Anfang einer Weltreise... Indien

Reisezeit: Juli 2004 - Dezember 2007  |  von Nicole Schemionek

05.10. krank in Goa: 27.10. von Palolem zum OM Beach

... und so geht sie weiter, die reise an indiens westkueste... in palolem war es schon sehr schoen gewesen und nachdem man so das eine oder andere mal in diversen restaurants gewesen ist, war man auch bekannt, wie ein bunter hund. ich hatte ja meinen lieblingsplatz fuer bruschettas (das casa fiesta) und da war ich dann auch nochmal einen nachmittag. der ober kannte schon meinen namen und an der tuer wurde ich mit handschlag begruesst. das war schon nett. ich hab dann da gesessen, gelesen und es mir gutgehen lassen. dann kam der ober an meinen tisch und fragte mich, ob ich denn nicht am 02.11. mit ihm zu der hochzeit seiner schwester in Kochin (kerala) kommen wollte. ich sollte am naechsten morgen vorbeischauen und dann wuerden wir die tickets buchen. ich wusste nicht wirklich, was ich machen sollte und sagte, ich wuerde drueber nachdenken und bescheid sagen. An diesem abend war ich dann auch in sions worldkitchen abendbrot essen. ich sass dann so an meinem tisch und der eigentuemer kam vorbei fuer ein wenig small talk. nachdem er dann so 10 minuten an meinem tisch gestanden hat, hat er sich ueberlegt, sich mal hinzusetzen und mit mir zusammen abendbrot zu essen... na, auch nicht schlecht. ich hatte leckeren hummus mit champignons und zwiebeln mit leckerem knoblauchchapatti... das war echt gut. er hatte champignon tikka und salat und ne flasche wein bestellt. die haben wir dann schoene getrunken und erzaehlt. am anfang war ja auch alles ziemlich interessant. das restaurant ist sehr schoen aufgemacht. vorn sind tische und die kueche ist frei auf der linken seite,... so kann man den koechen immer auf die haende schauen... ueberall ist viel gruen und die beleuchtung hat sogar atmosphaere... im hinteren teil sind dann niedrige tische in nischen mit vielen sitzkissen rundum aufgebaut... zwischen den nischen sind viele pflanzen und zwischen den pflanzen sind lichter, was natuerlich schoen aussieht, wenn's draussen dunkel ist. noch weiter hinten ist eine bar... um einen baum rumgebaut und die aeste des baumes wurden zu regalen umgebaut... alles ist aus natuerlichem holz und wirklich schick. die toiletten sind sauber und man kann sich draussen die haende waschen (mit seife) und sich dann an einem eigenen handtuch abtrocknen... das ist schon wie bissel luxus. es stehen da zwei koerbe mit tuechern, benutzte und saubere... gute idee auf jeden fall. jedenfalls sass ich da mit dem eigentuemer und wir haben uns ueber die bar unterhalten,... dass er noch jemanden fuer die saison braeuchte, der ein auge drauf haelt und halt auch mal dahinter steht. ich hab ja nun auch mal einen fable fuer bars und war schon interessiert... ich hab dann so fuer mich drueber nachgedacht, aber erstmal nichts gesagt. als dann der businessteil uebern tisch war, fing er dann an, mir von seinen vielen freundinnen zu erzaehlen, die er ueberall auf der welt schon gehabt hat... als er dann anfing und wollte mich in die vorzuege des tantra sutra einweihen (nur woertlich), da war mir schon anders zumute. am ende hat er dann nur noch von seinem gott geredet und seiner bestimmung... hmmm... zwischendurch ist er auch mal in ein meditationsloch reingerutscht und hat fuenf minuten nichts gesagt. irgendwann haben dann seine boys alles aufgeraeumt und es war schon nach 1 uhr und ich wollte dann auch mal in meine huette gehen... was ich dann auch getan habe. genug erlebt fuer einen abend... am naechsten tag hab ich mich dann mit nigel getroffen und fragte ihn, ob er denn mal mit zum sions kaeme um mal einen blick draufzuwerfen. wir sind dann halt auch abends hin und der besitzer sass vollkommen besoffen an einem tisch und hat ganz schwer probiert, seine chillis in die richtige oeffnung seines gesichtes zu pressen... neben ihm stand eine fast leere whiskeyflasche... naja... ich wollte schon umdrehen, als ich das sah, aber leider zu spaet. er hatte uns schon gesehen und wir wurden zu seinem tisch gebeten... nun ja... wir sassen dann da und nigel hat sich gut mit ihm unterhalten,... nun ja... was heisst unterhalten,... nicht wirklich. nigel hat ihn eigentlich die meiste zeit hochgenommen und ich konnte mir so ab und zu ein lachen nicht verkneifen. ich hab eigentlich den abend gar nichts gesagt. der eigentuemer schaute nur manchmal ganz vertraeumt zu mir und sagte: nicole ist doch ne schoene frau, oder? und das war's... dabei schaute er mir aber auch nicht in die augen in meinem kopf sondern ne etage tiefer... mir war das dann alles nichts mehr und wir sind gegangen... nun gut... ab ins del mar... wir standen nicht ne minute an der bar, da stand doch glatt der ober aus dem casa fiesta neben mir und hat mich boese angesehen und gefragt, wo ich am morgen war,... er haette auf mich gewartet wegen den zugtickets... Ich war erstmal ganz perplex,... denn ich hatte diesen herren am wenigsten im del mar erwartet. ich fragte mich auch, was er um diese zeit da zu suchen hatte, denn sein restaurant war auch noch geoeffnet und er haette ja eigentlich arbeiten muessen und ausserdem hab ich ihm nie gesagt, dass ich ins del maar gehe... hmmm... war schon alles nicht mehr so lustig. er nahm mich dann beiseite und fluesterte, dass ich mit ihm mitkommen solle zu der hochzeit und dass wir dann zusammen wieder nach goa kommen und dann da ein geschaeft aufmachen... hmmm... ich koennte in seinem haus wohnen und so weiter... es wurde alles immer suspekter... und ich drehte mich zu nigel und sagte, dass ich was aendern muesste... am naechsten morgen hab ich mir dann meinen planeten geschnappt und mal geschaut, was indien noch so zu bieten hat. ich musste auf jeden fall weg aus palolem. mein plan war es, zu den jogg falls zu fahren... auf dem weg zu den jogg falls liegt aber noch gokarna mit ganz einsamen straenden... ich hab dann ausgecheckt, meine sachen gepackt und bin am naechsten morgen mit dem bus losgefahren... von Palolem nach Chaudi, von Chaudi nach Karwa, weiter nach Ankola und dann nach Gokarna. das war schon ein schoener trip gewesen. die busse waren nicht so ueberfuellt wie sonst und es war ziemlich angenehm. meistens hatte ich einen fensterplatz und konnte die aussicht geniessen. leider konnte ich auf der fahrt keine foto's machen, da die strassen wackelfreie bilder nicht zugelassen haben. es gibt viele viele viele reisfelder hier rundrum und ich hab viele arbeiter gesehen, die den ganzen tag in der bruetenden sonne stehen und den reis ernten... hmmm... waere dann doch auch kein job fuer mich... ja,.. in gokarna angekommen hab ich mir dann ne rickshaw zum om beach genommen. ich bin noch nie sooooo langsam rickshaw gefahren... die strasse war horrormaessig, die aussicht wunderbar. irgendwann hat der fahrer dann mitten in der einoede angehalten,... weit und breit kein strand in sicht. er sagte, ich muesste nur zwei minuten den berg runterlaufen und auf der linken seite wuerde dann ne tuer kommen und da koennte ich dann zum strand runter und ins namaste guesthouse. gesagt getan... ich ausgestiegen und mein blick fiel erstmal auf ne riesenbaustelle... und wenn ich sage, riesenbaustelle, dann meine ich riesenbaustelle. das OM beach resort 5 sterne und wahrscheinlich uebelst teuer. es wird wahrscheinlich naechstes jahr eroeffnet und den haeusern zu urteilen, koennen da an die 500 touristen wohnen... das war dann wohl das letzte jahr hier, dass es ruhig war... schade fuer das namaste guesthouse... aber nichts destotrotz bin ich mal gelaufen, in meinen flip flops mit meinem rucksack und meinem daypack bepackt auf einem steinigen weg mit vielen loechern... und ich bin gelaufen und gelaufen... und aus den zwei minuten wurden 10 und ich konnte nicht mehr... es war heiss, ich musste aufpassen, dass ich nich ueber meine eigenen fuesse falle und ich wollte einfach nicht mehr. ich hab das verdammte tor auch nicht gefunden... irgendwann dacht ich mir dann... ach setz ich mich mal kurz hin und ausserdem musste ich auch mal... hmmm... ich also alles abgeladen, bin erstmal in den busch... danach hab ich versucht meine mit plastik versiegelte wasserflasche zu oeffnen, was nicht wirklich geklappt hat und ich hab mich schoene eingematscht... Um die ecke kam der rickshawfahrer, der mich bis oben an den berg gebracht hat. er guckt mich an und sagt: was'n biste immer noch nicht weiter? ich dachte mein schwein pfeifft und langsam hab ich auch schlechte laune bekommen... ich sagte, dass ich das verdammte tor nicht gefunden habe und das aus den zwei minuten weg auch nichts geworden ist... hmmm... nun ja... es stellte sich heraus, dass das tor nur 5 meter weiter war, aber verschlossen. irgendjemand kam aber dann doch und hat es aufgemacht. der rickshawfahrer vorneweg und ich hinterher... das einzigste, was er immer gesagt hat war: kommst du? kommst du? grrrrrrrrrrrrr... als wir fast unten angekommen waren, fragte er mich dann, ob er mir den behilflich sein sollte und mir was abnehmen koennte. ich dacht mir... was'n auf einmal oder was??? wahrscheinlich wollt er sich auf den letzten paar metern noch paar rupies verdienen... nix da... da hab ich auch meinen stolz. ich dann rein ins namaste und zu den buben die dort arbeiten. ich fragte, ob ein zimmer frei waere und sie verneinten... hmmm... ich fragte nochmal... und dann zeigten sie mir doch ein zimmer... ein loch,... klein, stinkend mit, was so aussah, schimmel an den waenden und keinem wirklichen fenster... nein,... das musste ich dann doch auch nicht haben. Christian ist schon ne ganze weile hier und wir haben beschlossen, sein zimmer zu teilen... ist am ende ja auch guenstiger und is ja auch nur zum schlafen. das bett ist ziemlich klein, der ventilator ist kaputt aber naja... was will man mehr fuer 50 rps? ich wollte mich dann noch weiter am strand umschauen, ob ich noch was anderes finde,... wurde aber doch eines besseren belehrt. ich bin dann mit chris am strand langelaufen und wir haben mal bei einer strandhuette gestoppt und uns die unterkunft zeigen lassen. eine kleine huette mit schmutzigem sand auf dem boden ohne licht und ohne alles... ziemlich kahl und die umgebung um die huette war ziemlich dreckig... naja... da bleib ich dann doch lieber da wo ich bin... am naechsten tag waren wir am paradies beach naja... gibt da nich wirklich viel strand... mehr steine und zwei kleine buchten... paar leute sind dort geblieben, aber fuer mich war das dann erstmal nichts... also nichts wie drauf auf's boot und zurueck in die zivilisation. gestern sind wir nach gokarna gelaufen, was sehr schoen war von der umgebung her. es war brechend heiss und der schweiss ist mir nur so runtergelaufen. ich hab meine schuhe reparieren lassen und christian hat ein schachspiel gekauft. gestern abend sassen wir dann draussen und er hat mir schach beigebracht... das erste spiel hab ich verloren, aber das zweite schon gewonnen... und ich dacht immer, ich kann gar nicht logisch denken... hihi... naja... morgen werden wir mal weitermachen. endlich zu den jogg falls und dann weiter in den sueden... und dann mal sehen... das is halt so, bei menschen ohne plan, ne?

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Die Reise
 
Worum geht's?:
am 05.07.04 war es dann endlich soweit... :) mit dem flieger von frankfurt nach mumbai... :) 8 stunden nonstop... in den fruehen indischen morgen...
Details:
Aufbruch: 05.07.2004
Dauer: 3 Jahre
Heimkehr: Dezember 2007
Reiseziele: Indien
Palolem Beach
Varkala
Thailand
Laos
Australien
Der Autor
 
Nicole Schemionek berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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