Jakobsweg - Camino de Levante de Santiago 2013

Reisezeit: Februar - April 2013  |  von Uschi Agboka

Teil 1 - Camino de Levante - Valencia / Toledo: 11.03.2013-14.Tag-El Toboso–Villacanas (38,1 km)

Montag, 11.03.2013 14. Tag El Toboso - Villacanas (38,1 km)

Montag, 11.03.2013 14. Tag
El Toboso - Villacanas (38,1 km)

Nach einem Milchkaffee ging es um 7.30 Uhr auf den Camino. Es schüttete mal wieder wie verrückt. Der Camino, der bisher hauptsächlich über Felder führte, verlief ab El Toboso fast ausschließlich durch Weinberge. Der Weg bis Quintanar de la Orden war sehr gut zu laufen, nicht matschig und sehr schön. Es hörte auch nach einer Stunde auf zu regnen. Nach einer Pause in Quintanar (schön dort die Jakobskirche, 16. Jh.) verlief ich mich total. Jeder, den ich fragte, schickte mich in eine andere Richtung. Der Führer war hier nicht hilfreich, die Beschreibung des Weges schlecht. Nach einer ¾ Stunde hatte ich dann den richtigen Weg gefunden. Er führt direkt parallel an der vielbefahrenen Landstraße nach Puebla de Almoradiel. Der Weg war wieder sehr matschig und es blies ein starker Gegenwind. Kurz nach der Tankstel-le Petronor entdeckte ich auf der anderen Straßenseite einen Rastplatz. Hier stellte ich fest, dass ein Rad- und Wanderweg auf der alten Bahnlinie nach Villacanas angelegt wurde. Dieser Weg war sehr schön, mit feinem Schotter belegt, so dass ich den ursprünglichen Camino nicht weiter suchte, denn auch die Wegbeschreibung im Führer ab Puebla de Almoradiel war bescheiden. Ich folgte der Bahnlinie bis Villacanas. Es kamen immer wieder Raststationen und viele schöne Bauten waren zu sehen, u. a. die Kirche San Juan Bautista. Das einzige, was mir wieder zu schaffen machte, war der starke Gegenwind, der mich sehr viel Kraft kostete. Gegen 18.45 Uhr war ich in Hostal Prickley (Preis 38 Euro), welches sehr sauber war. Das Personal war ausgesprochen freundlich. Nach dem Einchecken begab ich mich zum nahen Supermarkt zum Einkaufen, denn danach wollte ich mein Zimmer nicht mehr verlassen. Ich war müde und ging nach dem Abendessen früh schlafen.

In der La Mancha gibt es Feuchtgebiete, die ca. auf 25.000 Hektar das Biospärenreservat "La Mancha Humeda", die feuchte La Mancha, bilden. Auf dem Camino passiert man die Ausläufer dieses Gebietes.

Villacanas - Seit 300 Jahren sind in der La Mancha "Casa Subterraneas" bekannt. Einzigartig ist Europa daran ist, dass diese Wohnungen horizontal unter der Erdoberfläche gegraben wurden und nicht wie Wohnhöhlen in einen Berg. Dort lebten die Ärmsten der Bevölkerung, die sich kein Haus aus Stein leisten konnten, so zwang wirtschaftliche Not die Arbeiter, ihre Häuser unterirdisch zu bauen. Sie kauften ein Stück Land und schachteten die Wohnungen aus. Diese waren weiß gekalkt, zum einen, um die Räume heller zu machen, zum anderen zur Desinfektion, denn neben den Menschen lebten darin auch die wenigen Tiere, die sie zum Leben besaßen. Noch Mitte des 20. Jh. gab es in Villacanas ca. 1.700 Silos, wie die Erdwohnungen genannt wurden - heute bekannt als Villacanas Silos.

© Uschi Agboka, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bericht nach den Tagebuchaufzeichnungen meines Mannes Rolf, von Valencia nach Zamora und von dort weiter nach Santiago de Compostela, 26. Februar bis 11. April 2013.
Details:
Aufbruch: 26.02.2013
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 11.04.2013
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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