Jakobsweg - Camino de Levante de Santiago 2013

Reisezeit: Februar - April 2013  |  von Uschi Agboka

Teil 3 – Via de la Plata Zamora / Santiago d.C.: 28.03.2013-31.Tag- Tabara–Santa Croya (23,5 km)

Donnerstag, 28.03.2013 31. Tag Tabara - Santa Croya de Tera (23,5 km)

Donnerstag, 28.03.2013 31. Tag
Tabara - Santa Croya de Tera (23,5 km)

Dank des Biwaksackes von meinem Pilgerfreund Bernd konnte ich gut schlafen. Die Herberge war sehr feucht und kühl, wie bisher noch keine auf dem Weg. Mein Handtuch, welches normalerweise über Nacht trocknet, war genauso nass wie nach dem Duschen. Um 8.15 Uhr lief ich zu der Bar Palacio, dessen Wirt Deutsch spricht. Er hat 20 Jahre bei Haribo gearbeitet. Besonders schwierig gestaltete es sich hier, einen Pilgerstempel zu bekommen. Schließlich erhielt ich ihn im Tabakwarenladen. Da der Wirt meinte, heute käme kein Regen, habe ich mich in der Bar umgezogen. Und tatsächlich, es hat den ganzen Tag nicht geregnet, für mich völlig ungewohnt. Allerdings waren die Wege noch sehr matschig. Doch der Camino war hier sehr schön, ohne Lärm, durch eine Landschaft mit vielen Steineichen. Die Strecke führt durch die östlichen Ausläufer der Sierra de la Culebra und über die Sierra de las Cavernas in das breite Tal des Rio Tera. Nach einer kurzen Mittagspause in einer Bodega erreichte ich schon um 15 Uhr die Herberge Casa Anita. Wie 2008 war die Herberge piccobello in Schuss. Mittlerweile haben die Kinder von Anita die Pilgerunter-kunft übernommen. Als Domingo kam, hat er mir sofort einen Wein angeboten und Feuer im Kamin gemacht, damit ich meine Sachen trocknen konnte und es warm hatte zum Lesen. Das war sehr aufmerksam von ihm. Meinen Eintrag im Gästebuch vom 25. März 2008 habe ich auch wiedergefunden. Domingo konnte sich besonders gut an meinen damaligen Pilgerfreund Bernd erinnern. Domingo brachte eine Flasche Wein und wir tranken in Erinnerung an Bernd. Abends kamen drei junge Spanier, welche auf Wolfs-Beobachtungstour gingen. In der Gegend gibt es viele Wölfe. Sie erklärten mir auch, dass es dieses Regenwetter normalerweise erst im April geben würde. Der März sei sonst viel schöner, ohne Regen. Für mich gab es später ein gut belegtes Bocadillo zum Abendessen (4 Euro). Gegen 21.30 Uhr verabschiedete ich mich und ging schlafen.

Die von Puebla de Sanabria bis fast nach Tabara verlaufende Sierra de Culebra (Schlangenberge) beherbergt mit 30 bis 60 Paaren die größte Population von iberischen Wölfen auf der spanischen Halbinsel. Einheimische erzählen Fremden gerne Schauergeschichten über Begegnungen mit Wölfen. Angst braucht jedoch kein Pilger zu haben. Wölfe sind scheue Tiere. Bis ins 18. Jh. lebten in den Eichen- und Kastanienwäldern auch noch Bären. Heute ist das durchschnittlich 800 - 1.200 m hohe Mittelgebirge von 66.000 ha ein Naturpark und nationales Jagdgebiet mit großen Herden von Damwild. Auf portugiesischer Seite setzt sich das Gebiet als Naturpark Montesinos fort.

© Uschi Agboka, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bericht nach den Tagebuchaufzeichnungen meines Mannes Rolf, von Valencia nach Zamora und von dort weiter nach Santiago de Compostela, 26. Februar bis 11. April 2013.
Details:
Aufbruch: 26.02.2013
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 11.04.2013
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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