Das eher unbekannte Portugal - 2017

Reisezeit: April - Juni 2017  |  von Uschi Agboka

Portugal - Wirtschaft

Informationen zur Wirtschaft Portugals

Portugal Wirtschaft

Seit Portugals Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft im Jahr 1986, kam es im Land u einem beträchtlichen Wirtschaftsaufschwung. Portugal schafft den Sprung vom Agrar- zum Industrieland.

Verantwortlich für das Wirtschaftswunder Ende der 1980er und zu Beginn der 1990er Jahre zeichnete die liberal-konservative Regierung unter dem Wirtschaftsprofessor Anibal Cavaco Silva. Sein Programm wurde durch üppige Strukturhilfen mit den Geldern der EG wesentlich gefördert. Ein weiterer Antrieb waren ausländische Investoren.

Für britische, amerikanische, französische, spanische und deutsche Unternehmen war und ist das Land aufgrund der niedrigen Löhne und Lohnnebenkosten als Produktionsstandort interessant.

Portugal hat sein Gesicht verändert. Neue Straßen durchziehen das Land, die Infrastruktur hat sich erheblich verbessert. Riesige Einkaufszentren sind entstanden.

Doch nach wie vor ist das Land von großen Gegensätzen geprägt. An manchen Regionen im Landesinnern ist die Modernisierung spurlos vorüber gegangen.

Seit 1994 ist die Euphorie verfolgen. In der Wirtschaft macht sich Ernüchterung breit und die Nachteile der wachsenden Integration in den Europäischen Binnenmarkt werden augenfälliger. Die einheimische Industrie leidet unter der Wachstumsschwäche der großen europäischen Länder. Die exportabhängige Industrie gerät mehr und mehr unter den Druck osteuropäischer und asiatischer Billigstanbieter.

Für die Landwirtschaft hat der EG Beitritt schwerwiegende Folgen. Obst und Gemüse aus Portugal entsprechen nicht der Norm, die von der EU gefordert werden.

Die Agrarpolitik der EU beschränkt sich auf Stilllegungsprämien und Vorruhestandsregelungen, für die viele Kleinbauern aber oft die Voraussetzungen nicht erfüllen.

Große Bedeutung hat die Nutzung von Eukalyptusbäumen, ganze Hügelkuppen wurden damit aufgeforstet. Das Holz der Bäume wird zur Herstellung von Zellulose verwendet. Der schnell wachsende Eukalyptus entzieht jedoch den Böden sehr viel Wasser und führt dadurch zum Austrocknen der Böden.

Zwischen dem Douro und Tejo befinden sich Portugals wichtigste landwirtschaftliche Anbaugebiete. Neben den Weinanbaugebieten finden sich hier Obstplantagen. Die Obst- und Zitruserzeugung ist stark auf den Inlandsmarkt ausgerichtet. Auch die Olivenölproduktion ist gering und wird vornehmlich im Inland verbraucht.

Die Viehhaltung spielt vor allem in den nördlichen Landesteilen eine Rolle, wo vor allem Rinder gehalten werden. Daneben findet sich Schweine- und Schafhaltung.

Die Fischerei Portugals hat seit jeher große Bedeutung. Portugals Fischfangflotte ist allerdings veraltet und kann der Konkurrenz anderer europäischer Flotten, insbesondere der spanischen, nicht standhalten.

In den Mündungsebenen von Vouga, Tejo, Sado und an der Algarveküste um Faro wird in Meeressalinen Salz gewonnen, das in der heimischen Konservenindustrie Verwendung findet.

Portugal ist einer der wichtigsten Wolframproduzenten der Welt. Größere Schwefelkieslagerstätten (Pyrit) liegen im Südosten des Landes. Bei der Urangewinnung hat Portugal ebenfalls einen Platz in der Weltrangliste. Die Eisenerzvorkommen im Nordosten gelten als die bedeutendsten der Iberischen Halbinsel.

Hochwertige Vorkommen von Marmor und Granit geben dem Industriezweig Steine und Erden nennenswerte Entwicklungsimpulse. Die Gewinnung von Energierohstoffen – Kohle, Erdöl, Erdgas – ist bedeutungslos.

Die Hälfte des Energieverbrauchs in Portugal wird durch Wasserkraftwerke in Nord- und Mittelportugal gedeckt. Zweitwichtigster Energieträger bei der Elektrizitätsgewinnung ist Erdöl.

Das Straßennetz wurde in Portugal erheblich ausgebaut. Im strukturschwachen Nordosten jedoch, sind viele abgelegene Ortschaften nur über schmale Bergstraßen erreichbar.

Das Eisenbahnnetz ist nur in begrenztem Maße ausgebaut.

Traditionell kommt der Seeschifffahrt in Portugal eine große Bedeutung zu. Ein Großteil des Außenhandels wird über See abgewickelt.

Der Luftverkehr hat in den letzten Jahren einen rapiden Zuwachs erlebt.

© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kultur- und Naturreise durch das eher unbekannte Portugal, abseits der großen Touristenströme.
Details:
Aufbruch: 01.04.2017
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 20.06.2017
Reiseziele: Portugal
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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