Das eher unbekannte Portugal - 2017

Reisezeit: April - Juni 2017  |  von Uschi Agboka

Informationen Regiao Norte: Montalegre - Serra do Larouco - NP Peneda-Geres

Montalegre - Serra do Larouco - Nationalpark Peneda-Geres

Montalegre ist ein Kreis (Concelho) und eine Vila (Kleinstadt) mit ca. 1.820 Einwohnern.

Der Ort liegt auf 966 m Höhe. Seine alten Häuser bilden einen Ring um die Mauer einer verfallenen Burg aus dem 14. Jh.. Vom Fuß des Bergfrieds aus überblickt man das wilde, bergige Hochplateau, das der Rio Cavado durchquert. Im Nordosten ist die Serra do Larouco zu sehen, in der der Fluss entspringt.

Die Serra do Larouco ist Teil des Peneda-Geres-Gebirges. Es ist das dritthöchste Gebirge Portugals, mit seinem Gipfel auf 1.527 m Höhe. Mit einem Granitplateau von 10 km Länge bietet die Serra do Larouco eine malerische wilde Landschaft, die von großen Raubvögeln, iberischen Wölfen, Böcken, Füchsen, Wildschweinen und einer großen Anzahl von Reptilien wie Echsen und Schlangen bewohnt wird.

In den Gebieten mit vielen Gräsern und Heidekraut hat man permanent das Gefühl, das Zischen der Schlangen zu hören, die versteckt in der Vegetation leben und uns daran erinnern, das dieses Land in uralten Zeiten Ofiussa, das Land der Schlangen genannt wurde.

In der Serra do Larouco hat der Rio Cavado seinen Ursprung. Angesichts der großen Bedeutung der Artenvielfalt und der Zerbrechlichkeit der Ökosysteme wurde das Biotop CORINE, geschaffen, zu dem die Serro do Larouco und der Alto Cavado gehören, die den dort lebenden Arten Schutz gewähren.

Der Name Serra do Larouco erinnert an den galizischen Gott Larouco, einen Gott des Donners, des Metalles und der Fruchtbarkeit. Eine der Gaben des Gottes Larouca waren die therapeutischen Heilpflanzen, die man in den höheren Regionen der Serra do Larouco findet. In den alten Dörfern finden sich noch viele Überreste, die an die Verehrung des Gottes Larouco in der Antike erinnern, z. b. der Altar de Pena Escrita. Dies ist ein alter galizischer Felsenaltar. Er besteht aus einem Granitfelsen, der mit drei Stufen zu einem Heiligtum (Hohlraum im Felsen) führt. Auf einer Seite des Altars findet sich eine Inschrift, die den Altar dem Gott Laroucus, Begleiter des Jupiter, zuschreibt. Man nimmt an, dass der Altar jedoch vorrömischen Ursprungs ist, es soll sich um ein indigenes Heiligtum handeln, welches die Römer nach der Invasion nach ihrem Geschmack umwandelten. In der Nähe des Heiligtums gab es es Votivgaben, die zu zwei alten Säulen gehörten, eine war Larouco und die andere war dem Jupiter gewidmet. Dies um das Verbindung zu festigen, zwischen dem galizischen Gott Larouco und dem römischen Gott Jupiter.

Pater Fontes, ein moderner Druide, hat sehr zur Pflege der transmontanen Ethnographie beigetragen. Er hat u. a. eine Darstellung des Gottes Larouco in der Kirche von Vilar de Perdizes entdeckt.

Die Serra do Larouco ist nicht nur eine wunderschöne Bergkette, sondern auch eine Bestätigung der galizischen Vergangenheit, die Transmontanos und Galizien vereint. Bis vor kurzen schlossen sich Jugendliche aus den umliegenden Gebieten auf beiden Seiten der Serra, sowohl aus portugiesischen als auch aus spanisch-galizischen Dörfern zusammen, um auf dem Berggipfel den Larouco-Kult zu feiern, dem einst die Vorfahren angehörten, in Zeiten, als es noch keine Grenze gab und die Menschen gemeinsam diesem Gott huldigten.

Funde von Dolmen und Antas belegen eine Besiedlung des Gebietes mindestens seit der Jungsteinzeit. Keltiberer siedelten später ebenfalls hier. Die sie unterwerfenden Römer wandelten einige ihrer Wallburgen (Castros) in eigene Ansiedlungen um und errichteten hier Römerstraßen und Brücken.

Der heutige Ort wurde erstmals im 6. Jh. im Zuge von Gebietsaufteilungen erwähnt. Montalegre bekam seine ersten Stadtrechte (Foral) im Jahr 1273 von König Alfons III.

Der Kreis Montalegre liegt zu etwa einem Viertel im Nationalpark Peneda-Geres.

Mit der Pista Automovel de Montalegre verfügt die Gemeinde Padornelos in der Serra do Larouco über eine Motorsport-Rennstrecke, auf der jedes Jahr diverse internationale Rennen veranstaltet werden.

Das Museum Ecomuseu de Barroso widmet sich dem Ökosystem der Serra do Barroso, aber auch den Traditionen des Kreises, mit Ausstellungen und kulturellen Veranstaltungen.

Auf dem Stausee Albufeira da Barragem do Alto Rabagao sind vielfältige Wassersportmöglichkeiten gegeben, auch Sportangeln und Angeltourismus wird dort betrieben.

© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kultur- und Naturreise durch das eher unbekannte Portugal, abseits der großen Touristenströme.
Details:
Aufbruch: 01.04.2017
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 20.06.2017
Reiseziele: Portugal
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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