Jakobsweg - Camino de Levante de Santiago 2013

Reisezeit: Februar - April 2013  |  von Uschi Agboka

Teil 3 – Via de la Plata Zamora / Santiago d.C.: 7.04.2013 -41.Tag-Laxe–Outeiro (35,3 km)

Sonntag, 07.04.2013 41. Tag Laxe - Outeiro (A Vedra) (35,3 km)

Sonntag, 07.04.2013 41. Tag
Laxe - Outeiro (A Vedra) (35,3 km)

Heute war vom Wetter wieder alles zu haben, bis auf Schnee: Sonne, strömender Regen, Nebel, Nieselregen, Wind, Sturm. Die Strecke war eigentlich landschaftlich sehr schön. Aber durch das wechselhafte Wetter konnte ich alles nicht wirklich genießen. Bei Taboada kam ich an einer herrlichen mittelalterlichen Brücke (10. Jh.) vorbei, die ziemlich mit Moos etc. bewachsen war. In Silleda machte ich eine längere Pause, ebenso in Ponte Ulla. Der Blick auf die schöne alte Eisenbahnbrücke über das Tal wird jetzt gestört durch die riesige Schnellbahnbrücke.

Silleda ist das landwirtschaftliche Zentrum Galiciens und wichtiger Messestandort. Neben der Landwirtschaft setzt die Region auf grünen Tourismus. Sehenswert ist dort die Iglesia Santa Eulalia, die 1845 auf den Fundamenten einer Kirche aus dem Jahr 998 errichtet wurde. Die Pfarrkirche wirkt schlicht und doch elegant.

Ponte Ulla - Die alte Eisenbahnbrücke ist ein imposantes Bauwerk, das eine sehr tiefe Schlucht, die der Fluss Ulla in die Steinschichten des Höhenzugs gefräst hat, überspannt.

Heute habe ich mir viel Zeit gelassen und kam gegen 18 Uhr in der eiskalten Herberge an. Da werde ich wohl mal wieder meinen Biwaksack von Bernd benutzen müssen. Die Herberge ist jedoch sehr gepflegt und um da Haus herum sind schöne Blumen gepflanzt. Wegen der Kälte lag ich schon um 21 Uhr im Bett.

Outeiro - Die Capilla und die Fuente de Santiaguino entstanden Ende des 17. Jh., wobei der Brunnen 1724 von einem höheren Standort hierher verlegt wurde. In der Mitte ist eine Jakobsfigur aus Granit zu sehen, flankiert wird der Heilige von seinen treuen Jüngern Teodoro und Atanasio. Es wird erzählt, dass diese Skulpturen ursprünglich aus dem alten romanischen Chor der Kathedrale von Santiago stammen. Eine Inschrift spielt auf die Legende um die Bestattung des Heiligen Jakobus an, die eng mit dem nahen und den Galiciern heiligen Berg Pico Sacro verbunden ist. Die Legende erzählt, dass die beiden Jünger, nachdem Jakobus der Ältere auf Befehl von Herodes Agripa im Jahr 42 n. Chr. geköpft worden war, den Leichnam im Boot vn Jerusalem nach Galicien überführten. An der Mündung des Rio Ulla bei Iria Flavia (heute Padron) angelangt, baten sie die heidnische Königin Lupa um Erlaubnis, den Apostel beerdigen zu dürfen. Die Königin schickte die beiden ans Kap Finisterre, wo sie, je nach Versi-on, von einem römischen Legaten oder einem heidnischen Priester eingesperrt wurden. Nachdem ihnen die Flucht gelungen war, hieß die listige Königin Lupa sie am Pico Sacro zwei Ochsen für den Transport des Leichnams holen. Die Ochsen, in Wirklichkeit wilde Kampfstiere, wurden beim Auftauchen der beiden Apostel plötzlich auf wundersame Weise zahm und so brachten sie den Leichnam des Jakobus bis zu seiner Grabstätte im heutigen Santiago. Ob dieser Wunder, so erzählt man, sei die Königin Lupa zum Christentum übergetreten.

© Uschi Agboka, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bericht nach den Tagebuchaufzeichnungen meines Mannes Rolf, von Valencia nach Zamora und von dort weiter nach Santiago de Compostela, 26. Februar bis 11. April 2013.
Details:
Aufbruch: 26.02.2013
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 11.04.2013
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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