Jakobsweg - Camino de Levante de Santiago 2013

Reisezeit: Februar - April 2013  |  von Uschi Agboka

Teil 1 - Camino de Levante - Valencia / Toledo: 5.03.2013-8.Tag-Higueruela–Chinchilla (29,5 km)

Dienstag,05.03.2013- 8.Tag -Higueruela-Chinchilla de Monte Aragon (29,5 km)

Dienstag, 05.03.2013 8. Tag
Higueruela - Chinchilla de Monte Aragon (29,5 km)

Nach dem Aufstehen galt mein erster Blick dem Himmel. Es nieselte bereits leicht. Deshalb beschloss ich, gleich mit Regenzeug los zu gehen. Nach der Schlüsselabgabe habe ich mich zuerst einmal verlaufen, denn seit der 1. Auflage des Outdoorführers haben die Gemeinden den Straßennamen geändert. Aber schlimm war es nicht. Ich habe ein Frau gefragt, wo es lang geht. Nach 2 km begann der Nebel sich zu lichten und die Sonne lachte vom blauen Himmel. So konnte ich mein Regenzeug ausziehen. Bis Hoya Gonzalo schien die Sonne. Dann zogen Wolken auf und ½ Stunde später regnete es leicht. Der Camino führt hier durch eine Landschaft mit Feldern riesigen Ausmasses. Der Weg war sehr nass, ich lief wie auf Schmierseife. Das war wahrlich kein Vergnügen. Ich musste höllisch aufpassen, dass ich nicht ausrutschte. Wie gestern schon wurde der Regen immer stärker und als ich Chinchilla erreichte, schüttete es wie aus Kübeln. Ich bin gleich in das vom Führer beschriebene Hostel gegangen, welches dringend renoviert werden müsste. Die Zimmer waren allerdings sauber. Nach dem Duschen genehmigte ich mir in einer Bar ein Bier, 1,60 Euro. So viel habe ich noch nie auf dem Camino bezahlen müssen und so beschloss ich, auf meinem Zimmer zu Abend zu essen. Noch ein bisschen lesen und dann bin ich früh schlafen gegangen.

Auf einer Anhöhe, die das Flachland der La Mancha beherrscht, ist die Stadt Chinchilla del Monte Aragón gelegen. Sie besticht durch ihre Burg, die im 15. Jahrhundert von Juan Pacheco, dem Marquis de Villena, errichtet wurde, sowie durch ihr mittelalterliches Stadtbild mit Herrenhäusern und schönen Innenhöfen. Noch heute sind Reste der alten Stadtmauer, von der einige Teile aus der Maurenzeit stammen sowie das Tor Puerta de Tira-dores erhalten. Beeindruckend ist auch der im Felsgestein ausgehobene Stadtgraben, der eine Breite von 10 m und eine Tiefe von 6 m aufweist. Im Stadtkern kann man arabische Bäder, Häuser mit Familienwappen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, wie z. B. die Herrenhäuser der Familien López de Haro und Núñez Robles, den Palast der Barnuevo, die Casa de la Tercia aus dem 16. Jahrhundert sowie den alten, öffentlichen Getreidespeicher besichtigen. An der Plaza Mayor erhebt sich das Rathaus, welches zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert errichtet wurde. Der bedeutendste Sakralbau der Stadt ist die Pfarrkirche Santa María del Salvador, die eine Mischung aus verschiedenen Kunststilen, von der Gotik bis zum Barock, aufweist. Sehenswert sind auch das San-Julián-Hospital, das Santo-Domingo-Kloster sowie die Reste des Santa-Ana-Klosters.
Chinchilla de Monte Aragon - Viertel Hondon: Auffallend in dem Felsen rund um den Ort sind die eingegrabenen Gänge und Höhlen. Zu früheren Zeiten waren diese bewohnt. Ausgeschlachtet von Einwanderern, lebten später Chinchillaner darin, die aufgrund ihrer wirtschaftlichen Lage kein Haus bauen konnten.

© Uschi Agboka, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bericht nach den Tagebuchaufzeichnungen meines Mannes Rolf, von Valencia nach Zamora und von dort weiter nach Santiago de Compostela, 26. Februar bis 11. April 2013.
Details:
Aufbruch: 26.02.2013
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 11.04.2013
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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