noch Ade. Für mich ein etwas merkwürdiges Verhalten von einem 10-jährigen.

Gegen 11.45 Uhr verlassen wir bei strömendem Regen Chassieu. Fahren über die Rhone (Bild). A 46 / A 7 / E 15. Es regnet, doch Gott sei Dank wird es langsam heller. Überall blühen die Bäume. Die Natur ist hier viel weiter als bei uns Zuhause.

Über den Col du Grand Boeuf, 323 m – 12.45 Uhr. Entlang der Autobahn herrlich blühender Flieder. Der Regen hört auf, die Sonne kommt langsam zum Vorschein.

Fahrt durch das Rhonetal – über Romans sur Isere, Valence, Le Pouzin, Montelimar.

Valence – herrlich die Weinstöcke im frischen Grün. Wir befinden uns in den „Voralpen des Südens“. Eine schöne landwirtschaftlich geprägte Landschaft.

Port du Soleil (Bild) – 13.40 Uhr.

Passieren Montelimar. Mittlerweile wird es wärmer, 14 Grad. Doch es weht ein starker Wind.

Als Rhonetal wird in Frankreich das Tal der Rhone von Lyon bis an das Mittelmehr bezeichnet. Es gibt noch einen weiter gefassten Begriff des Vallée du Rhône, nämlich mitsamt der Strecke vom Rhonedurchbruch durch den Jura beim Defile de l’Ecluse bis nach Lyon.

Durch seinen Süd-Nord-Verlauf bildet die Talung eine Klimaschneise. Noch Lyon hat ein stark mediterran beeinflusstes Klima, eine Gunstlage, die sich bis Südwestdeutschland auswirkt.

Besonderheit ist hierbei die „Épisode méditerranéen“, ein Südstau am Zentralmassiv, der zu schweren Niederschlägen und Sturzfluten führt, hierorts insbesondere „Pluis“ oder Orage cévenol“ (Cevennen-Regen-Unwetter) genannt.

Umgekehrt kann die Schneise auch zu Nordwetterereignissen führen, darunter dem Wind Mistral, ein Einströmen polarer Kaltluft in das westliche Mittelmeer, das auch sehr heftig werden kann.

Bei Westlagen herrscht Stauniederschlag an den Alpen, wobei das Rhonetal selbst im Lee des Zentralmassivs geschützt ist.

Zunächst ist die Landschaft sehr dicht besiedelt, später wird es jedoch wieder schöner. Das Wetter bessert sich, aber es weht ein heftiger Wind - Mistral.

Der Mistral ist ein kalter, oft starker Fallwind aus nordwestlicher Richtung, der sich im unteren Rhonetal und darüber hinaus bemerkbar macht.

Die Bezeichnung Mistral wird vor allem in Verbindung mit der Provence verwendet, aber auch die Provinz Languedoc (östlich von Montpellier), das gesamte untere Rhonetal (von Lyon bis Marseille) und die Inseln Korsika und Sardinien sind betroffen. Der östliche Teil der Cote d’Azur, die sogenannte Französische Riviera, mit den höher aufragenden Bergen dagegen ist geschützt und bleibt von dem als meist unangenehm empfundenen Wind fast immer verschont.

Fortress Mornas (11.-14. Jh.) – 14.10 Uhr (Bild). Es hatte eine große Bedeutung u. a. in der Französischen Revolution, ehe es zur Ruine wurde.

Wir fahren nun A 9 Richtung Barcelona. Rolf muss ganz schön gegenlenken bei dem starken Wind. Es wird immer wärmer, das freut uns sehr. Nimes – 14.45 Uhr. Die Landschaft ist hier sehr schön. Überall blühende Bäume und Sträucher, vor allem Ginster.

15.10 Uhr – ca. 28 km vor Montpellier bezahlen wir an der AB 39,50 Euro. Überall gibt es Baustellen, doch Gott sei Dank läuft der Verkehr. Montpellier 15.30 Uhr. Beziers 16.10 Uhr. Um 16.55 Uhr ist der Mont Canigou in den Wolken zu sehen (Bild).

Mont Canigou – der Heilige Berg der Katalanen
Der Berg, der zwischen den Tälern des Tech und der Tet, 2.784 m emporragt, bestimmt die Region wie ein einsamer Herrscher und ist oft noch von Schnee bedeckt, wenn die Obstbäume der Region schon kleine Früchte tragen. Es scheint so, als wollten die Pyrenäen hier noch einmal ihre Größe zeigen. Früher hielt man den Canigou für den höchsten Berg der Pyrenäen. Tatsächlich erreicht er bei weitem nicht die Höhe der zentralen Pyrenäen, doch kein anderer Berg besitzt eine derart mystische Bedeutung wie der Heilige Berg der Katalanen. Zum Johannisfest auf den 24. Juni wird diese Mystik lebendig, wenn ein Feuer auf dem Canigou entzündet wird und zahlreiche umliegende Orte ebenfalls im Feuerschein erstrahlen. Zu den religiösen Besonderheiten, gesellt sich ein physikalisches Phänomen: Der Canigou besitzt Eisenerzvorkommen, die, verbunden mit vorhandenem Mangan, angeblich die Bordinstrumente von Flugzeugen verrückt spielen lassen. Mehrere Flieger sollen hier abgestürzt sein. Im 13. Jh. wurde der Berg erstmals bezwungen, heute erfreut sich das Bergmassiv großer Beliebtheit bei Wanderern, die einmal vom Gipfel aus Landschaft und Meer überblicken wollen.

17 Uhr kommt Fort Salses, welches wir vor Jahren besichtigten, in Sicht. Leider kann ich wegen der Schaukelei kaum Fotos machen.

17.10 Uhr, es hat 20 Grad, angenehm. Ausfahrt 43. D 115 Richtung Ceret. Wir müssen mal wieder bezahlen: 23,70 Euro.

Gegen 17.30 Uhr erreichen wir den von Rolf ausgesuchten Campingplatz, nach 9 ¾ Stunden. Der Campingplatz ist sehr schön gelegen, mit Blick auf die grünen Berge.

Wir können draußen sitzen, in Gesellschaft vieler Esel. Zum Abendessen haben wir Pate, Schinken, Baguette, Tomatensalat, Wein. Später schauen wir noch einen Film an. Wie ich durch Zufall sehe, hat Rolf 4 Handys dabei – Vorsorge!

Weitere Bilder unter www.harley-rolf.de oder auf meinen Facebook Seiten:

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© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kultur- und Naturreise durch das eher unbekannte Portugal, abseits der großen Touristenströme.
Details:
Aufbruch: 01.04.2017
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 20.06.2017
Reiseziele: Portugal
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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