10 months homeless - two Swiss girls plunge into the wide wild world

Reisezeit: August 2008 - Juni 2009  |  von Sandra und Jeannine H.

Malaysia: Borneo - Mount Kinabalu - Kota Kinabalu

Am naechsten Morgen machten wir uns mit einem Taxi auf den Weg zur Busstation von Sandakan. Nach sechs Stunden ueber Stock und Stein sowie durch wunderschoene Landschaften mit Palmenplantagen kamen wir in Kota Kinabalu an. Dort checkten wir in unser altbekanntes Akinabalu Youth Hostel ein, bei dem wir herzlich empfangen wurden. Wir bekamen wie schon in Kuching als wir in die Waterfront Lodge zurueckkamen, eines der schoensten Zimmer. So laesst es sich leben!Noch am selben Abend liessen wir uns von der netten Receptionistin beraten, wie wir am Besten den Mount Kinabalu besteigen koennen.

Fuer den ersten Tag buchten wir eine Unterkunft am Rande des Mount Kinabalu Parks, um uns an das "kuehle" Klima und an eine Hoehe von ca. 1'550 Meter zu gewoehnen. Nach einer kalten Nacht, nur wir zwei in einem 12er Dorm wurden wir abgeholt und in den nahegelegenen Park gebracht. Wir mussten uns durch Berge von Formularen kaempfen, in welchen wir bestaetigten, dass wir alle Risiken auf uns nehmen. Nachdem uns Francis, ein kleiner schmaechtiger Junge als Guide vorgestellt wurde, konnte die Besteigung des Mount Kinabalu los gehen.

Bevor wir den ersten Fuss auf den Pfad setzten, klaerte uns Francis ueber den Ablauf der Wanderung auf: Der erste Aufstieg bis zum Laban Rata Resthouse auf 3'261 Meter dauert ca. 5 Stunden. Nach jedem Kilometer befindet sich ein kleiner Restpoint mit Toiletten und einem Wassertank, wo man seine Trinkflasche mit frischem Bergwasser auffuellen kann. Nachdem wir im Laban Rata Resthouse ankommen, koennen wir uns ausruhen und das Nachtessen zu uns nehmen. Auch empfiehlt er uns frueh schlafen zu gehen, da der zweite und letzte Teil des Aufstiegs bereits um 02.30 Uhr beginnt. Wir besteigen den Gipfel der sich auf 4'095.2 Meter befindet in der Nacht, damit wir rechtzeitig zum Sonnenaufgang oben sind. Dieser Aufstieg dauert ca. 3 Stunden. Direkt danach werden wir zum Laban Rata Resthouse absteigen und fruehstuecken. Anschliessend gehts direkt an den Abstieg zurueck in den Mount Kinabalu Park, was nochmals ca. 4 Stunden in Anspruch nimmt.

Nach all diesen Informationen gings dann los... Wir nehmen das, was schier unmoeglich scheint in Angriff!Schnell stellte sich heraus, dass der Aufstieg kein "Zuckerschleck" ist. Schon auf den ersten paar 100 Metern ging es steil bergauf. Wir mussten viele Treppenstufen und Steine bezwingen, teilweise glich der Pfad einem ausgetrockneten Flussbett. Dies aenderte sich aber schon bald, nachdem es anfing zu regnen! Also wateten wir den Berg hoch! Zum Glueck hatten wir unsere roten Pellerinen dabei, welche auf dem Weg ab und zu zum Einsatz kamen. Die Vegetation veraenderte sich staendig, von dichtem Dschungel am Anfang bis zur kargen Felslandschaft am Schluss. Witzige Eichhoernchen, Voegel, Schlangen und Riesenregenwuermer, die anscheinend die groessten der Welt sind, begleiteten uns auf dem Aufstieg. Wir trafen viele verschiedene "Leidensgenossen" und fuehrten unterhaltsame Gespraeche waehrend unseren zahlreichen Pausen! Auch kamen uns die ersten Leute entgegen, welche auf dem Abstieg waren. Viele humpelten mit schmerzverzerrten Gesichtern an Stoecken den Berg herunter... Oh-Oh... Was wird noch alles auf uns zukommen? Schon bald werden wir es an unserem eigenen Leibe erfahren! Wir kamen nach 5 Stunden, (Sandra mehr schlecht als recht... )beim Resthouse an. Das Thermometer zeigte 11 Grad an und es hatte dicken Nebel! Wo ist der Gipfel? Zum Glueck konnten wir das zu diesem Zeitpunkt noch nicht sehen!

Im Restaurant waermten wir uns mit heissem Tee und heisser Schockolade auf, bevor wir uns eine warme Dusche goennten! Danach unterhielten wir uns mit unseren "Leidensgenossen", sahen einen wunderschoenen Sonnenuntergang (der Nebel verschwand und wir konnten nun das gewaltige Bergmassiv betrachten, oh weiaa...), assen und gingen schon um 19.30 Uhr ins Bett. Wenige Stunden spaeter, als wir endlich unseren Schlaf fanden klingelte der Wecker und es war Zeit fuer den letzten Teil!

Wir ruesteten unsere Stirnlampen, zogen warme Kleider an, suchten die zuvor gekauften Handschuhe heraus und begannen uns Mental auf das Bevorstehende vorzubereiten. Schon bald war es Zeit zum Abmarsch... Es war abgesehen vom wunderschoenen klaren Sternenhimmel, stockdunkel und ca. 8 Grad kalt. In der Ferne sahen wir die Lichter der Stirnlampen unserer Vorgaenger leuchten! Ein sehr steiler Pfad mit vielen Treppenstufen und Felsen erwartete uns. Zum Teil mussten wir uns an Seilen den steilen Felsen heraufziehen.(Zum Glueck war es dunkel und wir konnten nicht sehen, wie steil es wirklich war!)Trotz Sandras Hoehenkrankheit, die sich bereits nach wenigen Hoehenmetern bemerkbar machte, hatten wir ein zuegiges Tempo darauf und ueberholten einige Gruppen die auch mit der Hoehe zu kaempfen hatten. Jeannine ging voraus und erreichte den Gipfel ohne Probleme. Eine Weile spaeter hatten es dann auch Sandra und Francis geschafft, welche etwas spaeter ankamen. Auf dem Gipfel zu stehen war abgesehen von der Kaelte herrlich und wir genossen einen ueberwaeltigenden Sonnenaufgang. Aufgrund der Kaelte und der duennen Luft machten wir uns kurz darauf wieder an den Abstieg! Nach 1½ Stunden kamen wir im Laban Rata Resthouse an. Dort staerkten wir uns von einem reichhaltigen Fruehstuecksbuffet fuer den letzten, aber wie sich herausstellte haertestetn Teil unserer "Mission".Der steile Abstieg forderte die bereits ueberstrapazierte Beinmuskulatur nochmals gewaltig. Jede Treppenstufe war zu spuehren. Dank dem Holzstock ueberstand auch Sandra den 4 Stuendigen Abstieg. Hinzuzufuegen ist, dass es auf den letzten 2km wie aus Kuebeln schuettete und wir nicht einen Pfad hinunterstiegen sondern einen Wildbach!So waren wir trotz unserer Regenausruestung bis auf die Socken klitschenass... Vor lauter Muedigkeit und Anstrengung hatten wir trotz allem ein riesen Gaudi! Unten angekommen verabschiedeten wir uns von Francis und wurden von der Tourcompany nach Kota Kinabalu zurueckgebracht.

In den darauffolgenden 3 Tagen erholten wir uns vorwiegend im Akinabalu Youthhostel, schauten Filme, lasen, schliefen und vermieden jegliche Treppen. Nach 3 Tagen voller Muskelschmerzen konnte dann auch Sandra wieder normal gehen! Sie wird nicht so schnell wieder auf einen Berg klettern! Trotz allem war es eine tolle Erfahrung. Und fuer andere, war es eines der tollsten Erlebnisse ueberhaupt, einfach wunderschoen!

es kann losgehen

es kann losgehen

...fast darauf getrampelt...

...fast darauf getrampelt...

der anscheinend groesste Regenwurm der Welt

der anscheinend groesste Regenwurm der Welt

der Pfad - wunderschoene Natur

der Pfad - wunderschoene Natur

endlich Pause.... wie lange gehts noch???

endlich Pause.... wie lange gehts noch???

es lebe das rote Regenmaenteli

es lebe das rote Regenmaenteli

die erste Station ist geschafft - Ankunft im Laban Rata Resthouse... wo sind die Berge?

die erste Station ist geschafft - Ankunft im Laban Rata Resthouse... wo sind die Berge?

Mensch war das kalt, dafuer war der Sonnenuntergang 1A

Mensch war das kalt, dafuer war der Sonnenuntergang 1A

mitten in der Nacht, man beachte das Seil

mitten in der Nacht, man beachte das Seil

wir habens geschafft!

wir habens geschafft!

exhausted, but still alive...

exhausted, but still alive...

und rechtzeitig zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel anekommen

und rechtzeitig zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel anekommen

no comment...

no comment...

am Horizont ist der Schatten des Mount Kinabalu erkennbar...

am Horizont ist der Schatten des Mount Kinabalu erkennbar...

so sieht es also bei Tag aus

so sieht es also bei Tag aus

die armen Schlepper, die taeglich verschiedenste Sachen ins Resthouse tragen

die armen Schlepper, die taeglich verschiedenste Sachen ins Resthouse tragen

in Kota Kinabalu erholten wir uns von den Strapazen...

in Kota Kinabalu erholten wir uns von den Strapazen...

und genossen einen etwas anderen Sonnenuntergang

und genossen einen etwas anderen Sonnenuntergang

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Die Reise
 
Worum geht's?:
An einem feucht-fröhlichen Abend im Dampfkessel entschlossen wir uns spontan, auf Reisen zu gehen. Am nächsten Tag der Griff zum Telefon – war es nur ein Traum oder Wirklichkeit? Doch schnell war klar, dass es kein blosses Gerede war. Wir werden dem Alltag den Rücken kehren und die „weite wilde Welt“ entdecken! Unsere Reise wird uns durch drei Kontinente führen: Asien, Ozeanien & Nordamerika. 10 months homeless – Ferne wir kommen!
Details:
Aufbruch: 28.08.2008
Dauer: 9 Monate
Heimkehr: 10.06.2009
Reiseziele: Singapur
Malaysia
Thailand
Kambodscha
Vietnam
Laos
Neuseeland
Fidschi
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Sandra und Jeannine H. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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